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Presseberichte zum 8. Spieltag Kaiserslautern - VfL
#1
David Siebers sieht beim VfL Bochum keine hängenden Köpfe. Er erklärt auch mit Details, wie er das Sturmproblem lösen will. Personell gibt es viele gute Signale. 

Die Spieler des VfL Bochum standen im Kreis auf dem Trainingsplatz an diesem nebelig-tristen Dienstagmorgen, als Interimstrainer David Siebers ein Lob aussprach – und das Team lautstark applaudierte. Beifall für Moritz-Broni Kwarteng: Der Offensivspieler mischte am Dienstagmorgen bei der ersten Einheit nach dem 0:1 gegen Düsseldorf und vor dem Spiel am Samstag in Kaiserslautern (13 Uhr, Sky) wieder komplett mit. Kwarteng hatte sich im Juli schwer am Außenband verletzt. 

Lange vor der Jobübernahme von Dieter Hecking vor gut zwei Wochen hat Siebers Kwarteng beobachtet. „Ich habe ihn aus meinem Büro oft vor- und nachmittags hier alleine laufen und sprinten gesehen. Das hat er über die Zeit sehr diszipliniert durchgezogen, deshalb hat er gerade auch einen großen Extra-Applaus von der ganzen Mannschaft bekommen“, erklärte Siebers im Gespräch mit dieser Redaktion nach der ersten von zwei Einheiten am Dienstag. Eine Option ist er vorerst aber noch nicht: „Jetzt wird es nochmal ein paar Wochen dauern, bis er dann spielfähig ist.“ 

Interimstrainer strahlt viel Zuversicht aus
Das Offensivproblem lösen müssen in Kaiserslautern weiterhin andere, Kwarteng danach weiter aufbauen ein anderer Coach. Denn auf dem Betzenberg wird Siebers voraussichtlich sein drittes und vorerst letztes Spiel als Trainer der VfL-Profis absolvieren. Danach soll ein neuer Mann übernehmen und Siebers in die U19 zurückkehren.

In Kaiserslautern will der ehrgeizige Coach nach dem 1:2 in Nürnberg und 0:1 gegen Düsseldorf erstmals punkten. Siebers strahlte zu Wochenbeginn angesichts der schweren Krise erstaunlich viel Zuversicht aus, die sich idealerweise auf seine nach Wochen der Pleiten offensichtlich verunsicherte Mannschaft übertragen soll. 

Hängende Köpfe? Siebers sieht das anders
Mut machte ihm der Auftritt gegen Düsseldorf. Hängende Köpfe in seinem Team sieht er nicht – sondern schnell dazu lernende, intensiv trainierende Spieler. „Die Stimmung ist nach einem verlorenen Spiel, das wir gut vorgetragen haben, erstmal im Keller, das ist nachvollziehbar“, sagte der 38-Jährige zum Frust von Trainern und Spielern am späten Samstag. Drei Tage später aber sehe die Welt schon anders aus.

„Die Situation ist nicht einfach, das will ich gar nicht wegdiskutieren“, meinte Siebers. Der VfL Bochum hat schließlich mit sechs Niederlagen und erst einem Sieg den schlechtesten Saisonstart der Vereinsgeschichte hingelegt. „Aber ich konnte, obwohl ich ein sehr kritischer Trainer bin und einen hohen Anspruch an mich selbst und meine Mannschaften habe, den Spielern gerade in der Spiel-Analyse auch viel Positives an die Hand geben. Denn der Weg, den wir eingeschlagen haben, der sah gut aus“, so der Coach. „Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen, aber die Mannschaft zieht richtig gut mit. Das stimmt mich positiv. Auch die Jungs geben das gleiche Feedback weiter, dass sie dieses Gefühl haben. Jetzt fehlen noch die entscheidenden Prozente, um es auch auf die Anzeigetafel zu bekommen.“ 

Box-Besetzung ist das Kernthema beim VfL Bochum
Nach dem Nürnberg-Spiel, als Siebers‘ Handschrift nur in den ersten 20 Minuten zu erkennen war, habe das Team gezeigt, „dass sie den klaren Plan umsetzen will und auch kann“. In seinem 3-4-2-1-System rückte Bochum gegen Düsseldorf energischer nach, zeigte ein ordentliches Pressing und Gegenpressing, besetzte konsequenter die Flügel, hatte viel Ballbesitz. Allein: Torgefahr strahlte der VfL dennoch nicht aus.

