06-11-2025, 04:54 PM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06-11-2025, 05:21 PM von Herr Bert.)
Am Samstag steigt die Präsidiumswahl beim VfL Bochum. Das Team Zukunft um Andreas Luthe präsentierte sich 200 Fans. Das Event kam bei einigen an, andere äußerten Kritik.
Endspurt im Wahlkampf beim VfL Bochum: Am Samstag steigt die außerordentliche Mitgliederversammlung zur Präsidiumswahl im Vonovia Ruhrstadion (ab 12 Uhr, Live-Ticker bei waz.de). Das „Team Zukunft“ tritt gegen das Team „WIR für den VfL“ an.
In zahlreichen Podcasts, unter anderem bei unserem Talk VfL Inside, in Interviews, mit eigenen Homepages, auf Social Media und in kleineren und größeren Runden mit Fangruppen und Sponsoren haben sich die Teams bereits ausführlich positioniert. Wer übernimmt die Macht beim VfL Bochum? Es deutet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen an - die Mitglieder sind gespalten.
Team Zukunft demonstriert Geschlossenheit
Dies war auch das Stimmungsbild am Dienstagabend. Das „Team Zukunft“ um Ex-Torwart Andreas Luthe lud zu einem Fan-Abend ins Metropolitan-Kino ein. Weißes Hemd oder Bluse, blaue Jeans: Schon im Dress-Code vermittelt das „Team Zukunft“ Geschlossenheit, die aber auch die Crew „WIR für den VfL“ um den amtierenden Vorstandsvorsitzenden Uwe Tigges und Karl-Heinz Bauer für sich in Anspruch nimmt.
Zur Einstimmung gab es zwei VfL-Songs live von Jo Hartmann, danach beantworteten Luthe, Hans-Peter Villis, Till Grönemeyer, Bettina Stratmann, Christian Stenneken und Jupp Tenhagen, der kooptiert werden soll, eine Stunde lang die Fragen von Moderator Thomas Gerres. Die klare Botschaft von Villis: „Wir wollen zurück in die 1. Liga.“
200 Interessierte hatten sich angemeldet, mehr passten nicht rein in den Kinosaal: Befürworter, Kritiker, Unentschlossene kamen, auch einige Ehrengäste wie Vereinslegende Michael „Ata“ Lameck hörten sich die Ideen an.
Vonovia-Vorstand Fittkau: Ideen von Team Zukunft sind „erfrischend“
Auch Arnd Fittkau, Vorstand von VfL-Hauptsponsor Vonovia, war der Einladung vom Team Zukunft gefolgt. Bereits zuvor hatte Andreas Luthe ihn „zu einem Treffen gebeten, um mir die Ideen des Teams darzulegen. Das empfand ich als sehr wertschätzend“, sagte Fittkau im Gespräch mit dieser Redaktion. Sein Eindruck: „Die Ideen des „Team Zukunft“ finde ich progressiv und erfrischend. Sie zahlen auch auf die Aussagen des Trainers ein, der öffentlich bereits Veränderungen gefordert hatte. Den sicherlich nachvollziehbaren Weg nach vorne des anderen Teams muss ich mir aber auch noch im Detail anschauen.“
Wichtig sei ihm, „dass der Wahlkampf bisher fair verläuft. Aus meiner Sicht sollte für beide Teams das Wohl des VfL Bochum über allem stehen“, so Fittkau, der seit einigen Wochen auch im Wirtschaftsrat des VfL sitzt.
Für welches Team Fittkau plädiert? „Ich bin qua meines Amtes als Vertreter des Hauptsponsors Vonovia neutral“, sagte er. „Gut ist, dass beide Teams dem aktuellen Führungstrio Ilja Kaenzig, Dirk Dufner und Dieter Hecking ihr volles Vertrauen aussprechen. Gerade in Bezug auf Ilja Kaenzig: Seine Professionalität hat auch maßgeblich dazu geführt, dass wir als Vonovia den Vertrag verlängert haben.“
Vonovia-Vorstand appelliert an Fairness
Das Dax-Unternehmen hatte den Kontrakt als Trikotsponsor im Dezember bis 2028 erneut verlängert. Zudem ist das Bochumer Wohnungsunternehmen bis 2026 Namensgeber des Stadions. Fittkaus Wunsch: „Der Wahlkampf muss bis zum Ende fair und sauber verlaufen, damit es keine Spaltung innerhalb dieses großartigen Vereins gibt. Geschlossenheit ist eigentlich eine unserer Stärken in Bochum.“
Liest man Kommentare in sozialen Medien, spricht mit Mitgliedern und Sponsorenvertreten aller Richtungen, gibt es derzeit allerdings zwei Lager. Nach der Wahl wird es die erste Aufgabe des neuen Präsidiums sein, möglichst alle wieder zu vereinen.
