10-01-2025, 10:27 AM
David Siebers sieht beim VfL Bochum keine hängenden Köpfe. Er erklärt auch mit Details, wie er das Sturmproblem lösen will. Personell gibt es viele gute Signale.
Die Spieler des VfL Bochum standen im Kreis auf dem Trainingsplatz an diesem nebelig-tristen Dienstagmorgen, als Interimstrainer David Siebers ein Lob aussprach – und das Team lautstark applaudierte. Beifall für Moritz-Broni Kwarteng: Der Offensivspieler mischte am Dienstagmorgen bei der ersten Einheit nach dem 0:1 gegen Düsseldorf und vor dem Spiel am Samstag in Kaiserslautern (13 Uhr, Sky) wieder komplett mit. Kwarteng hatte sich im Juli schwer am Außenband verletzt.
Lange vor der Jobübernahme von Dieter Hecking vor gut zwei Wochen hat Siebers Kwarteng beobachtet. „Ich habe ihn aus meinem Büro oft vor- und nachmittags hier alleine laufen und sprinten gesehen. Das hat er über die Zeit sehr diszipliniert durchgezogen, deshalb hat er gerade auch einen großen Extra-Applaus von der ganzen Mannschaft bekommen“, erklärte Siebers im Gespräch mit dieser Redaktion nach der ersten von zwei Einheiten am Dienstag. Eine Option ist er vorerst aber noch nicht: „Jetzt wird es nochmal ein paar Wochen dauern, bis er dann spielfähig ist.“
Interimstrainer strahlt viel Zuversicht aus
Das Offensivproblem lösen müssen in Kaiserslautern weiterhin andere, Kwarteng danach weiter aufbauen ein anderer Coach. Denn auf dem Betzenberg wird Siebers voraussichtlich sein drittes und vorerst letztes Spiel als Trainer der VfL-Profis absolvieren. Danach soll ein neuer Mann übernehmen und Siebers in die U19 zurückkehren.
In Kaiserslautern will der ehrgeizige Coach nach dem 1:2 in Nürnberg und 0:1 gegen Düsseldorf erstmals punkten. Siebers strahlte zu Wochenbeginn angesichts der schweren Krise erstaunlich viel Zuversicht aus, die sich idealerweise auf seine nach Wochen der Pleiten offensichtlich verunsicherte Mannschaft übertragen soll.
Hängende Köpfe? Siebers sieht das anders
Mut machte ihm der Auftritt gegen Düsseldorf. Hängende Köpfe in seinem Team sieht er nicht – sondern schnell dazu lernende, intensiv trainierende Spieler. „Die Stimmung ist nach einem verlorenen Spiel, das wir gut vorgetragen haben, erstmal im Keller, das ist nachvollziehbar“, sagte der 38-Jährige zum Frust von Trainern und Spielern am späten Samstag. Drei Tage später aber sehe die Welt schon anders aus.
„Die Situation ist nicht einfach, das will ich gar nicht wegdiskutieren“, meinte Siebers. Der VfL Bochum hat schließlich mit sechs Niederlagen und erst einem Sieg den schlechtesten Saisonstart der Vereinsgeschichte hingelegt. „Aber ich konnte, obwohl ich ein sehr kritischer Trainer bin und einen hohen Anspruch an mich selbst und meine Mannschaften habe, den Spielern gerade in der Spiel-Analyse auch viel Positives an die Hand geben. Denn der Weg, den wir eingeschlagen haben, der sah gut aus“, so der Coach. „Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen, aber die Mannschaft zieht richtig gut mit. Das stimmt mich positiv. Auch die Jungs geben das gleiche Feedback weiter, dass sie dieses Gefühl haben. Jetzt fehlen noch die entscheidenden Prozente, um es auch auf die Anzeigetafel zu bekommen.“
Box-Besetzung ist das Kernthema beim VfL Bochum
Nach dem Nürnberg-Spiel, als Siebers‘ Handschrift nur in den ersten 20 Minuten zu erkennen war, habe das Team gezeigt, „dass sie den klaren Plan umsetzen will und auch kann“. In seinem 3-4-2-1-System rückte Bochum gegen Düsseldorf energischer nach, zeigte ein ordentliches Pressing und Gegenpressing, besetzte konsequenter die Flügel, hatte viel Ballbesitz. Allein: Torgefahr strahlte der VfL dennoch nicht aus.
