07-29-2025, 04:51 PM
Der VfL Bochum startet am Samstag in die neue Saison. Mit dem Kader sind längst nicht alle Fans zufrieden. Rufe nach einem Spielmacher werden laut.
Auch über ein Jahr nach dem Abschied von Kevin Stöger beim VfL Bochum ist der Österreicher noch in den Köpfen vieler Fans. Einen Mann wie ihn bräuchte es, um gefährlich zu ein. Einen echten Spielmacher. Einen, der in schwierigen Situationen das Spiel lenken kann, auf den sich alles konzentriert, der Ideen- und Taktgeber einer gesamten Mannschaft ist. Speziell in Spielen, in denen es beim VfL Bochum in der Vergangenheit vor allem in der Offensive nicht rund lief, fiel der Name Stögers auf den Tribünen und im Netz. Auch nach der 0:2-Pleite gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Sonntag. Es ist wie ein Automatismus.
Ohne Frage, die Kreativität fehlte vor allem in der vergangenen Saison im Kader des VfL Bochum. Ein Mann wie Stöger, der Angriffe initiiert und Tempo mit ins Spiel bringt, war nicht vorhanden. Der Japaner Koji Miyoshi, der kurz vor dem Ende des Sommertransferfensters verpflichtet wurde, konnte diese Rolle nie einnehmen. Zeiten, in den Robert Zulj und eben Stöger die Spielweise des VfL Bochum prägten, waren vorbei.
Fußball hat sich um 180 Grad gedreht
Nach dem Abstieg aus der Bundesliga ist nun die Befürchtung unter den Anhängern groß, dass das Kreativitätsproblem weiterhin besteht. Und zumindest die Partie gegen Leverkusen gibt den Zweifeln in Ansätzen recht. Zwar spielte der VfL Bochum über weite Strecken stark auf gegen einen Champions-League-Teilnehmer. Doch im letzten Drittel fehlte wieder einmal der Überraschungsmoment. Chancen allerdings spielte sich der VfL heraus, hätte sogar gegen den Vizemeister mehrfach treffen können. Ibrahim Sissoko zum Beispiel setzte den Ball an den Pfosten. Nur Millimeter trennten den Neuzugang aus Frankreich von seinem ersten Tor im Ruhrstadion.
Wer allerdings nun einen neuen Spielmacher a la Stöger herbeisehnt, liegt momentan falsch. Das liegt in erster Linie an der neuen Spielweise des VfL Bochum unter Trainer Dieter Hecking. Der Fokus liegt auf einem starken Ballbesitzfußball. „Wir haben uns spielerisch um 180 Grad gedreht“, sagte Keeper Timo Horn kürzlich. „Das war auch dringend nötig, dass wir versuchen, von hinten heraus Fußball zu spielen. Das haben wir in der vergangenen Saison verpasst und waren, oft mit dem langen Ball auf Philipp Hofmann, zu berechenbar. Da haben wir uns eine Menge erarbeitet. Ich denke, dass man das in der Saison auch noch sehen wird“, sagte Horn.
Kevin Vogt wird der Spielmacher
Die klassische Spielmacher-Position beim VfL Bochum gibt es also gar nicht mehr. Die Rolle des Spielgestalters nämlich soll künftig Rückkehrer Kevin Vogt einnehmen, der als Art Quarterback aus der Innenverteidigung heraus agieren wird. „Ich möchte gern lenken“, sagte er selbst im Trainingslager in Scheffau mit dieser Redaktion. „Wir wollen variabel spielen, in der Mitte nicht greifbar sein, so sind wir unangenehm für den Gegner. Ich habe den Sechser vor mir lieber auf einer anderen Ebene. Ich liebe es, die Räume auch zu bespielen.“
Konkret bedeutet das, dass der Spielaufbau von den Innenverteidigern ausgeht und die Achter wie Kapitän Matus Bero, Kjell Wätjen, Mats Pannewig und Francis Onyeka sich in den Räumen im Mittelfeld bewegen und Anspielstationen anbieten sollen. Alle sollen dann nicht den einfachen Pass zur Seite oder wieder zurück suchen, Trainer Hecking fordert den offensiven Ball in die Spitze. Risiko sollen seine Spieler nehmen, sagte er mehrfach in dieser Vorbereitung. Er würde auch Fehlpässe verzeihen, sofern seine Spieler mutig bleiben.
Francis Onyeka verprüht Spielfreude
Speziell der Leihspieler von Bayer Leverkusen, Onyeka, dürfte dabei eine wichtige Rolle einnehmen. Wenn er wieder fit ist. Am vergangenen Sonntag zog er sich eine Muskelverletzung zu und wird vorerst ausfallen. Seine Lieblingsrolle ist die eines „vorgeschobenen Spielmachers“ auf der Achterposition, aber auch auf der Zehn oder als Halbzehner kann der 1,86 Meter große Onyeka glänzen. Seine Stärken hat er klar im Spiel mit Ball. Er versprüht Spielfreude - wie in all seinen Einsätzen in dieser Vorbereitung. Der erst 18-Jährige sucht den Weg nach vorn, will gestalten. Ähnlich Mats Pannewig, der gegen Leverkusen überzeugte und immer wieder den Weg nach vorn suchte.
Und dennoch ist die Diskussion um einen Spielmacher derzeit wohl fehl am Platz, da die neue Spielweise unter Hecking alle Spieler auf dem Feld in die Pflicht nehmen wird. Man will weniger ausrechenbar sein, die Last auf mehrere Schultern verteilen. Der echte Spielmacher, der hat momentan beim VfL Bochum ausgedient.
