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Der VfL Bochum 1848 trauert um einen echten Bochumer Jungen, eine Legende: Dieter Versen ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Sein Spitzname „Köttel“ rührte daher, dass er im Schlepptau seiner älteren Brüder zum Fußball und somit zum VfL gebracht wurde. Der Kleinste wurde bald einer der Größten der VfL-Geschichte, über 600 Spiele hat Dieter Versen für den VfL absolviert, allein 158 davon in der Bundesliga.
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Am 22. Juni 1945, nur wenige Wochen nach Beendigung des 2. Weltkriegs, erblickte Dieter Versen in Bochum das Licht der Welt. Die Jugendjahre waren hart, der Fußball zwischen Ruinen bildete eine willkommene Ablenkung vom Alltag. Das Talent des kleinen Dieter V. war unverkennbar, schon bald nahm man ihn mit zum VfL, dem noch jungen Verein von der Castroper Straße.
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Der Rest ist (mehr oder weniger) verbriefte Geschichte: Bereits im Alter von 18 Jahren, im Gründungsjahr der Bundesliga, gehörte Versen der Ersten Mannschaft an, die ausgerechnet in seiner Premierensaison zum ersten Mal drittklassig, nämlich in der Amateurliga Westfalen, gespielt hat. Doch bereits zwei Jahre später gelang der Wiederaufstieg in die Zweitklassigkeit, die Regionalliga West. Nach dem erfolgreichen Klassenerhalt gehörte der VfL fortan zur Spitzengruppe, garniert vom bis dahin größten Erfolg der Vereinsgeschichte, dem Einzug ins DFB-Pokalfinale 1968. Zu jenem Zeitpunkt war Versen schon längst Stammspieler und stand folgerichtig in der Startelf, konnte aber die Niederlage gegen den 1.FC Köln auch nicht verhindern.
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Dennoch: Der VfL und Versen hatten sich einen Namen gemacht, die Blütezeit der Blau-Weißen begann. 1970 scheiterten die Bochumer Jungs noch in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga an den Offenbacher Kickers, ein Jahr später gab es jedoch kein Halten mehr: Durch einen 4:2-Sieg bei Tasmania Berlin sicherte sich der VfL den Sprung in die Beletage des deutschen Fußballs. Mittendrin: Dieter Versen, dessen 3:2-Treffer im Hinspiel (Endstand auch dort 4:2) die Weichen in Richtung Aufstieg gestellt hatte.
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Am 22. Juni 1945, nur wenige Wochen nach Beendigung des 2. Weltkriegs, erblickte Dieter Versen in Bochum das Licht der Welt. Die Jugendjahre waren hart, der Fußball zwischen Ruinen bildete eine willkommene Ablenkung vom Alltag. Das Talent des kleinen Dieter V. war unverkennbar, schon bald nahm man ihn mit zum VfL, dem noch jungen Verein von der Castroper Straße..
Der Rest ist (mehr oder weniger) verbriefte Geschichte: Bereits im Alter von 18 Jahren, im Gründungsjahr der Bundesliga, gehörte Versen der Ersten Mannschaft an, die ausgerechnet in seiner Premierensaison zum ersten Mal drittklassig, nämlich in der Amateurliga Westfalen, gespielt hat. Doch bereits zwei Jahre später gelang der Wiederaufstieg in die Zweitklassigkeit, die Regionalliga West. Nach dem erfolgreichen Klassenerhalt gehörte der VfL fortan zur Spitzengruppe, garniert vom bis dahin größten Erfolg der Vereinsgeschichte, dem Einzug ins DFB-Pokalfinale 1968. Zu jenem Zeitpunkt war Versen schon längst Stammspieler und stand folgerichtig in der Startelf, konnte aber die Niederlage gegen den 1.FC Köln auch nicht verhindern.
