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Ein Sieg macht nicht alles vergessen
#1
Der VfL Bochum feiert mit dem 3:2 über Hertha BSC den ersten Saisonsieg. Einige Probleme bleiben aber auch weiterhin. Der Erfolg muss erst bestätigt werden. 

So emotional angezündet Uwe Rösler vor dem Spiel und während der 90 Minuten gegen Hertha BSC war, so ruhig und abgeklärt gab sich der Trainer des VfL Bochum spät nach dem 3:2. „Wir haben einen kleinen Schritt gemacht. Mehr nicht“, sagte er und fing die ausgelassene Stimmung, die im Ruhrstadion berechtigterweise nach dem ersten Sieg nach sechs Niederlagen in Serie geherrscht hatte, ein. Durchaus ratsam nach allem, was sich in dieser Saison an der Castroper Straße abgespielt hatte. 

Denn die Probleme des VfL Bochum sind nicht urplötzlich verschwunden. Gegen die Berliner waren die Bochumer vielleicht nur ein paar Minuten vom nächsten Rückschlag entfernt. Darin waren sich Spieler und Trainer nach der Partie einig. Von der Kraft her waren die Spieler am Ende, Krämpfe plagten viele Akteure. Einige mussten sich regelrecht bis zum Abpfiff über den Platz schleppen. Und auch wenn die 3:0-Führung zwischendurch komfortabel erschien – es war nicht alles Gold, was glänzte. Offensiv tat sich der VfL Bochum weiterhin schwer, hatte dieses Mal immerhin das nötige Glück, was es in manchen Situationen benötigt. 

Rösler reagiert auf Schwächen
Auch gegen Hertha BSC war der VfL Bochum von einem spielerisch starken Auftritt weit entfernt. Vielmehr waren es Einzelaktionen wie die von Francis Onyeka, der eine glänzende Nationalmannschaftswoche mit seinem Doppelpack noch krönte, die der Mannschaft von Uwe Rösler den Sieg bescherten. 

Aber: Rösler hat die Stärken und Schwächen seiner derzeit vorhandenen Spieler innerhalb kürzester Zeit erkannt und zumindest in seiner ersten Partie als Cheftrainer entsprechend Aufstellung und Plan angepasst. Etwas, was seinem Vorgänger Dieter Hecking schlussendlich zu selten gelang. Zwar probierte der seit einigen Wochen freigestellte Trainer viel, veränderte aber weder am Personal noch am Plan noch an der taktischen Herangehensweise viel. 

Rösler greift durch
Anders Rösler. Mangels guter Schienenspieler-Alternativen für seine Art des Fußballs, der hohes Pressing und das Flügelspiel priorisiert, setzte er auf eine Viererkette. „Hätten wir weit vorn gepresst, hätten wir es nicht geschafft. Wir waren besser gegen den Ball“, sagte er.

Zudem griff er mit harter Hand durch. Er habe einige Spieler dazu gezwungen, auf dem Platz zu bleiben, um alles für den Sieg zu geben. In Bochum herrscht nach Wochen der Enttäuschung offenbar ein neuer Wind, der der Mannschaft allerdings gutzutun scheint. Die Spieler äußerten sich durch die Bank weg positiv über ihren neuen Übungsleiter, auch über die Herangehensweise. Röslers Energie sei ansteckend, sagte etwa Timo Horn. Die Spieler bräuchten sie, ergänzte Philipp Hofmann. 

Noch ist es allerdings offen, wie zukunftsträchtig diese Herangehensweise wirklich ist. Im Heimspiel, vor den eigenen Fans, die Rösler mit seiner Art begeisterte, springt der Funke schneller über, als in einem Auswärtsspiel bei Holstein Kiel. Auch hatten sie in Bochum schon nach dem Heimsieg gegen die SV Elversberg am zweiten Spieltag die Hoffnung, dass es nun in die richtige Richtung gehen würde. Sechs Niederlagen später waren zwei Trainer verschlissen. Beim VfL täten sie also gut daran, es mit den Worten Röslers zu halten: Gewonnen, mehr aber noch nicht. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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