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Spielmacher? Warum die Diskussion fehl am Platz ist
#1
Der VfL Bochum startet am Samstag in die neue Saison. Mit dem Kader sind längst nicht alle Fans zufrieden. Rufe nach einem Spielmacher werden laut. 

Auch über ein Jahr nach dem Abschied von Kevin Stöger beim VfL Bochum ist der Österreicher noch in den Köpfen vieler Fans. Einen Mann wie ihn bräuchte es, um gefährlich zu ein. Einen echten Spielmacher. Einen, der in schwierigen Situationen das Spiel lenken kann, auf den sich alles konzentriert, der Ideen- und Taktgeber einer gesamten Mannschaft ist. Speziell in Spielen, in denen es beim VfL Bochum in der Vergangenheit vor allem in der Offensive nicht rund lief, fiel der Name Stögers auf den Tribünen und im Netz. Auch nach der 0:2-Pleite gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Sonntag. Es ist wie ein Automatismus. 

Ohne Frage, die Kreativität fehlte vor allem in der vergangenen Saison im Kader des VfL Bochum. Ein Mann wie Stöger, der Angriffe initiiert und Tempo mit ins Spiel bringt, war nicht vorhanden. Der Japaner Koji Miyoshi, der kurz vor dem Ende des Sommertransferfensters verpflichtet wurde, konnte diese Rolle nie einnehmen. Zeiten, in den Robert Zulj und eben Stöger die Spielweise des VfL Bochum prägten, waren vorbei. 

Fußball hat sich um 180 Grad gedreht
Nach dem Abstieg aus der Bundesliga ist nun die Befürchtung unter den Anhängern groß, dass das Kreativitätsproblem weiterhin besteht. Und zumindest die Partie gegen Leverkusen gibt den Zweifeln in Ansätzen recht. Zwar spielte der VfL Bochum über weite Strecken stark auf gegen einen Champions-League-Teilnehmer. Doch im letzten Drittel fehlte wieder einmal der Überraschungsmoment. Chancen allerdings spielte sich der VfL heraus, hätte sogar gegen den Vizemeister mehrfach treffen können. Ibrahim Sissoko zum Beispiel setzte den Ball an den Pfosten. Nur Millimeter trennten den Neuzugang aus Frankreich von seinem ersten Tor im Ruhrstadion.

Wer allerdings nun einen neuen Spielmacher a la Stöger herbeisehnt, liegt momentan falsch. Das liegt in erster Linie an der neuen Spielweise des VfL Bochum unter Trainer Dieter Hecking. Der Fokus liegt auf einem starken Ballbesitzfußball. „Wir haben uns spielerisch um 180 Grad gedreht“, sagte Keeper Timo Horn kürzlich. „Das war auch dringend nötig, dass wir versuchen, von hinten heraus Fußball zu spielen. Das haben wir in der vergangenen Saison verpasst und waren, oft mit dem langen Ball auf Philipp Hofmann, zu berechenbar. Da haben wir uns eine Menge erarbeitet. Ich denke, dass man das in der Saison auch noch sehen wird“, sagte Horn. 

Kevin Vogt wird der Spielmacher 
Die klassische Spielmacher-Position beim VfL Bochum gibt es also gar nicht mehr. Die Rolle des Spielgestalters nämlich soll künftig Rückkehrer Kevin Vogt einnehmen, der als Art Quarterback aus der Innenverteidigung heraus agieren wird. „Ich möchte gern lenken“, sagte er selbst im Trainingslager in Scheffau mit dieser Redaktion. „Wir wollen variabel spielen, in der Mitte nicht greifbar sein, so sind wir unangenehm für den Gegner. Ich habe den Sechser vor mir lieber auf einer anderen Ebene. Ich liebe es, die Räume auch zu bespielen.“

Konkret bedeutet das, dass der Spielaufbau von den Innenverteidigern ausgeht und die Achter wie Kapitän Matus Bero, Kjell Wätjen, Mats Pannewig und Francis Onyeka sich in den Räumen im Mittelfeld bewegen und Anspielstationen anbieten sollen. Alle sollen dann nicht den einfachen Pass zur Seite oder wieder zurück suchen, Trainer Hecking fordert den offensiven Ball in die Spitze. Risiko sollen seine Spieler nehmen, sagte er mehrfach in dieser Vorbereitung. Er würde auch Fehlpässe verzeihen, sofern seine Spieler mutig bleiben. 