Kernthema dieser Woche sei die Besetzung im Strafraum. „Die war auch bei Flanken noch nicht so gut, wie ich es mir gewünscht habe. Auch das haben wir analysiert. Wir werden wir gleich loslegen, das zu verbessern. Das ist ganz klar der Auftrag, dass wir das in dieser Woche ausarbeiten.“ 

Hoffnung auf Sissoko-Rückkehr

Personell hat sich die Lage beim VfL Bochum verbessert. 22 Feldspieler und drei Torhüter waren am Dienstag im Training, darunter auch wieder U21-Verteidiger Daniel Hülsenbusch und Comeback-Mann Moritz-Broni Kwarteng. Erhan Masovic könnte am Mittwoch zurückkehren. Bei Koji Miyoshi rechnet Interimstrainer David Siebers damit, dass er in der Länderspielpause wieder dabei sein kann.

Noch etwas länger dauert es bei Schlüsselspieler Ibrahima Sissoko. Doch auch beim zentralen Mittelfeldspieler, der sich im Pokal beim BFC Dynamo eine Schultereckgelenksprengung zugezogen hatte Anfang August, gibt es positive Signale. Sissoko trainierte rund 40 Minuten auf dem Platz individuell mit Reha-Trainer Mathis Beckmann, teils auch mit Ball. Wann er wieder in Zweikämpfe gehen kann, ist zwar noch offen. Doch der VfL rechnet damit, dass Sissoko dem Team spätestens im Dezember wieder in der 2. Liga helfen kann.

„Immer drei, vier Mann in der Box“
Auf Nachfrage verriet Siebers Details seines Plans, das Harmlos-Problem mit dem vorhandenen und bisher offensiv ja so schwachen Personal zu lösen. „Mit der Umstellung sind es vor allem auch die Schienenspieler, die einrücken müssen, das gilt für die offensiven Drei sowieso. Es ist ein klares Prinzip, dass wir immer drei bis vier Mann in der Box haben.“ Auch in Kaiserslautern, bei den heimstarken Roten Teufeln von Trainer Torsten Lieberknecht, die bisher alle drei Heimspiele gewannen. Siebers: „Wenn die Mannschaft den Plan weiter in so einem schnellen Tempo lernt und umsetzt, dann werden wir die letzten Prozente hoffentlich sehr schnell auf dem Platz sehen.“

Lob für Kevin Vogt und Hoffnung auf Erhan Masovic
Siebers spricht seinen Spielern Mut zu: der Gruppe, auch Einzelnen. Angesprochen auf die zuletzt schwachen Leistungen von Abwehrchef Kevin Vogt, meinte er etwa: „Wenn man ins Detail geht, hat er viele Dinge deutlich besser gemacht als in Nürnberg. Er ist viel mutiger mit ins Mittelfeld gerückt, hat durchgedeckt, eine gute Absicherung gehabt. Auch bei ihm waren viele positive Fortschritte zu erkennen.“

Eine Alternative für Vogt und seine Defensivkollegen ist Erhan Masovic, der am Samstag erkrankt ausgefallen war. Noch ein Mutmacher. „Ich hoffe, dass er morgen wieder mit trainieren kann. Er ist heute schon hier, aber noch nicht soweit, dass er mit auf den Platz gehen kann“, sagte Siebers. „Erhan kann im Mittelfeld spielen, aber auch in der Dreierkette alle drei Positionen bekleiden. Er ist in meinen Gedanken ein ganz wichtiger Spieler.“ 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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#2
   
