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Was sich bei Bochum änderte - und was nicht
#1
Der VfL Bochum lag nach dem 8. Spieltag mit nur einem Sieg auf dem vorletzten Tabellenrang. Seitdem Uwe Rösler übernahm, sammelte kein Zweitligist mehr Punkte. Spiegeln die Daten den Aufschwung? 

Mitte September reagierte der VfL Bochum auf den Fehlstart in die Saison 2025/26 mit einem radikalen Schnitt: Der Bundesliga-Absteiger trennte sich nicht nur vom damaligen Coach Dieter Hecking, auch Sport-Geschäftsführer Dirk Dufner musste gehen.

Zu diesem Zeitpunkt lag der Revierklub mit nur einem Sieg aus fünf Ligapartien auf dem vorletzten Tabellenrang. Zunächst übernahm U-19-Trainer David Siebers das Training beim Zweitliga-Team. Die Trendwende blieb aber aus, kein einziges Pünktchen verbuchte Bochum unter der Leitung des 38-Jährigen. Die triste Bilanz am 8. Spieltag: Ein Sieg bei sieben Niederlagen, eine Tordifferenz von minus sieben. 

Nach der Länderspielpause saß dann Uwe Rösler auf der VfL-Bank, der ehemalige Stürmer wurde Anfang Oktober als neuer Coach verpflichtet. Und der fünfmalige Auswahlspieler der DDR erweckte den VfL zu neuem Leben: Von den bisherigen sieben Partien unter Röslers Regie gewann Bochum fünf, ein Match endete Remis und nur einmal mussten die Westdeutschen den Platz als Verlierer verlassen. Nach dem 15. Spieltag ist der VfL Bochum bis auf Rang 9 geklettert. 

Kein anderer Zweitligist hat in diesem Zeitraum mehr Punkte gesammelt als der VfL Bochum. Gemeinsam mit Schalke 04 thront der Revierklub mit 16 Zählern in der "Rösler-Tabelle" damit auf Rang 1. 

16 von 21 möglichen Punkten - ergibt einen Schnitt von 2,3 Punkten pro Partie nach zuvor nur 0,11. Ein Blick auf die Daten zeigt, was sich unter Rösler verändert hat. Besonders die Konsequenz in beiden Strafräumen sticht ins Auge: Kassierten die Bochumer in den ersten acht Ligapartien im Schnitt 1,88 Gegentore, sind es in den jüngsten sieben nur noch 0,71. Die gegnerischen Chancen pro Spiel sanken im gleichen Zeitraum von 6,1 auf 5,3. Auch ein Resultat der Systemumstellung, lässt Rösler doch in einem 4-2-3-1-System spielen, um dem Team mehr Stabilität zu verleihen. 

Auch im gegnerischen Strafraum zeigen sich deutliche Verbesserungen: Der Torschnitt pro Spiel stieg von 1,00 auf 1,86 pro Spiel. Damit korrespondiert auch die Zunahme an eigenen Tormöglichkeiten, diese stieg von 4,6 auf 6,1 pro 90 Minuten. Deutlich wird dies an der neuen Gefahr durch Standards, gleich sechs Treffer fielen seit der Amtsübernahme Röslers 

Keine signifikante Änderung zeigt sich dagegen im kämpferischen Bereich - was angesichts der Erfolgsserie eigentlich zu erwarten gewesen wäre. Doch die Anzahl der geführten Zweikämpfe ist mit 104 in den ersten acht und 102 in den jüngsten sieben Ligaspielen annähernd gleich geblieben. Und in beiden Zeiträumen verloren die Bochumer die Mehrzahl der Duelle. Zunächst entschieden die VfL-Akteure 48,6 Prozent ihrer Zweikämpfe für sich, anschließend gar nur 47,5 Prozent. 

Ein Unterschied ist im Passspiel erkennbar - jedoch ein ebenfalls überraschender: Denn die Anzahl der Pässe pro Spiel ist zurückgegangen: Von 395 pro Spiel in der "Vor-Rösler-Zeit" auf 319 seit dessen Amtsantritt. Auch die Passquote ist von 78,9 Prozent auf 75,8 Prozent gesunken. Beide Zahlen können aber bedeuten, dass Rösler auf ein schnelles Umschaltspiel aus einer stabilen Defensive heraus setzt statt auf lange Ballbesitzphasen. 

Annähernd gleich geblieben sind auch die Zahlen im läuferischen Bereich - obwohl Röser genau diesen Bereich als besonders wichtig erachtet. Unter Hecking und Siebert waren die Bochumer im Schnitt 115,7 Kilometer pro Partie unterwegs und legten dabei 157 Sprints mit einem durchschnittlichen Topspeed von 30,5 km/h hin. Seit Rösler übernahm, sind es 115,4 Kilometer pro Spiel sowie 156 Sprints bei einem durchschnittlichen Topspeed-Wert von 30,4 km/h. 

Gesunkenes Durchschnittsalter zeigt Röslers Vertrauen in die Jugend
Deutlich wird allerdings das Vertrauen, das Rösler in die jungen Spieler setzt. Talente wie Francis Onyeka, Kjell Wätjen, Farid Alfa-Ruprecht, Kacper Koscierski und Cajetan Lenz genießen die Rückendeckung des Trainers und haben sich zu Stammkräften entwickelt. Kein anderer Zweitligist hat so viele Teenager im Kader wie der VfL Bochum - und bei keinem anderen stehen diese so oft in der Startelf. Unter Rösler ist dann auch das Durchschnittsalter der eingesetzten Bochumer Spieler von 26,1 auf 25,7 Jahre gesunken. 

[url=https://www.kicker.de/platz-1-in-der-roesler-tabelle-was-sich-bei-bochum-aenderte-und-was-nicht-1173943/artikel9 Quelle: Kicker.de [/url]
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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