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„Knallhart auf dem Boden angekommen“
#1
Der VfL Bochum kassiert zum Auftakt eine Klatsche gegen Darmstadt 98. Die Rädchen griffen nie ineinander. Ein bedenklicher Auftritt. 

Kevin Vogt schlug die Hände über dem Kopf zusammen, Romario Rösch ließ die Schultern hängen, Philipp Strompf stemmte die Arme in die Hüfte. Die Neuzugänge des VfL Bochum erwischten bei ihrem Debüt beziehungsweise ihrer Rückkehr ins blau-weiße Trikot einen schwachen Tag. Alle Akteure wirkten überfordert, nicht auf der Höhe zum Zweitligastart beim SV Darmstadt. Mental und technisch. Die 1:4-Pleite, sie war vollkommen verdient. 

Von Beginn an machte sich der VfL Bochum das Leben selbst schwer. Schlampige Zuspiele und Unkonzentriertheiten, sehr viele einfache Fehler im Spielaufbau – das war der VfL Bochum über weite Strecken des Spiels am Böllenfalltor. „Wir waren im Defensivverhalten schon weiter, waren schon viel konsequenter im Durchdecken“, schimpfte Trainer Dieter Hecking nach dem Spiel. „Wir haben Unsicherheiten erkennen lassen. Haben dem Gegner zu viele Möglichkeiten gelassen. Es war ein ernüchternder Auftritt“, so der Trainer. 

Mental schien die Mannschaft nach sechs Wochen Vorbereitung noch nicht für den Pflichtspielauftakt bereit. Beim ersten Gegentreffer durch den bockstarken Isac Lidberg (5.) ging es für die gesamte Bochumer Defensive zu schnell, die Lücken waren viel zu groß gegen solch eine starke Offensive. Timo Horn war beim Schuss von über 120 km/h chancenlos. 

Nur Broschinski bissig
Zwar versuchten die Bochumer das in der Vorbereitung erarbeitete umzusetzen, doch gelang der flache Spielaufbau von hinten heraus mit vertikalen Pässen viel zu selten. Bezeichnend war, dass Moritz Broschinski der einzige Bochumer Treffer nach einem Befreiungsschlag von Strompf gelang, vor dem er sich individuell gut gegen Patric Pfeiffer durchsetzte (34.). Ohnehin war der Stürmer, der noch immer mit einem Abgang in Verbindung gebracht wird, der wohl giftigste VfL-Spieler auf dem Platz.

Wer nun dachte, dass der VfL Bochum wie schon in der Vorbereitung mit Comeback-Qualitäten glänzen könnte, sah sich getäuscht. Im Zentrum, das eigentlich als große Stärke der Bochumer gilt, boten sich zu viele Räume für die Darmstädter. „Wir haben uns mit der letzten Kette fallen gelassen und den Raum davor zu offen gelassen“, sagte Torhüter Timo Horn ehrlich. 

Die VfL-Spieler kamen nur selten wirklich ins Gegenpressing und waren stark anfällig in der Rückwärtsbewegung. Wie vor dem 2:1 für Darmstadt, dem ein makelloser Konter zuvorging – und eine Fehlerkette über Rösch, Strompf und Vogt. Lidberg konnte unbedrängt einköpfen (45.+1), weil alle drei genannten Bochumer zu weit weg von ihren Gegenspielern standen oder zu sorglos agierten. 

VfL in der Abwehr löchrig
Die Abwehr der Bochumer, sie war auch im zweiten Durchgang erschreckend löchrig und anfällig nach Standards. Kurz nach Wiederanpfiff stimmte die Sortierung nach einem Eckstoß nicht und Lidberg hatte wenig Mühe bei seinem dritten Treffer des Tages (47.), bevor neun Minuten später sich auch Aleksander Vukotic in die Torschützenliste eintragen konnte (56.). „Die Entstehung der Gegentore nervt mich sehr. Das Spiel durch die Standards so wegzugeben, ist ärgerlich“, sagte Vogt. 

Durch die hohe Führung ließ sich Darmstadt etwas fallen, die Bochumer konnten aber auch nach den Einwechslungen von Mathis Clairicia, Kjell Wätjen und Ibrahim Sissoko nicht viel mit dem Ball anfangen. Die Offensivbemühungen verpufften zu häufig schon im Mittelfeld. Vor allem im Spielaufbau war der VfL Bochum über weite Strecken der Partie, ausgenommen eine Phase zwischen der 20. und der 45. Minute, zu harmlos. Vor allem, weil die Darmstädter das Bochumer Zentrum gut durchstellten und der VfL auf die Außen ausweichen musste. Hinzu kamen eigene Unzulänglichkeiten. „Wir waren nicht sauber genug, hatten nicht die richtige Schärfe. Vom Passspiel her müssen wir anders agieren. Trotzdem hatten wir Phasen, in denen wir das Pressing überspielt haben. Haben das Spiel in der Defensive verloren“, sagte der Cheftrainer. 