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„Intensität auf den Platz bringen“
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8. Spieltag der Saison 2025/26 der 2. Bundesliga, für den VfL Bochum 1848 geht es auf den Betzenberg. Die Blau-Weißen gastieren am Samstagmittag (04. Oktober, Anstoß: 13 Uhr) beim 1. FC Kaiserslautern. VfL-Trainer David Siebers sprach vorab auf der Pressekonferenz über die Personalsituation, den Gegner und die wichtigen Tugenden des VfL. 
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VfL-Trainer David Siebers über…
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…die Personalsituation: Koyi Miyoshi und Ibrahima Sissoko stehen weiterhin nicht zur Verfügung. Moritz-Broni Kwarteng ist in dieser Woche wieder ins Training einsteigen, hat Teile absolviert. Michael Obafemi ist auf die Schulter gefallen, konnte diese Woche trainieren, sein Einsatz ist aber noch offen. Erhan Mašović ist am Mittwoch wieder eingestiegen und wird uns zur Verfügung stehen. 
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…die Bedeutung von Erhan Mašović: Erhan Mašović ist nicht nur aktuell ein wichtiger Spieler für uns, sondern seit Jahren für den ganzen Verein. Er hat viele Klassenerhalte miterlebt und weiß, wie der VfL funktioniert. Erhan kann alle drei Positionen in der Dreierkette spielen, dazu auch im Mittelfeld agieren, so wie in Nürnberg. Das ist eine Stärke und gibt mir als Trainer ein gutes Gefühl. 
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…die Trainingswoche und das Spiel gegen Düsseldorf: Natürlich waren wir nach dem Spiel am Samstag alle frustriert. Aber in den beiden Trainingseinheiten am Dienstag haben wir direkt eine hohe Intensität auf den Platz gebracht. Die Mannschaft ist gewillt, unseren Plan umzusetzen. Die Intensität war so hoch wie noch nie im Vergleich zu den letzten Wochen, seit ich hier bin. Da hat die Mannschaft nochmal draufgelegt. Auch gegen Düsseldorf haben wir in diesem Bereich Bestwerte für diese Saison aufgestellt. Jetzt geht es darum, diese Intensität, die uns auf dem Betzenberg erwarten wird, auf den Platz zu bringen. 
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…den 1. FC Kaiserslautern: Kaiserslautern ist ein richtig guter Gegner, sie sind zurzeit vor allem sehr heimstark. Als ich angefangen habe, Fußball zu spielen, ist Lautern in der Bundesliga durchmarschiert und in die Champions League eingezogen. Der Verein hat einen großen Namen. Ihre Heimspiele haben sie alle gewonnen, auch gegen den aktuellen Spitzenreiter. Da kommt eine große Herausforderung auf uns zu. Wir wollen mit voller Energie und Intensität dagegenhalten, haben einen klaren Plan. 
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…die Tugenden des VfL: Wir möchten unser Spiel sowohl auswärts als auch zuhause durchziehen. Wir wollen den VfL-Bochum-Fußball auf den Platz bringen. Grundsätzlich finde ich es wichtig, dass immer alle Bochumer Mannschaften mutig sind. Ein hohes, gutes und stabiles Pressing birgt kein höheres Risiko als in der eigenen Hälfte zu verteidigen. Wir werden weiterhin versuchen, Fortschritte zu machen.
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#3
VfL Bochums Siebers hat in Kaiserslautern viel Auswahl. Zwei Änderungen in der Startelf sind wahrscheinlich. Der Trainer äußert sich zu Masovic, Sissoko und den Plan. 

1:2 gegen Nürnberg, 0:1 gegen Düsseldorf trotz deutlicher Fortschritte: Interimstrainer David Siebers hat dem VfL Bochum im nackten Ergebnis noch nicht die erhoffte Wende beschert. Das soll sich am Samstag (13 Uhr/Sky) ändern, wenn der VfL beim heimstarken 1. FC Kaiserslautern antritt. 

Für ihn wird es das dritte und wohl vorerst letzte Spiel als Profi-Coach. Danach soll er zur erfolgreichen U19 des VfL zurückkehren und ein neuer Mann übernehmen (Bericht: hier). Uwe Rösler ist der Top-Kandidat aktuell, die Gespräche sind weit fortgeschritten. 

Trainingsschwerpunkt beim: Box-Besetzung
Dabei hat der 38-jährige Siebers Team und Klub mit seiner täglichen Arbeit durchaus überzeugt. Seine Handschrift war gegen Düsseldorf zu erkennen. Allein: Die Torgefahr fehlte erneut. Um die Box-Besetzung ging es in dieser Woche im Training, so Siebers am Dienstag. Mit Erfolg? 

