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„Brauche mehr Input als Fußball“
#1
Jonathan Agaekbobi ist vom VfL Wolfsburg zum VfL Bochum gewechselt. Über die U21 will er sich für die Profis empfehlen. Er musste sich ein neues soziales Umfeld aufbauen. 

Dass Jonathan Agaekbobi etwas anders als die meisten seiner Mitspieler tickt, wird im Gespräch schnell deutlich. Der junge Stürmer ist aus der U19 des VfL Wolfsburg zum VfL Bochum gewechselt, spielt in der U21. Das Team hat zu dieser Saison den Aufstieg in die Regionalliga geschafft und trainiert nahezu unter Profi-Bedingungen. Das helfe ihm enorm, sagt Akaegbobi. Er brauche aber über den Fußball hinaus Input. 

Er habe sich deshalb einen Mini-Job gesucht. Was er macht und wo ist dabei nebensächlich. Bemerkenswert ist: dass er das macht. Würde man eine Umfrage unter allen Spielern von Zweitteams von Profi-Mannschaften machen, die mindestens in der Regionalliga spielen, würden sich vermutlich weniger als zehn Prozent aller Spieler finden lassen, die so wie Akaegbobi neben dem täglichen zumeist vormittäglichen Training noch einem Mini-Job nachgehen. Wobei Mini-Job natürlich heißt, dass Akaegbobi dem Job nur eine überschaubare Anzahl an Stunden nachgeht. Aber immerhin. 

Akaegbobi musste sich im fremden Bochum zurechtfinden
Dass Akaegbobi anders tickt als viele seiner Mitspieler, dass er mit seinen 19 Jahren im Gespräch sehr klar, ja, sehr erwachsen wirkt, sehr fokussiert, hat auch mit seinem fußballerischen Werdegang zu tun. Angefangen mit dem Fußball hat er in seiner Heimatstadt Dresden. Er spielte bei der SpVgg Dresden-Löbtau, dann bei Soccer for Kids Dresden ehe er 2020 zur SG Dynamo Dresden wechselte. Von da ging es in die U19 des VfL Wolfsburg und nun zum VfL Bochum. Agaegbobi verließ früh sein Elternhaus für seinen Traum vom Profi-Fußball. Er musste lernen, auf eigenen Füßen zu stehen, musste sich in fremden Städten zurecht finden.

Dass er zu seinem U21-Mitspieler Niklas Jahn einen besonders guten Draht hat, ist daher kaum überraschend. Er verstehe sich mit allen Mitspielern gut“, sagt Akaegbobi. „Wir haben ein junges Team. Am meisten Zeit verbringe ich aber mit Niklas Jahn. Er kommt auch von weiter weg. Wir haben eine ähnliche Geschichte, sind beide ohne soziales Umfeld nach Bochum gekommen.“ Jahn kam vor der vergangenen Saison von der zweiten Mannschaft von Hannover 96 nach Bochum. 

Dynamo Dresden, VfL Wolfsburg - nun VfL Bochum
Die Wechsel von Dresden nach Wolfsburg und nun nach Bochum waren für Akaegbobi jeweils logisch. „In der vergangenen Saison habe ich noch in Wolfsburg in der U19 gespielt“, sagte er. „Wolfsburg hat aber keine zweite Mannschaft und mir war und ist es wichtig, auf Spielzeit zu kommen. Also habe ich zusammen mit meinem Management nach Alternativen gesucht.“

In Bochum sagt er, könne man sich als junger Spieler sehr gut entwickeln. „Zudem spielen wir in der Regionalliga, dort wird guter Fußball gespielt.“ Und da tickt Akaegbobi dann genauso wie seine Mitspieler und die meisten Spieler von Zweitteams von Profi-Mannschaften, die mindestens in der Regionalliga spielen. Er möchte sich beim VfL mit guten und konstanten Leistungen weiterentwickeln und empfehlen - für die Profis. 

Akaegbobi kann auf vielen Positionen spielen
„Wichtig war und ist vor allem“, sagte er, „sich an den Herrenfußball zu gewöhnen.“ Spielerisch seien viele Jugend-Mannschaften gut. Aber von der Körperlichkeit, von der Intensität, von der Reife und Abgezocktheit sei der Herrenfußball noch einmal etwas komplett anderes. „Im Herrenfußball geht es mehr zur Sache. Ich habe die ersten sieben, acht Spieltage gebraucht, um mich daran zu gewöhnen. Jetzt, so langsam, komm ich besser hinein, gewöhne mich an die Herausforderungen.“

Er wisse, dass er körperlich zulegen müsse, er komme aber vor allem über mein Tempo. Dass er das hat, hat mit dazu beigetragen, dass Trainer Heiko Butscher ihn an den ersten zwölf Spieltagen auf vier verschiedenen Positionen eingesetzt hat. Akaegbobi hat links auf dem Flügel gespielt, er hat rechts auf dem Flügel gespielt, er hat im offensiven Mittelfeld gespielt und er hat als Mittelstürmer gespielt. Akaegbobi sieht das positiv. „Das hilft, um auf Spielzeit zu kommen. Ich bin ein flexibler Stürmer und werde deshalb auf verschiedenen Positionen aufgestellt.“ 

Als Mittelstürmer hat Akaegbobi zuletzt für den VfL Bochum getroffen
Die für ihn derzeit beste scheint die als Mittelstürmer zu sein. Als Mittelstürmer hat er in den vergangenen beiden Spielen gegen den Wuppertaler SV und dem 1. FC Bocholt seine erste beiden Saisontore erzielt. Die reichten indes nur für einen Punkt, dem 2:2 in Wuppertal.

„Wir haben zuletzt gute Spiele gezeigt“, sagt Akaegbobi dennoch und obwohl die Bochumer U21 tief im Tabellenkeller steckt. „Wir haben es in den Spielen nicht geschafft, unsere Leistung über die komplette Spielzeit zu zeigen.“ Gegen Lotte und Wuppertal spielte das Team zum Teil sehr überlegen, gab aber jeweils Führungen aus der Hand. „Jetzt müssen wir versuchen“, sagt Akaegbobi, „über die Basis zu kommen. Wir müssen weiter hart arbeiten, dann kommen die Erfolge.“ 

Am besten soll es damit im dritten Auswärtsspiel in Reihe für die Bochumer U21 klappen, Samstag, 18 Uhr, bei Borussia Mönchengladbach II. Akaegbobi, weiß, wie schwer das wird. „Gladbach ist gut drauf“, sagt er und untertreibt damit.. Die Gladbacher U23 ist aktuell Tabellenvierter, hat die vergangenen fünf Spiele nicht verloren, hat zuletzt gegen Lotte und Wuppertal gewonnen. „Wir werden diese Woche weiter Gas geben“, sagte Akaegbobi. „Wir haben uns in den vergangenen Spielen weiterentwickelt und wollen natürlich auch dort etwas holen.“ 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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