Quelle: WAZ.de
Auch über ein Jahr nach dem Abschied von Kevin Stöger beim VfL Bochum ist der Österreicher noch in den Köpfen vieler Fans. Einen Mann wie ihn bräuchte es, um gefährlich zu ein. Einen echten Spielmacher. Einen, der in schwierigen Situationen das Spiel lenken kann, auf den sich alles konzentriert, der Ideen- und Taktgeber einer gesamten Mannschaft ist. Speziell in Spielen, in denen es beim VfL Bochum in der Vergangenheit vor allem in der Offensive nicht rund lief, fiel der Name Stögers auf den Tribünen und im Netz. Auch nach der 0:2-Pleite gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Sonntag. Es ist wie ein Automatismus.
Ohne Frage, die Kreativität fehlte vor allem in der vergangenen Saison im Kader des VfL Bochum. Ein Mann wie Stöger, der Angriffe initiiert und Tempo mit ins Spiel bringt, war nicht vorhanden. Der Japaner Koji Miyoshi, der kurz vor dem Ende des Sommertransferfensters verpflichtet wurde, konnte diese Rolle nie einnehmen. Zeiten, in den Robert Zulj und eben Stöger die Spielweise des VfL Bochum prägten, waren vorbei.
Fußball hat sich um 180 Grad gedreht
Nach dem Abstieg aus der Bundesliga ist nun die Befürchtung unter den Anhängern groß, dass das Kreativitätsproblem weiterhin besteht. Und zumindest die Partie gegen Leverkusen gibt den Zweifeln in Ansätzen recht. Zwar spielte der VfL Bochum über weite Strecken stark auf gegen einen Champions-League-Teilnehmer. Doch im letzten Drittel fehlte wieder einmal der Überraschungsmoment. Chancen allerdings spielte sich der VfL heraus, hätte sogar gegen den Vizemeister mehrfach treffen können. Ibrahim Sissoko zum Beispiel setzte den Ball an den Pfosten. Nur Millimeter trennten den Neuzugang aus Frankreich von seinem ersten Tor im Ruhrstadion.
Wer allerdings nun einen neuen Spielmacher a la Stöger herbeisehnt, liegt momentan falsch. Das liegt in erster Linie an der neuen Spielweise des VfL Bochum unter Trainer Dieter Hecking. Der Fokus liegt auf einem starken Ballbesitzfußball. „Wir haben uns spielerisch um 180 Grad gedreht“, sagte Keeper Timo Horn kürzlich. „Das war auch dringend nötig, dass wir versuchen, von hinten heraus Fußball zu spielen. Das haben wir in der vergangenen Saison verpasst und waren, oft mit dem langen Ball auf Philipp Hofmann, zu berechenbar. Da haben wir uns eine Menge erarbeitet. Ich denke, dass man das in der Saison auch noch sehen wird“, sagte Horn.
Kevin Vogt wird der Spielmacher
Die klassische Spielmacher-Position beim VfL Bochum gibt es also gar nicht mehr. Die Rolle des Spielgestalters nämlich soll künftig Rückkehrer Kevin Vogt einnehmen, der als Art Quarterback aus der Innenverteidigung heraus agieren wird. „Ich möchte gern lenken“, sagte er selbst im Trainingslager in Scheffau mit dieser Redaktion. „Wir wollen variabel spielen, in der Mitte nicht greifbar sein, so sind wir unangenehm für den Gegner. Ich habe den Sechser vor mir lieber auf einer anderen Ebene. Ich liebe es, die Räume auch zu bespielen.“
Konkret bedeutet das, dass der Spielaufbau von den Innenverteidigern ausgeht und die Achter wie Kapitän Matus Bero, Kjell Wätjen, Mats Pannewig und Francis Onyeka sich in den Räumen im Mittelfeld bewegen und Anspielstationen anbieten sollen. Alle sollen dann nicht den einfachen Pass zur Seite oder wieder zurück suchen, Trainer Hecking fordert den offensiven Ball in die Spitze. Risiko sollen seine Spieler nehmen, sagte er mehrfach in dieser Vorbereitung. Er würde auch Fehlpässe verzeihen, sofern seine Spieler mutig bleiben.
Francis Onyeka verprüht Spielfreude
Speziell der Leihspieler von Bayer Leverkusen, Onyeka, dürfte dabei eine wichtige Rolle einnehmen. Wenn er wieder fit ist. Am vergangenen Sonntag zog er sich eine Muskelverletzung zu und wird vorerst ausfallen. Seine Lieblingsrolle ist die eines „vorgeschobenen Spielmachers“ auf der Achterposition, aber auch auf der Zehn oder als Halbzehner kann der 1,86 Meter große Onyeka glänzen. Seine Stärken hat er klar im Spiel mit Ball. Er versprüht Spielfreude - wie in all seinen Einsätzen in dieser Vorbereitung. Der erst 18-Jährige sucht den Weg nach vorn, will gestalten. Ähnlich Mats Pannewig, der gegen Leverkusen überzeugte und immer wieder den Weg nach vorn suchte.
Und dennoch ist die Diskussion um einen Spielmacher derzeit wohl fehl am Platz, da die neue Spielweise unter Hecking alle Spieler auf dem Feld in die Pflicht nehmen wird. Man will weniger ausrechenbar sein, die Last auf mehrere Schultern verteilen. Der echte Spielmacher, der hat momentan beim VfL Bochum ausgedient.
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."