Bei der Pressekonferenz am Donnerstag, die laut VfL „aus technischen Gründen“ nicht vom Klub live gestreamt werden konnte, gab sich Siebers optimistisch. Er sah eine „hohe Intensität“ in den Trainingseinheiten, die sein Team nun auf den Platz bringen müsste. Mit „Mut“ soll seine Mannschaft in wohl unveränderter taktischer 3-4-2-1-Formation spielen, zugleich defensiv stabil sein bei den heimstarken, auf dem Betzenberg torhungrigen Roten Teufeln. Siebers: „Ein hohes, gutes und stabiles Pressing birgt kein höheres Risiko als in der eigenen Hälfte zu verteidigen. Wir werden weiterhin versuchen, Fortschritte zu machen.“ 

Erhan Masovic kehrt in die Startelf zurück
Dabei kann er wieder auf Erhan Masovic setzen. Der Defensivspezialist fehlte gegen Düsseldorf erkrankt. Siebers hält große Stücke auf ihn, betonte er auch am Donnerstag. Der 26-Jährige wird wohl in die Startelf zurückkehren. In Nürnberg spielte er als Sechser, in Kaiserslautern könnte Masovic aber auch eine Position in der Dreierkette übernehmen, so Siebers. Vermutlich rückt er für Noah Loosli ins Team, vielleicht auch für Kevin Vogt. Leandro Morgalla ist gesetzt. 

Fast alle VfL-Spieler sind einsatzbereit – Obafemi leicht angeschlagen
Bis auf die Langzeitverletzten Ibrahima Sissoko und Koji Miyoshi sowie Moritz-Broni Kwarteng, der nach monatelanger Pause erst in dieser Woche dosiert ins Mannschaftstraining zurückgekehrt ist, kann Siebers aus dem Vollen schöpfen. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Michael Obafemi, der am Sonntag auf die Schulter gefallen war, aber dennoch weitgehend mit trainieren konnte. Der neue Stürmer zählte aber wie Schienenspieler und Außenverteidiger Romario Rösch schon gegen die Fortuna nicht zum Aufgebot.

Voraussichtlich wird Siebers nur zwei Änderungen in der Startelf vornehmen, nachdem er ja klare Fortschritte gegen Düsseldorf gesehen hatte. Neben Masovic für Loosli oder Vogt könnten Francis Onyeka oder Farid Alfa-Ruprecht für den zuletzt eher blassen Kjell Wätjen den (halb-)rechten Flügel besetzen. Mats Pannewig ist eher auf der Position von Matus Bero zu Hause. Zudem hat Cajetan Lenz bisher fast komplett überzeugt. 

Kapitän Bero sieht Siebers deutlich wertvoller als derzeit viele Fans. Auf Nachfrage nach der Form von Pannewig gab es zwar ein Lob, aber auch die Ansage, dass er „dranbleiben“ müsse in einer „auch für ihn schwierigen Phase“. Siebers: „Das tut er. Mats ist ganz nah dran und eine Option. Auf seiner Position ist die Konkurrenz extrem groß. Mit den Spielern auf dieser Position bin ich zufrieden.“ 

Testspiel gegen Aachen geplant
Der VfL Bochum plant in der Länderspielpause ein Testspiel gegen Drittligist Alemannia Aachen. So zumindest steht es bei „fussball.de“ - und zwar am Donnerstag, 9. Oktober, um 14 Uhr auf dem Leichtathletik-Platz am Ruhrstadion. Ob es wirklich stattfindet, womöglich wieder ohne Fans wie zuletzt gegen Duisburg, ließ Pressesprecher Jens Fricke aber auch Nachfrage dieser Redaktion am Freitag offen: „Wir beschäftigen uns jetzt erstmal mit dem Lautern-Spiel. Was nach Lautern passiert, werden wir dann rechtzeitig auch in Abstimmung mit all denjenigen, die da mit sprechen können, wollen und sollen, verkünden.“ Möglich, dass beim Testspiel dann der neue Trainer seine Premiere feiert. Top-Kandidat ist aktuell Uwe Rösler.

Siebers über Sissoko: „ein sehr angenehmer Spieler“
Stoßstürmer Philipp Hofmann dürfte erste Wahl bleiben. Oder nicht? Zu Stürmer Ibrahim Sissoko, der bisher noch gar nicht zündete und zuletzt erst kurz vor Schluss ins Spiel kam, sagte Siebers: „Er ist ein sehr angenehmer Spieler, der sehr offen Rückfragen stellt, was er verbessern kann. Da arbeiten wir fleißig daran, ihm immer was mit an die Hand zu geben. Jetzt hatte er kürzere Einsätze. Ob er noch näher herangerückt ist, da möchte ich mir nicht in die Karten schauen lassen.“

Was er besser machen muss? „Tore schießen, das ist unser Hauptthema. Da ist er nicht alleine, da geht es auch nicht nur um die Stürmer. Es geht darum, gefährlicher in die Box zu kommen, das war unser Thema der Woche.“ In Nürnberg traf Sissoko immerhin per Elfmeter, fiel aber auch mit einem „Torschuss“ Richtung Oberränge auf. 