Kritik: Keine Nachfragen auf offener Bühne möglich
Das war auch den Reaktionen am Dienstagabend zu entnehmen. Nachfragen aus dem Saal waren nicht vorgesehen, die eingereichten Fragen der Teilnehmer seien vorab gebündelt worden. Nach dem Talk standen die Kandidaten für Einzel-Gespräche im Saal und Foyer zur Verfügung. Das stieß auch auf Kritik: „Bei einem Dialog erwarte ich, dass wir kritische Fragen auch auf offener Bühne stellen können“, sagte eine langjährige Anhängerin, die ihr Kreuz beim anderen Team setzen will.
Axel Gaiser sprach daher von einem „weichgespülten Auftritt“, suchte hinterher noch den Austausch mit Luthe. Der Ex-Torwart räumte ein, dass eine anschließende Fragerunde im Saal sinnvoll gewesen wäre. Bei etlichen Gästen kam die Team-Vorstellung aber auch gut an, zumal das Team „WIR für den VfL“ keinen Fan-Abend anbietet. Wie bei Thomas Rauschenbach: „Das war sehr informativ. Ich bin für einen Neuanfang“, sagte der langjährige VfL-Fan.
Fan-Vertreter auch im Aufsichtsrat
Die Kandidaten des Teams Zukunft erläuterten bei der Talkrunde ihre Schwerpunkte. Bettina Stratmann etwa stehe für bessere Kommunikation und Transparenz. Als „Sparringspartner“ der Geschäftsführung mit Ilja Kaenzig und Dirk Dufner, die ebenso wie Trainer Dieter Hecking das vollste Vertrauen genießen würden, wolle man neue Ideen einbringen, innovativ denken, erklärte Luthe.
.
Der Ex-Torwart und führende Kopf des Teams betonte aber, dass das Präsidium „keine operative Arbeit“ übernehme. Während sein Team den Klub komplett durchleuchten will, setzt das Team um Tigges auf punktuelle Anpassungen im sportlichen Bereich, betont die positive Gesamtentwicklung in den vergangenen Jahren etwa im Merchandising oder bei den Mitgliederstruktur.
.
Begleiten, unterstützen, kritisch nachfragen und diskutieren wolle man mit der Geschäftsführung, so Luthes Credo: „Die beste Idee setzt sich durch.“ Ein „Weiter so“ dürfe es nach dem Abstieg, der wirtschaftlich gravierende Folgen habe, nicht geben. Dabei betonte er, dass Fabian Budde, der als neu gewählter Fan-Vertreter ins Präsidium einziehen wird, auch im Aufsichtsrat vertreten sein werde, „das ist absolut klar.“
Quelle: WAZ.de
Endspurt im Wahlkampf beim VfL Bochum: Am Samstag steigt die außerordentliche Mitgliederversammlung zur Präsidiumswahl im Vonovia Ruhrstadion (ab 12 Uhr, Live-Ticker bei waz.de). Das „Team Zukunft“ tritt gegen das Team „WIR für den VfL“ an.
In zahlreichen Podcasts, unter anderem bei unserem Talk VfL Inside, in Interviews, mit eigenen Homepages, auf Social Media und in kleineren und größeren Runden mit Fangruppen und Sponsoren haben sich die Teams bereits ausführlich positioniert. Wer übernimmt die Macht beim VfL Bochum? Es deutet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen an - die Mitglieder sind gespalten.
Team Zukunft demonstriert Geschlossenheit
Dies war auch das Stimmungsbild am Dienstagabend. Das „Team Zukunft“ um Ex-Torwart Andreas Luthe lud zu einem Fan-Abend ins Metropolitan-Kino ein. Weißes Hemd oder Bluse, blaue Jeans: Schon im Dress-Code vermittelt das „Team Zukunft“ Geschlossenheit, die aber auch die Crew „WIR für den VfL“ um den amtierenden Vorstandsvorsitzenden Uwe Tigges und Karl-Heinz Bauer für sich in Anspruch nimmt.
Zur Einstimmung gab es zwei VfL-Songs live von Jo Hartmann, danach beantworteten Luthe, Hans-Peter Villis, Till Grönemeyer, Bettina Stratmann, Christian Stenneken und Jupp Tenhagen, der kooptiert werden soll, eine Stunde lang die Fragen von Moderator Thomas Gerres. Die klare Botschaft von Villis: „Wir wollen zurück in die 1. Liga.“
200 Interessierte hatten sich angemeldet, mehr passten nicht rein in den Kinosaal: Befürworter, Kritiker, Unentschlossene kamen, auch einige Ehrengäste wie Vereinslegende Michael „Ata“ Lameck hörten sich die Ideen an.