Kernthema dieser Woche sei die Besetzung im Strafraum. „Die war auch bei Flanken noch nicht so gut, wie ich es mir gewünscht habe. Auch das haben wir analysiert. Wir werden wir gleich loslegen, das zu verbessern. Das ist ganz klar der Auftrag, dass wir das in dieser Woche ausarbeiten.“
Hoffnung auf Sissoko-Rückkehr
Personell hat sich die Lage beim VfL Bochum verbessert. 22 Feldspieler und drei Torhüter waren am Dienstag im Training, darunter auch wieder U21-Verteidiger Daniel Hülsenbusch und Comeback-Mann Moritz-Broni Kwarteng. Erhan Masovic könnte am Mittwoch zurückkehren. Bei Koji Miyoshi rechnet Interimstrainer David Siebers damit, dass er in der Länderspielpause wieder dabei sein kann.
Noch etwas länger dauert es bei Schlüsselspieler Ibrahima Sissoko. Doch auch beim zentralen Mittelfeldspieler, der sich im Pokal beim BFC Dynamo eine Schultereckgelenksprengung zugezogen hatte Anfang August, gibt es positive Signale. Sissoko trainierte rund 40 Minuten auf dem Platz individuell mit Reha-Trainer Mathis Beckmann, teils auch mit Ball. Wann er wieder in Zweikämpfe gehen kann, ist zwar noch offen. Doch der VfL rechnet damit, dass Sissoko dem Team spätestens im Dezember wieder in der 2. Liga helfen kann.
„Immer drei, vier Mann in der Box“
Auf Nachfrage verriet Siebers Details seines Plans, das Harmlos-Problem mit dem vorhandenen und bisher offensiv ja so schwachen Personal zu lösen. „Mit der Umstellung sind es vor allem auch die Schienenspieler, die einrücken müssen, das gilt für die offensiven Drei sowieso. Es ist ein klares Prinzip, dass wir immer drei bis vier Mann in der Box haben.“ Auch in Kaiserslautern, bei den heimstarken Roten Teufeln von Trainer Torsten Lieberknecht, die bisher alle drei Heimspiele gewannen. Siebers: „Wenn die Mannschaft den Plan weiter in so einem schnellen Tempo lernt und umsetzt, dann werden wir die letzten Prozente hoffentlich sehr schnell auf dem Platz sehen.“
Lob für Kevin Vogt und Hoffnung auf Erhan Masovic
Siebers spricht seinen Spielern Mut zu: der Gruppe, auch Einzelnen. Angesprochen auf die zuletzt schwachen Leistungen von Abwehrchef Kevin Vogt, meinte er etwa: „Wenn man ins Detail geht, hat er viele Dinge deutlich besser gemacht als in Nürnberg. Er ist viel mutiger mit ins Mittelfeld gerückt, hat durchgedeckt, eine gute Absicherung gehabt. Auch bei ihm waren viele positive Fortschritte zu erkennen.“
Eine Alternative für Vogt und seine Defensivkollegen ist Erhan Masovic, der am Samstag erkrankt ausgefallen war. Noch ein Mutmacher. „Ich hoffe, dass er morgen wieder mit trainieren kann. Er ist heute schon hier, aber noch nicht soweit, dass er mit auf den Platz gehen kann“, sagte Siebers. „Erhan kann im Mittelfeld spielen, aber auch in der Dreierkette alle drei Positionen bekleiden. Er ist in meinen Gedanken ein ganz wichtiger Spieler.“
Quelle: WAZ.de
Die Spieler des VfL Bochum standen im Kreis auf dem Trainingsplatz an diesem nebelig-tristen Dienstagmorgen, als Interimstrainer David Siebers ein Lob aussprach – und das Team lautstark applaudierte. Beifall für Moritz-Broni Kwarteng: Der Offensivspieler mischte am Dienstagmorgen bei der ersten Einheit nach dem 0:1 gegen Düsseldorf und vor dem Spiel am Samstag in Kaiserslautern (13 Uhr, Sky) wieder komplett mit. Kwarteng hatte sich im Juli schwer am Außenband verletzt.