Siebers: Alle Energie für das Spiel in Kaiserslautern
Zu seiner eigenen Situation betonte Siebers erneut, dass er total fokussiert auf das Spiel in Kaiserslautern sei. „Ich mache mir die meisten Gedanken darüber, wie wir es schaffen, für den VfL Bochum in dieser schwierigen Phase bei einer ganz schwierigen Aufgabe in Kaiserslautern drei Punkte zu holen“, sagte Siebers souverän und im Auftritt überzeugend. „Alle Energie, die ich habe, gehen in diese Aufgabe.“ So arbeite auch das Team, ziehe voll mit.

Dass das (mediale) öffentliche Interesse an Siebers und seine Vorbereitung auf Kaiserslautern derzeit aber offenbar deutlich geringerer ist als bei der Frage, wer ihm folgt, zeigte übrigens auch die Pressekonferenz. Nur zwei Journalisten – von Radio Bochum und von dieser Redaktion – kamen zur obligatorischen Spieltags-PK. 

Reißt die Pleitenserie in Kaiserslautern?
Klar ist: Mit Kaiserslautern wartet ein harter Brocken auf den VfL. Die Roten Teufel von Trainer Torsten Lieberknecht haben alle drei Heimspiele gewonnen, zuletzt mit 4:1 gegen Bochum-Bezwinger Münster, zuvor mit 3:1 gegen Spitzenreiter Darmstadt und 1:0 gegen den Tabellenvierten Schalke 04. Sie stehen auf Rang sieben mit zwölf Punkten. Der VfL ist Vorletzter mit erst drei Punkten, hat bereits fünf Partien in Folge verloren – allesamt mit nur einem Tor Unterschied.

Zuletzt verlor Kaiserslautern aber nach drei Siegen in Serie in Paderborn mit 0:2. Der FCK musste aber die komplette zweite Halbzeit in Unterzahl bestreiten, nachdem Verteidiger Maxwell Gyamfi (25) die Rote Karte gesehen hatte. Inzwischen ist er für zwei Partien gesperrt worden. Ein Einspruch des FCK brachte keinen Erfolg. Der Ex-Bochumer, der sich in der U19 des VfL zum Profi entwickelte, wechselte im Sommer vom VfL Osnabrück zum FCK. 

[url=https://www.waz.de/sport/vfl-bochum/article410136965/live-masovic-fit-fuer-kaiserslautern-das-sagt-bochums-trainer-siebers.html] Quelle: WAZ.de [<7url]
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#4
David Siebers muss bei seinem letzten Spiel als VfL Bochums Profitrainer auf eine Stammkraft verzichten. Dann übernimmt Rösler, dem der Klub mehr zutraut. 

Mit „aller Energie, die ich habe“, bereitet Interimstrainer David Siebers den auf Rang 17 der 2. Liga abgestürzten VfL Bochum auf das Spiel beim heimstarken 1. FC Kaiserslautern an diesem Samstag (13 Uhr/Sky) vor. Beim Abschlusstraining am Freitag gab er erneut klare, lautstarke Kommandos. Wohl wissend, dass sein drittes Spiel als Profi-Coach sein vorerst letztes sein wird. Siebers kehrt wieder zur U19 des VfL zurück. 

Rund 70 Minuten trainierten die Profis - 20 Feldspieler und drei Torhüter - vor den Augen zahlreicher Fans. Es war durchaus Intensität bei Spielformen auf kleine wie große Tore drin. „Das sieht gut aus“, hörte man bei etlichen Fans immer wieder. 

Gerrit Holtmann krönt Training mit Hammer-Tor
Am Ende gab es sogar Applaus von den Spielern und Anhängern. Gerrit Holtmann hämmerte den Ball von der linken Seite in den Winkel, keine Chance für Torwart Niclas Thiede. Wiederholung erwünscht auf dem Betzenberg!