Vonovia-Vorstand Fittkau: Ideen von Team Zukunft sind „erfrischend“
Auch Arnd Fittkau, Vorstand von VfL-Hauptsponsor Vonovia, war der Einladung vom Team Zukunft gefolgt. Bereits zuvor hatte Andreas Luthe ihn „zu einem Treffen gebeten, um mir die Ideen des Teams darzulegen. Das empfand ich als sehr wertschätzend“, sagte Fittkau im Gespräch mit dieser Redaktion. Sein Eindruck: „Die Ideen des „Team Zukunft“ finde ich progressiv und erfrischend. Sie zahlen auch auf die Aussagen des Trainers ein, der öffentlich bereits Veränderungen gefordert hatte. Den sicherlich nachvollziehbaren Weg nach vorne des anderen Teams muss ich mir aber auch noch im Detail anschauen.“
Wichtig sei ihm, „dass der Wahlkampf bisher fair verläuft. Aus meiner Sicht sollte für beide Teams das Wohl des VfL Bochum über allem stehen“, so Fittkau, der seit einigen Wochen auch im Wirtschaftsrat des VfL sitzt.
Für welches Team Fittkau plädiert? „Ich bin qua meines Amtes als Vertreter des Hauptsponsors Vonovia neutral“, sagte er. „Gut ist, dass beide Teams dem aktuellen Führungstrio Ilja Kaenzig, Dirk Dufner und Dieter Hecking ihr volles Vertrauen aussprechen. Gerade in Bezug auf Ilja Kaenzig: Seine Professionalität hat auch maßgeblich dazu geführt, dass wir als Vonovia den Vertrag verlängert haben.“
Vonovia-Vorstand appelliert an Fairness
Das Dax-Unternehmen hatte den Kontrakt als Trikotsponsor im Dezember bis 2028 erneut verlängert. Zudem ist das Bochumer Wohnungsunternehmen bis 2026 Namensgeber des Stadions. Fittkaus Wunsch: „Der Wahlkampf muss bis zum Ende fair und sauber verlaufen, damit es keine Spaltung innerhalb dieses großartigen Vereins gibt. Geschlossenheit ist eigentlich eine unserer Stärken in Bochum.“
Liest man Kommentare in sozialen Medien, spricht mit Mitgliedern und Sponsorenvertreten aller Richtungen, gibt es derzeit allerdings zwei Lager. Nach der Wahl wird es die erste Aufgabe des neuen Präsidiums sein, möglichst alle wieder zu vereinen.
Kritik: Keine Nachfragen auf offener Bühne möglich
Das war auch den Reaktionen am Dienstagabend zu entnehmen. Nachfragen aus dem Saal waren nicht vorgesehen, die eingereichten Fragen der Teilnehmer seien vorab gebündelt worden. Nach dem Talk standen die Kandidaten für Einzel-Gespräche im Saal und Foyer zur Verfügung. Das stieß auch auf Kritik: „Bei einem Dialog erwarte ich, dass wir kritische Fragen auch auf offener Bühne stellen können“, sagte eine langjährige Anhängerin, die ihr Kreuz beim anderen Team setzen will.
Axel Gaiser sprach daher von einem „weichgespülten Auftritt“, suchte hinterher noch den Austausch mit Luthe. Der Ex-Torwart räumte ein, dass eine anschließende Fragerunde im Saal sinnvoll gewesen wäre. Bei etlichen Gästen kam die Team-Vorstellung aber auch gut an, zumal das Team „WIR für den VfL“ keinen Fan-Abend anbietet. Wie bei Thomas Rauschenbach: „Das war sehr informativ. Ich bin für einen Neuanfang“, sagte der langjährige VfL-Fan.
Fan-Vertreter auch im Aufsichtsrat
Die Kandidaten des Teams Zukunft erläuterten bei der Talkrunde ihre Schwerpunkte. Bettina Stratmann etwa stehe für bessere Kommunikation und Transparenz. Als „Sparringspartner“ der Geschäftsführung mit Ilja Kaenzig und Dirk Dufner, die ebenso wie Trainer Dieter Hecking das vollste Vertrauen genießen würden, wolle man neue Ideen einbringen, innovativ denken, erklärte Luthe.
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Der Ex-Torwart und führende Kopf des Teams betonte aber, dass das Präsidium „keine operative Arbeit“ übernehme. Während sein Team den Klub komplett durchleuchten will, setzt das Team um Tigges auf punktuelle Anpassungen im sportlichen Bereich, betont die positive Gesamtentwicklung in den vergangenen Jahren etwa im Merchandising oder bei den Mitgliederstruktur.
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Begleiten, unterstützen, kritisch nachfragen und diskutieren wolle man mit der Geschäftsführung, so Luthes Credo: „Die beste Idee setzt sich durch.“ Ein „Weiter so“ dürfe es nach dem Abstieg, der wirtschaftlich gravierende Folgen habe, nicht geben. Dabei betonte er, dass Fabian Budde, der als neu gewählter Fan-Vertreter ins Präsidium einziehen wird, auch im Aufsichtsrat vertreten sein werde, „das ist absolut klar.“
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."