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Dennoch: Der VfL und Versen hatten sich einen Namen gemacht, die Blütezeit der Blau-Weißen begann. 1970 scheiterten die Bochumer Jungs noch in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga an den Offenbacher Kickers, ein Jahr später gab es jedoch kein Halten mehr: Durch einen 4:2-Sieg bei Tasmania Berlin sicherte sich der VfL den Sprung in die Beletage des deutschen Fußballs. Mittendrin: Dieter Versen, dessen 3:2-Treffer im Hinspiel (Endstand auch dort 4:2) die Weichen in Richtung Aufstieg gestellt hatte.
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In der Bundesliga war auf den Routinier stets Verlass. 158 Spiele und vier Treffer standen für den Defensivallrounder am Ende zu Buche, der im Spätherbst seiner Karriere, als er eigentlich bereits als Co-Trainer beim VfL eingeplant war, noch reaktiviert wurde. Eine seiner legendären Geschichten: Als Not am Mann war und der VfL auf Schalke spielen musste, holte Trainer Heinz Höher zwecks Nachnominierung seinen spielenden Co-Trainer direkt vom Frühschoppen in den Mannschaftsbus. Prompt wurde Versen bereits nach wenigen Minuten eingewechselt, spielte gewohnt solide und unaufgeregt, der VfL gewann mit 3:1. Angesprochen auf den vorherigen Pils-Konsum befand Heinz Höher schmunzelnd: „Das hatte zur Folge, dass er sich in gewohnter Form befand.“
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Auch sein ehemaliger Mitspieler Ata Lameck ist voll des Lobes für Dieter Versen: „Ein ganz feiner Kerl, der sich nach seiner Karriere ein bisschen zurückgezogen hat. Dabei war er zu seiner aktiven Zeit eher ein Lebemann und Genussmensch, inklusive Zigaretten und Bier. Aber das waren viele damals, da kann ich ja auch noch ein Lied von singen. Sportlich war er aber über jeden Zweifel erhaben.“ Das bestätigte Versen einst indirekt in einem seiner raren Interviews, als er augenzwinkernd meinte, wenn er damals in der Startelf gestanden hätte, hätte es die legendäre 5:6-Niederlage des VfL gegen Bayern München beim „Jahrhundertspiel“ nicht gegeben. Versen, so sind sich die Beobachter sicher, hätte die auf Angriff gepolten VfLer rechtzeitig wieder zurückbeordert und so den 4:0-Vorsprung über die Zeit gebracht.
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Nach dem Ende seiner VfL-Zeit, die von 1959 bis 1979 dokumentiert ist, wechselte er noch ins damals gelobte Land des Fußballs, in die USA. In der dortigen „Operettenliga“ waren bereits deutsche Fußballgrößen wie Franz Beckenbauer, Gerd Müller, Karl-Heinz Granitza und Klaus Toppmöller entweder schon gelandet oder im Anflug. Gemeinsam mit den deutschen Legionären Willi Cryns, Detelf Webers und Bernie Gersdorff, aber vor allem mit seinem VfL-Mitspieler seit Jugendtagen, Hans-Günter Etterich, heuerte Versen beim kalifornischen Club San José Earthquakes an und wagte somit den Sprung über den großen Teich. Das hochdotierte Abenteuer war allerdings nach einer Saison schon wieder vorbei, in seiner MLS-Bilanz stehen 29 Spiele und ein Tor. Zusätzlich wird er mit 134 Spielen in der Regionalliga West (12 Tore) sowie mit 25 Spielen und zwei Toren aus den Amateurliga-Jahren geführt.
Dieter Versen hat nach seiner Karriere als Mälzer für die Fiege-Brauerei gearbeitet, später noch als chemischer Laborant, ehe er zeitig in den Vorruhestand wechselte.
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Der VfL Bochum 1848 trauert um einen großartigen Spieler, eine echte Bochumer Legende, und wünscht den Angehörigen von Dieter Versen viel Kraft und spricht ihnen sein aufrichtiges Beileid aus. Dieter Versen verstarb bereits am 8. April, erst an diesem Wochenende wurde die Nachricht seines Todes publik. Der VfL wird sein Andenken in Ehren halten. Mach´s gut, „Köttel“!
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."