Dort allerdings wird Trainer Siebers sein Team auf mindestens einer Position verändern. Denn der bisherige Abwehrchef Kevin Vogt war am Freitag nicht auf dem Platz. Er fehlte wegen Knieproblemen, erfuhr diese Redaktion nach der Einheit. Vogt soll nicht einsatzbereit sein in Kaiserslautern. 

Masovic dürfte in die Dreierkette rücken
Der 34-Jährige laboriert in dieser Saison immer wieder an Blessuren. Bei seiner bisher einzigen wirklich überzeugenden Leistung, beim 0:1 in Paderborn, musste er mit Nackenproblemen zur Pause ausgewechselt werden.

Dafür ist Erhan Masovic wieder dabei und dürfte Vogt als zentraler Abwehrmann ersetzen, wobei auch Noah Loosli mittig spielen könnte und Masovic dann links hinten. In jedem Fall ist mit Leandro Morgalla, Masovic und Loosli in der Dreierkette zu rechnen. 

Koscierski und Wittek Top-Kandidaten für die Schiene
Davor sind Matus Bero und Cajetan Lenz wohl gesetzt, auf den Schienenpositionen sind Kacper Koscierski und Maxi Wittek zu erwarten. Neben Gerrit Holtmann und Philipp Hofmann könnte Francis Onyeka in die Startelf rücken für den zuletzt weniger überzeugenden Kjell Wätjen. Auch Farid Alfa-Ruprecht, der pfeilschnelle 19-jährige Last-Minute-Zugang von Bayer Leverkusen, wäre eine Option.

So oder so: Siebers setzt auf ein Erfolgserlebnis, mit dem er sein Amt dann an Uwe Rösler übergeben würde. Denn der Klub teilte am Donnerstagabend mit, dass ab Montag Rösler (56) das Team aus Abstiegskampf führen soll. Wie berichtet, ging es seit Wochenbeginn nur noch um Details. 

Der als Spieler wie Trainer weit gereiste Ex-Stürmer von Manchester City unterschrieb einen bis zum Sommer 2027 gültigen Vertrag. Nach Informationen dieser Redaktion gilt der Kontrakt aber nicht für die 3. Liga. 

Rösler setzt auf eine „intakte Mannschaft“ in Bochum
„Wir hoffen, dass er es schafft, der Mannschaft die nötige Stabilität zu geben, um schnellstmöglich in ruhigere Tabellenregionen zu kommen“, sagte der bei der Trainerwahl federführende VfL-Geschäftsführer Ilja Kaenzig. Rösler erklärte: „Ich halte David Siebers für ein großartiges Trainertalent und wünsche ihm für die schwierige Aufgabe auf dem Betzenberg viel Erfolg. Ich bin mir sicher, dass ich eine absolut intakte Mannschaft übernehme und freue mich schon jetzt riesig auf die Herausforderung bei einem großartigen Klub.“

Am Montag wird Rösler vorgestellt und das erste Training leiten. Wobei er zunächst auf Nationalspieler wie Leandro Morgalla (U21 Deutschland) oder Kapitän Matus Bero (Slowakei) verzichten muss. Nach der Länderspielpause steigt sein Debüt beim Heimspiel gegen Aufstiegsfavorit Hertha BSC (18. Oktober, 20.30 Uhr), der zuletzt auswärts zurück in die Spur gefunden hat. 

Rösler gilt als eine Wunschlösung des VfL Bochum
Rösler war trotz parallel kontaktierter Kandidaten, die teils auch absagten, eine Wunschlösung des Klubs um Ilja Kaenzig, den in der Hierarchie beim VfL bereits aufgestiegenen Simon Zoller und das Präsidium um den Vorstandsvorsitzenden Andreas Luthe, das bei wichtigen Entscheidungen immer das letzte Wort hat.

Der 56-Jährige aus Altenburg in Thüringen legte als Stürmer eine erfolgreiche Karriere hin, etwa in Kaiserslautern, Nürnberg und bei englischen Klubs. Die Fans von Manchester City feierten ihn in den 90er Jahren, Rösler schaffte es sogar in die Hall of Fame des Weltklubs. Zudem bestritt er fünf Spiele für die Nationalmannschaft der ehemaligen DDR. 