Der VfL Bochum ist nach einer guten Vorbereitung „knallhart auf dem Boden der Tatsachen angekommen“, wie es Horn ausdrückte. „Wir müssen viele Dinge wie Körperlichkeit und Zweikampfhärte besser machen, um in der Liga zu bestehen. Die Darmstädter haben uns das ab Minute eins vorgemacht.“ Ansonsten wird es in der zweiten Liga schwer für den VfL Bochum, der mit ganz anderen Erwartungen und Hoffnungen in die neue Spielzeit gestartet war. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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#2
Darmstadt hat zu Saisonbeginn einen klaren 4:1-Sieg gegen Absteiger Bochum eingefahren. Mann des Nachmittags war Angreifer Lidberg mit gleich drei Treffern - zu drei besonderen Zeitpunkten. 

SVD-Trainer Florian Kohfeldt vertraute im ersten Spiel der Saison in der Startelf unter anderem den Neuzugängen Akiyama (Albirex Niigata), Richter (Mainz 05, zuletzt leihweise beim HSV) sowie Rückkehrer Pfeiffer (FC Augsburg, zuletzt leihweise beim 1. FC Magdeburg). 

Beim VfL gab es nach dem Abstieg einen großen Umbruch. Bochums Coach Dieter Hecking schickte direkt die Neuverpflichtungen Morgalla (RB Salzburg), Strompf, Rösch (beide Ulm) und Vogt (Union Berlin) zu Beginn auf den Rasen. 

Lidberg trifft vor der Pause doppelt - Broschinski robust gegen Pfeiffer
Die ersten zehn Minuten gingen klar an Darmstadt, das sich dann auch belohnte: Hornby leitete schnell weiter auf Lidberg, der rechts im Strafraum aus spitzem Winkel satt ins rechte obere Eck traf (5.). Bochum tat sich zunächst offensiv schwer, kam dann allerdings durch Broschinski zu einer Top-Chance, Schuhen tauchte blitzschnell ins linke Eck ab (14.). 

Mit der Führung im Rücken überließen die Lilien den Gästen den Ball. Und Bochum kam besser in die Partie, Pannewig zwang Schuhen aus 20 Metern zu einer guten Parade (22.). Aber auch Darmstadt war immer gefährlich, wie in Minute 27, als VfL-Keeper Horn den Schuss von Akiyama sensationell an den rechten Pfosten lenkte. 

Der Treffer fiel dann einige Minuten später auf der anderen Seite: Broschinski setzte sich robust gegen Pfeiffer durch, lief alleine auf Schuhen zu und traf eiskalt ins rechte Eck zum Ausgleich (34.). Die Gastgeber hofften noch auf ein Foul an Pfeiffer, aber Schiedsrichter Max Burda ließ weiterlaufen und auch der VAR hatte keine andere Meinung. Hofmann hätte die Partie beinahe gedreht, er schlenzte knapp links vorbei (43.). Als alle schon mit einem Remis zur Pause rechneten, war der SVD nochmal zur Stelle: Hornbys Kopfball landete am Pfosten, den Abpraller versenkte Lidberg zur 2:1-Pausenführung für die Hausherren (45.+1). 

Schneller Lilien-Doppelschlag
Der zweite Durchgang begann ideal für Darmstadt: Nach einer Ecke landete der Ball irgendwie bei Klefisch, dessen Abschluss Horn parierte. Den Abstauber verwertete Lidberg, der den Klub noch verlassen könnte, und schnürte den Dreierpack (47.). Wie schon in Hälfte eins war der SVD auch nach der Pause zunächst klar besser. Und die Lilien schraubten das Ergebnis munter in die Höhe, nach einer Nürnberger-Ecke köpfte Vukotic per Aufsetzer ein (56.). 

Bochum steckte nicht auf, die eingewechselten Ibrahim Sissoko (66.) und Clairicia (67.) hätten das Ergebnis auch nochmal enger gestalten können, aber beide verzogen. Die Lilien ließen es mit der klaren Führung im Rücken etwas ruhiger angehen und siegten am Ende verdient mit 4:1, weil sie die Lücken in der Bochumer Defensive eiskalt ausnutzten. 

Und wie geht es weiter? Am Freitag (18.30 Uhr) reist der SV Darmstadt zum 1. FC Nürnberg, Bochum empfängt derweil am Sonntag (13.30 Uhr) darauf die SV Elversberg. 

Quelle: Kicker.de
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" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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