Francis Onyeka verprüht Spielfreude
Speziell der Leihspieler von Bayer Leverkusen, Onyeka, dürfte dabei eine wichtige Rolle einnehmen. Wenn er wieder fit ist. Am vergangenen Sonntag zog er sich eine Muskelverletzung zu und wird vorerst ausfallen. Seine Lieblingsrolle ist die eines „vorgeschobenen Spielmachers“ auf der Achterposition, aber auch auf der Zehn oder als Halbzehner kann der 1,86 Meter große Onyeka glänzen. Seine Stärken hat er klar im Spiel mit Ball. Er versprüht Spielfreude - wie in all seinen Einsätzen in dieser Vorbereitung. Der erst 18-Jährige sucht den Weg nach vorn, will gestalten. Ähnlich Mats Pannewig, der gegen Leverkusen überzeugte und immer wieder den Weg nach vorn suchte.

Und dennoch ist die Diskussion um einen Spielmacher derzeit wohl fehl am Platz, da die neue Spielweise unter Hecking alle Spieler auf dem Feld in die Pflicht nehmen wird. Man will weniger ausrechenbar sein, die Last auf mehrere Schultern verteilen. Der echte Spielmacher, der hat momentan beim VfL Bochum ausgedient. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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#2
Das mag ja sein, dass ein 10er nicht vonnöten ist. Es ist aber erforderlich, Spieler im Team zu haben, die das Spiel lenken können und die persönlichen, Physischen und technisch Voraussetzungen mitbringen. In einem 5er MF mit Passlack, Bero,Pannewig, Sissoko und Wittek sehe ich da keinen einzigen.
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#3
Es braucht einen Antreiber der die gezielten Pässe setzen kann. Das hat vor Stöger aber auch ein Losilla gemacht und hier sehe ich eigentlich Bero in der Rolle. Sissoko räumt auf, Bero peitscht an. Es wird also auch auf das Zusammenspiel zwischen Vogt und Bero ankommen.
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#4
Vom Läuferischen und vom Einsatz her dürfte Bero zum Besten der Liga gehören. Er ist aber nicht der Passgeber. Und wieso das der zentrale Mann in der Abwehr sein soll, erschließt sich mir nicht
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#5
Mir ist egal, wer den Spielaufbau macht, Hauptsache es macht einer. Jahrelang wurde der Spielaufbau überwiegen vom Torwart betrieben.
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#6
Schon richtig. Wenn jetzt Vogt dafür sorgen soll, ist das immerhin eine Station weiter vorne. Aber ich kann mir nicht helfen, der wird nicht auch noch unsere Spitzen in der Box einsetzen können. Die sind in der letzten Saison verhungert und ich fürchte, das wird in dieser auch passieren, weil wir ohne Aussen spielen und keine Passgeber im MF haben.
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#7
Mal abwarten, wie sich die Spieler im Spielbetrieb verhalten.
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#8
Ich hoffe, unser Team zeigt mir, dass ich keine Ahnung habe.
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#9
Ich bin im Grundsatz sehr optimistisch, weil es aus meiner Sicht definitiv zutrifft, dass es auf allen Positionen nahezu gleichlautende Qualität gibt, auch wenn es neue bzw. junge Spieler sind.
Nicht einer Meinung bin ich dem Coach und z-B- Pohl und Döring im Podcast. Denn die sind klar der Meinung, dass die "Alten" zunächst beginnen sollten, also Passlak, Wittek, Bero, Pannewig, Hofmann, Broschinski etc. Hier sehe ich genau das Problem, was auch Scheffkoch beschreibt. Diese Jungs können und werden ihren Stil nicht groß ändern.
Ich würde somit bereits zu Beginn mischen, also z.B. bleibt Passlak zunächst draussen und / oder Wittek auf der anderen Seite. Auch vorne würde ich zunächst einen der beiden ( also Brosch. oder Hofmann) bringen und dazu einen der beiden Neuen. Wechsel kann der Coach dann sicherlich 5 x
Schauen wir mal, wie der Samstag läuft und wie sich die Jungs schlagen.
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