Rösler erreichte mit Aarhus das Pokalfinale
Als Trainer arbeitete Rösler vor allem bei englischen Klubs sowie in Norwegen, Schweden, Dänemark. In den vergangenen drei Spielzeiten trainierte er den dänischen Erstligisten Aarhus GF, den er drei Mal in Folge in die Meisterrunde der besten Sechs führte, zudem 2024 das Pokalfinale erreichte. Nach einer Niederlagenserie in der letzten Meisterrunde wurde sein Vertrag nicht verlängert. Es war ein Abschied, der von gegenseitiger Wertschätzung geprägt war.

Auch nach seinem Vertragsende bei Fortuna Düsseldorf endete die Zusammenarbeit ohne großen Knatsch. Bei Röslers einziger Trainerstation in Deutschland überzeugte er vor allem in der Bundesliga mit mutigem Fußball. Den Abstieg konnte er nach seiner Amtsübernahme von Friedhelm Funkel im Januar 2020 trotz 15 Punkten in 15 Partien knapp nicht verhindern. 

8:0 für Bochum: Röslers Düsseldorf ohne Chance
In der 2. Liga blieb Düsseldorf unter den Erwartungen, war von einem Absturz aber weit entfernt. In der „Corona-Saison“ landete Düsseldorf auf Rang fünf mit 56 Punkten. Dabei wurde Rösler auch der spätere Zweitliga-Meister aus Bochum zum Verhängnis. Unter Thomas Reis setzte sich der VfL mit 5:0 und 3:0 gegen die Fortuna durch. Nach der Saison 2020/21 wurde Röslers Vertrag nicht verlängert.

Der Ex-Stürmer passt nahezu perfekt ins Profil des VfL. Nicht nur, weil er deutschsprachig ist, ablösefrei auf dem Markt war und vergleichsweise bezahlbar ist. Rösler bringt viel Erfahrung mit, gilt als klar und ehrlich in der Kommunikation nach innen wie außen, steht für einen offensiven Fußball mit hoher Intensität. Er wird geschätzt als dynamischer Typ, der eine Mannschaft mitreißen und zugleich mit durchaus „harter Hand“ durchgreifen kann. Rücksicht auf alte Meriten nimmt er nicht. So schickte er auch immer wieder gestandene Profis auf die Bank, gab Talenten die Chance. 

Kaenzig: „Expertise und Autorität“
„Er hat uns in den Gesprächen mit seiner Expertise und seiner Autorität begeistert“, schwärmte Ilja Kaenzig. Andreas Luthe lobte David Siebers für seine dreiwöchige Arbeit und stellte ihm sogar eine weitere Chance in Aussicht: „Wir sind überzeugt, dass es einen Zeitpunkt geben wird, an dem David Siebers seine Fähigkeiten als Cheftrainer im Profibereich langfristig unter besseren Bedingungen und inklusive einer Vorbereitungszeit zeigen kann“, sagte Luthe.

Deshalb bekam Siebers keine längerfristige Chance
Heißt aber auch: Als eher kurzfristigen Retter in dramatischer Lage traute der Klub dem erfahrenen Rösler mehr zu als Neuling Siebers. Den 38-Jährigen, so hörte man es immer wieder aus der Klubspitze, wolle man „nicht verbrennen“. Und: Von der Qualität des Kaders also, den vor allem Ex-Geschäftsführer Dirk Dufner und teilweise Ex-Trainer Dieter Hecking zu verantworten hat, ist Luthe alles andere als überzeugt. 

Siebers ging mit der Entscheidung gegen ihn öffentlich sehr professionell um, freut sich offensichtlich auch auf die Arbeit mit „seiner“ U19. Dennoch dürfte er auch ein Stück weit enttäuscht sein, die Profis nun wieder zu übergeben. Mit welchen Folgen, wird sich zeigen im dynamischen Fußballgeschäft. Klar ist: Der 38-Jährige hat mit seiner Arbeit im Talentwerk, wo er seit elf Jahren ist, bereits in der vergangenen Saison auch das Interesse anderer, größerer Klubs geweckt. 

Uwe Rösler wird vom VfL jedenfalls nun am ehesten zugetraut, die Probleme vor allem in der Offensive zu beheben. Siebers wiederum will ihm den Einstand erleichtern mit einem Erfolgserlebnis in Kaiserslautern, mit einer „mutigen“ Herangehensweise. Dabei kann er bis auf Vogt auf alle Profis zurückgreifen, die beim 0:1 gegen Düsseldorf Fortschritte zeigten. Zudem kehrt Masovic zurück. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
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