Gestern, 06:45 PM
Moritz Broschinski bekam in Heidenheim kein Bein auf den Boden. Trainer Dieter Hecking erklärt seine Einwechslung - und kritisiert den Angreifer scharf.
Als fast alle seiner Teamkollegen des VfL Bochum am Dienstag nach der ersten Einheit der Woche bereits in der Kabine verschwunden waren, stand Moritz Broschinski immer noch auf Höhe der Mittellinie. Ihm gegenüber: Trainer Dieter Hecking. Rund zehn Minuten tauschten sich der 60-jährige Coach und sein 24-jähriger Angreifer auf dem Platz aus. Hecking hatte Redebedarf - und sprach Klartext.
Es ging um „Kritik und Aufbauarbeit“, sagte Hecking wenig später im Gespräch mit dieser Redaktion. Er hatte Broschinski beim 0:0 in Heidenheim in der 79. Minute eingewechselt, gut 25 Minuten gelang dem Stürmer nichts. Er schoss übers Tor, verstolperte Bälle, verlor Zweikämpfe.
Hecking über Broschinski: „Fatal, was er gespielt hat“
Hecking war am Dienstag noch ebenso angefressen wie verwundert. „Für mich war es fatal, was Moritz Broschinski gespielt hat nach seiner Einwechslung. In der Trainingswoche war er der auffälligste Stürmer, da hat er gebombt ohne Ende. Das war für mich die logische Einwechslung in dem Moment. Aber er war komplett raus aus dem Spiel.“
Vielleicht ein Kopfproblem? „Keiner will absteigen. Trotzdem war er diesmal in den 30 Minuten, nach den ersten ein, zwei schlechten Ballkontakten mit der Situation anscheinend überfordert.“
Viel Spott für Bochums Broschinski von Fans
Direkt nach dem Spiel in Heidenheim bekam Broschinski beim Gang vor die Kurve auch den Zorn einiger Anhänger zu spüren, Fan-nahe Führungsspieler wie Gerrit Holtmann und Anthony Losilla sprangen ihm zur Seite. In sozialen Medien bekam der glücklose Stürmer Spott, Häme, teils Hass ab - wie so oft in dieser Spielzeit. Hier schreitet Hecking ein: Wer sage, er spiele schon die ganze Saison so wie in Heidenheim, liege falsch.
Fakt ist allerdings: Seit seiner Einwechslung gegen St. Pauli, als er frischen Wind reinbrachte und Philipp Hofmann das 1:0-Siegtor auflegte, konnte Broschinski nicht mehr überzeugen. Gegen Frankfurt etwa vergab er spät das 2:2, stellte sich danach dieser Redaktion. Familie, Freunde unterstützten ihm, er sei mental stark, sagte er. „Vom Typ her bin ich definitiv jemand, der sich nicht unterkriegen lässt und nicht aufgibt. Mein Ehrgeiz hat mich schon weit gebracht, da bleibe ich dran.“
Broschinski kam in allen Spielen zum Einsatz - nur ein Tor
Sein Tempo allerdings kann er meist nicht gewinnbringend einsetzen, weil die technischen Mängel ihm im Weg stehen. Ein Tor hat er erst erzielt in dieser Spielzeit und drei Treffer vorbereitet. Dabei kam er in allen 32 Spielen zum Einsatz, kommt auf fast 1500 Spielminuten. Seit dem 0:1 gegen Freiburg Anfang Februar allerdings stand er nur noch einmal - überraschend - in der Startelf, wirkte glücklos beim 1:1 gegen Union Berlin mit im letzten Heimspiel.
Broschinski, der nach seinem Wechsel vom Drittligisten BVB II im Winter 2023 erstaunlich schnell und gut zurechtkam beim VfL, läuft in dieser Spielzeit, vor allem in der Rückrunde seiner Form weit hinterher.
Und doch steht er beim nächsten Alles-oder-Nichts-Spiel gegen den FSV Mainz am Samstag (15.30 Uhr/Sky) mindestens im Kader. Viele Alternativen hat Hecking nicht. Philipp Hofmann fällt aus, ist noch in der Klinik in Heidenheim (Rippenbruch, Verletzung an der Lunge). Myron Boadu hat sich am Knie verletzt - seine Einsatzfähigkeit ist noch offen.
Fällt Boadu aus, wäre Broschinski der letzte verbliebene gelernte Stoßstürmer im Kader. Als Offensivkräfte in Frage kommen Georgios Masouras und Gerrit Holtmann. Samuel Bamba indes spielte in der gesamte Saison praktisch keine Rolle.
Unabhängig vom Ausgang der Saison: Für Broschinski war sie ein Schritt zurück. Nach der vergangenen Saison wollte ihn Union Berlin noch verpflichten kurz vor Transferschluss, der VfL ließ ihn aber nicht ziehen. In diesem Sommer dürften aus der ersten Fußball-Klasse wohl kaum Angebote eingehen, sein Vertrag beim VfL läuft noch ein Jahr, eine Verlängerung ist derzeit kein Thema. Ob er in der 2. Liga für Bochum angreift oder wechselt, ist offen.