Lange vor der Jobübernahme von Dieter Hecking vor gut zwei Wochen hat Siebers Kwarteng beobachtet. „Ich habe ihn aus meinem Büro oft vor- und nachmittags hier alleine laufen und sprinten gesehen. Das hat er über die Zeit sehr diszipliniert durchgezogen, deshalb hat er gerade auch einen großen Extra-Applaus von der ganzen Mannschaft bekommen“, erklärte Siebers im Gespräch mit dieser Redaktion nach der ersten von zwei Einheiten am Dienstag. Eine Option ist er vorerst aber noch nicht: „Jetzt wird es nochmal ein paar Wochen dauern, bis er dann spielfähig ist.“
Interimstrainer strahlt viel Zuversicht aus
Das Offensivproblem lösen müssen in Kaiserslautern weiterhin andere, Kwarteng danach weiter aufbauen ein anderer Coach. Denn auf dem Betzenberg wird Siebers voraussichtlich sein drittes und vorerst letztes Spiel als Trainer der VfL-Profis absolvieren. Danach soll ein neuer Mann übernehmen und Siebers in die U19 zurückkehren.
In Kaiserslautern will der ehrgeizige Coach nach dem 1:2 in Nürnberg und 0:1 gegen Düsseldorf erstmals punkten. Siebers strahlte zu Wochenbeginn angesichts der schweren Krise erstaunlich viel Zuversicht aus, die sich idealerweise auf seine nach Wochen der Pleiten offensichtlich verunsicherte Mannschaft übertragen soll.
Hängende Köpfe? Siebers sieht das anders
Mut machte ihm der Auftritt gegen Düsseldorf. Hängende Köpfe in seinem Team sieht er nicht – sondern schnell dazu lernende, intensiv trainierende Spieler. „Die Stimmung ist nach einem verlorenen Spiel, das wir gut vorgetragen haben, erstmal im Keller, das ist nachvollziehbar“, sagte der 38-Jährige zum Frust von Trainern und Spielern am späten Samstag. Drei Tage später aber sehe die Welt schon anders aus.
„Die Situation ist nicht einfach, das will ich gar nicht wegdiskutieren“, meinte Siebers. Der VfL Bochum hat schließlich mit sechs Niederlagen und erst einem Sieg den schlechtesten Saisonstart der Vereinsgeschichte hingelegt. „Aber ich konnte, obwohl ich ein sehr kritischer Trainer bin und einen hohen Anspruch an mich selbst und meine Mannschaften habe, den Spielern gerade in der Spiel-Analyse auch viel Positives an die Hand geben. Denn der Weg, den wir eingeschlagen haben, der sah gut aus“, so der Coach. „Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen, aber die Mannschaft zieht richtig gut mit. Das stimmt mich positiv. Auch die Jungs geben das gleiche Feedback weiter, dass sie dieses Gefühl haben. Jetzt fehlen noch die entscheidenden Prozente, um es auch auf die Anzeigetafel zu bekommen.“
Box-Besetzung ist das Kernthema beim VfL Bochum
Nach dem Nürnberg-Spiel, als Siebers‘ Handschrift nur in den ersten 20 Minuten zu erkennen war, habe das Team gezeigt, „dass sie den klaren Plan umsetzen will und auch kann“. In seinem 3-4-2-1-System rückte Bochum gegen Düsseldorf energischer nach, zeigte ein ordentliches Pressing und Gegenpressing, besetzte konsequenter die Flügel, hatte viel Ballbesitz. Allein: Torgefahr strahlte der VfL dennoch nicht aus.
