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Uninspiriert, keine Torgefahr
#1
Der VfL Bochum verliert zu Hause gegen Fortuna Düsseldorf und ist nur noch aufgrund des Torverhältnisses nicht Letzter der 2. Liga. Die Analyse. 

Der VfL Bochum taumelt auch nach sieben Zweitliga-Spielen und einem Trainerwechsel weiter dem Abgrund entgegen. Gegen Fortuna Düsseldorf hatte die Mannschaft von Interimstrainer David Siebers zwar fast 65 Prozent Ballbesitz, am Ende stand aber die sechste Pleite zu Buche. Die Gäste gewannen dank eines frühen Treffers von Tim Oberdorf (4.) mit 1:0 an der Castroper Straße und verschärfen somit die Situation beim VfL drastisch. Der erhoffte Effekt durch den Trainerwechsel ist verpufft. 

Schon zur Halbzeit gab es lautstarke Pfiffe der Bochumer Fans. Sie skandierten „Wir wollen euch kämpfen sehen“ und schickten ihre Spieler gefrustet in die Kabine. Die Reaktion war verständlich, der nächste biedere Auftritt war alles andere als ein Mutmacher nach fünf Niederlagen. 

Dabei waren Ansätze des Fußballs, den Interimstrainer David Siebers spielen lassen will, durchaus zu sehen. Das Flügelspiel war gegen die Fortuna ausgeprägter als zuletzt, vor allem der junge Leandro Morgalla und der noch jüngere Kacper Koscierski machten es auf der rechten Seite ordentlich, überlagerten immer wieder. Doch gefährlich wurde der VfL Bochum zu selten. 

Oberdorf schockt den VfL Bochum früh
Viel besser war die Fortuna aus Düsseldorf zwar auch nicht, musste sie aber auch nicht. Direkt zu Beginn gelang ihr nämlich das, was dem VfL so schwerfällt: ein Tor zu schießen. Tim Oberdorf erzielte die Führung nach einem Freistoß, nachdem der Innenverteidiger im Strafraum vollkommen allein gelassen wurde. Sommerneuzugang Cedric Itten, von Kevin Vogt nicht wirklich attackiert, spielte ihn stark frei. Doch der erste Jubel verstummte kurz, weil sich er Kölner Videokeller einschaltete. Der Treffer hielt der Überprüfung allerdings stand, Philipp Hofmann hatte das Abseits aufgehoben. Es war eine Millimeter-Entscheidung, die ins Bild passte. Wenn es nicht rund läuft, dann fehlt auch noch das Glück. 

Fortan übernahm der VfL Bochum zwar die Spielkontrolle, hatte auch 60 Prozent Ballbesitz zur Pause. Doch gefährlich wurde zunächst nur die Fortuna. In der 17. Minute musste VfL-Keeper Timo Horn gleich doppelt retten, weil Maximilian Wittek auf der linken Seite die Flanke von Valgeir Lunddal nicht verhindern konnte und im Zentrum Itten gleich zweimal zum Abschluss kam. Doch an Horn war in diesem Moment kein vorbeikommen. 

VfL Bochum wird wieder nicht gefährlich genug
Die Bochumer versuchten nun, selbst gefährlich zu werden. Im Spielaufbau taten sich die Spieler allerdings weiterhin schwer - wie schon seit Monaten. So musste ein Konter her über Gerrit Holtmann und Matus Bero. Sie verzögerten gut, bis Philipp Hofmann im Strafraum war, fanden ihn auch per Flanke. Doch sein Kopfball stellte Florian Kastenmeier im Tor der Düsseldorfer nicht vor Probleme. Erst gar nicht eingreifen musste er kurz darauf, als Witteks Schuss nach einer flachen Hereingabe von Morgalla weit am Kasten vorbeiflog.

Als dann im Bochumer Ruhrstadion ein Flutlicht ausfiel, sammelte sich die Bochumer kurz. Allerdings gingen ihnen im Offensivspiel weiter keine Lichter auf wie kurz darauf dem Mast hinter dem Gästeblock, in dem die Fortuna-Anhänger schon weit vor Anpfiff damit begannen, ihre Party zu feiern. Zu Beginn sogar so heftig, dass sich der Anpfiff um zehn Minuten verzögert hatte. Eine Pyroshow sorgte für dichten Nebel im Stadion, weshalb die Torlinientechnologie wohl nicht richtig funktionierte. Schiedsrichter Daniel Schlager wartet entsprechend ab. 

Iyoha vergibt dicke Fortuna-Möglichkeit
Böse Zungen behaupteten im Stadion, dass ohnehin keine Gefahr drohen würde. Uns sie sollten weiter recht behalten. Erst in der 44. Minute hatten die Bochumer ihre vielleicht größte Chance, als sich Morgalla auf der rechten Seite gut durchkämpfte und den Ball einfach mal flach in die Mitte spielte. Dort ließ Tim Breithaupt abprallen und Koscierski kam zum Abschluss. Den konnten die Düsseldorfer aber noch mit vereinten Kräften abblocken. Zu dem Zeitpunkt hätte es allerdings schon fast 2:0 für die Fortuna gestanden, aber Emmanuel Iyoha vergab in der 29. Minute eine dicke Chance nach einem Konter. 

Und die Bochumer? Sie taten sich weiterhin schwer, trotz viel Ballbesitz. Es fehlten die Ideen. Immerhin Gerrit Holtmann nahm sich in der 58. Minute ein Herz, zog einfach mal ab. Kastenmeier bekam den Arm aber noch schnell genug hoch. Mehr Möglichkeiten gab es in Folge auch nicht, wenngleich die Bochumer zumindest bemüht waren. Mit ihrem Ballbesitz konnte die Mannschaft aber auch nach den Einwechslungen von Francis Onyeka, Mathis Clairicia und Farid Alfa-Ruprecht wenig anfangen. Ein Schuss von Alfa-Ruprecht (80.) war die gefährlichste Aktion, ehe Onyeka in der Nachspielzeit Kastenmaier doch noch einmal zu einem Reflex zwang. 

So steht im siebten Liga-Spiel die sechste Pleite zu Buche. Die Situation an der Castroper Straße verschärft sich weiter - und Siebers dürfte nach der Auswärtspartie beim 1. FC Kaiserslautern am kommenden Samstag (13 Uhr) vorerst zur U19 zurückkehren. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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