Quelle: WAZ.de
Als fast alle seiner Teamkollegen des VfL Bochum am Dienstag nach der ersten Einheit der Woche bereits in der Kabine verschwunden waren, stand Moritz Broschinski immer noch auf Höhe der Mittellinie. Ihm gegenüber: Trainer Dieter Hecking. Rund zehn Minuten tauschten sich der 60-jährige Coach und sein 24-jähriger Angreifer auf dem Platz aus. Hecking hatte Redebedarf - und sprach Klartext.
Es ging um „Kritik und Aufbauarbeit“, sagte Hecking wenig später im Gespräch mit dieser Redaktion. Er hatte Broschinski beim 0:0 in Heidenheim in der 79. Minute eingewechselt, gut 25 Minuten gelang dem Stürmer nichts. Er schoss übers Tor, verstolperte Bälle, verlor Zweikämpfe.
Hecking über Broschinski: „Fatal, was er gespielt hat“
Hecking war am Dienstag noch ebenso angefressen wie verwundert. „Für mich war es fatal, was Moritz Broschinski gespielt hat nach seiner Einwechslung. In der Trainingswoche war er der auffälligste Stürmer, da hat er gebombt ohne Ende. Das war für mich die logische Einwechslung in dem Moment. Aber er war komplett raus aus dem Spiel.“
Vielleicht ein Kopfproblem? „Keiner will absteigen. Trotzdem war er diesmal in den 30 Minuten, nach den ersten ein, zwei schlechten Ballkontakten mit der Situation anscheinend überfordert.“
Viel Spott für Bochums Broschinski von Fans
Direkt nach dem Spiel in Heidenheim bekam Broschinski beim Gang vor die Kurve auch den Zorn einiger Anhänger zu spüren, Fan-nahe Führungsspieler wie Gerrit Holtmann und Anthony Losilla sprangen ihm zur Seite. In sozialen Medien bekam der glücklose Stürmer Spott, Häme, teils Hass ab - wie so oft in dieser Spielzeit. Hier schreitet Hecking ein: Wer sage, er spiele schon die ganze Saison so wie in Heidenheim, liege falsch.
Fakt ist allerdings: Seit seiner Einwechslung gegen St. Pauli, als er frischen Wind reinbrachte und Philipp Hofmann das 1:0-Siegtor auflegte, konnte Broschinski nicht mehr überzeugen. Gegen Frankfurt etwa vergab er spät das 2:2, stellte sich danach dieser Redaktion. Familie, Freunde unterstützten ihm, er sei mental stark, sagte er. „Vom Typ her bin ich definitiv jemand, der sich nicht unterkriegen lässt und nicht aufgibt. Mein Ehrgeiz hat mich schon weit gebracht, da bleibe ich dran.“
Broschinski kam in allen Spielen zum Einsatz - nur ein Tor
Sein Tempo allerdings kann er meist nicht gewinnbringend einsetzen, weil die technischen Mängel ihm im Weg stehen. Ein Tor hat er erst erzielt in dieser Spielzeit und drei Treffer vorbereitet. Dabei kam er in allen 32 Spielen zum Einsatz, kommt auf fast 1500 Spielminuten. Seit dem 0:1 gegen Freiburg Anfang Februar allerdings stand er nur noch einmal - überraschend - in der Startelf, wirkte glücklos beim 1:1 gegen Union Berlin mit im letzten Heimspiel.
Broschinski, der nach seinem Wechsel vom Drittligisten BVB II im Winter 2023 erstaunlich schnell und gut zurechtkam beim VfL, läuft in dieser Spielzeit, vor allem in der Rückrunde seiner Form weit hinterher.
Und doch steht er beim nächsten Alles-oder-Nichts-Spiel gegen den FSV Mainz am Samstag (15.30 Uhr/Sky) mindestens im Kader. Viele Alternativen hat Hecking nicht. Philipp Hofmann fällt aus, ist noch in der Klinik in Heidenheim (Rippenbruch, Verletzung an der Lunge). Myron Boadu hat sich am Knie verletzt - seine Einsatzfähigkeit ist noch offen.
Fällt Boadu aus, wäre Broschinski der letzte verbliebene gelernte Stoßstürmer im Kader. Als Offensivkräfte in Frage kommen Georgios Masouras und Gerrit Holtmann. Samuel Bamba indes spielte in der gesamte Saison praktisch keine Rolle.
Unabhängig vom Ausgang der Saison: Für Broschinski war sie ein Schritt zurück. Nach der vergangenen Saison wollte ihn Union Berlin noch verpflichten kurz vor Transferschluss, der VfL ließ ihn aber nicht ziehen. In diesem Sommer dürften aus der ersten Fußball-Klasse wohl kaum Angebote eingehen, sein Vertrag beim VfL läuft noch ein Jahr, eine Verlängerung ist derzeit kein Thema. Ob er in der 2. Liga für Bochum angreift oder wechselt, ist offen.
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."