Kernthema dieser Woche sei die Besetzung im Strafraum. „Die war auch bei Flanken noch nicht so gut, wie ich es mir gewünscht habe. Auch das haben wir analysiert. Wir werden wir gleich loslegen, das zu verbessern. Das ist ganz klar der Auftrag, dass wir das in dieser Woche ausarbeiten.“
Hoffnung auf Sissoko-Rückkehr
Personell hat sich die Lage beim VfL Bochum verbessert. 22 Feldspieler und drei Torhüter waren am Dienstag im Training, darunter auch wieder U21-Verteidiger Daniel Hülsenbusch und Comeback-Mann Moritz-Broni Kwarteng. Erhan Masovic könnte am Mittwoch zurückkehren. Bei Koji Miyoshi rechnet Interimstrainer David Siebers damit, dass er in der Länderspielpause wieder dabei sein kann.
Noch etwas länger dauert es bei Schlüsselspieler Ibrahima Sissoko. Doch auch beim zentralen Mittelfeldspieler, der sich im Pokal beim BFC Dynamo eine Schultereckgelenksprengung zugezogen hatte Anfang August, gibt es positive Signale. Sissoko trainierte rund 40 Minuten auf dem Platz individuell mit Reha-Trainer Mathis Beckmann, teils auch mit Ball. Wann er wieder in Zweikämpfe gehen kann, ist zwar noch offen. Doch der VfL rechnet damit, dass Sissoko dem Team spätestens im Dezember wieder in der 2. Liga helfen kann.
„Immer drei, vier Mann in der Box“
Auf Nachfrage verriet Siebers Details seines Plans, das Harmlos-Problem mit dem vorhandenen und bisher offensiv ja so schwachen Personal zu lösen. „Mit der Umstellung sind es vor allem auch die Schienenspieler, die einrücken müssen, das gilt für die offensiven Drei sowieso. Es ist ein klares Prinzip, dass wir immer drei bis vier Mann in der Box haben.“ Auch in Kaiserslautern, bei den heimstarken Roten Teufeln von Trainer Torsten Lieberknecht, die bisher alle drei Heimspiele gewannen. Siebers: „Wenn die Mannschaft den Plan weiter in so einem schnellen Tempo lernt und umsetzt, dann werden wir die letzten Prozente hoffentlich sehr schnell auf dem Platz sehen.“
Lob für Kevin Vogt und Hoffnung auf Erhan Masovic
Siebers spricht seinen Spielern Mut zu: der Gruppe, auch Einzelnen. Angesprochen auf die zuletzt schwachen Leistungen von Abwehrchef Kevin Vogt, meinte er etwa: „Wenn man ins Detail geht, hat er viele Dinge deutlich besser gemacht als in Nürnberg. Er ist viel mutiger mit ins Mittelfeld gerückt, hat durchgedeckt, eine gute Absicherung gehabt. Auch bei ihm waren viele positive Fortschritte zu erkennen.“
Eine Alternative für Vogt und seine Defensivkollegen ist Erhan Masovic, der am Samstag erkrankt ausgefallen war. Noch ein Mutmacher. „Ich hoffe, dass er morgen wieder mit trainieren kann. Er ist heute schon hier, aber noch nicht soweit, dass er mit auf den Platz gehen kann“, sagte Siebers. „Erhan kann im Mittelfeld spielen, aber auch in der Dreierkette alle drei Positionen bekleiden. Er ist in meinen Gedanken ein ganz wichtiger Spieler.“
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."