06-26-2025, 07:57 AM
Es ist nicht der erste Abstieg der Bochumer Vereinsgeschichte. Wie schlug sich der VfL nach den letzten Abstiegen? Ein Überblick.
Es war ein schmerzhafter Abstieg für die Fans und Verantwortlichen des VfL Bochum. Nach vier Jahren Bundesliga-Zugehörigkeit geht es für den VfL zurück in die 2. Bundesliga. Es ist aber nicht der erste Abstieg der Vereinsgeschichte – ein Blick auf die Historie.
Bochum blieb lange in der Bundesliga
Für den VfL Bochum ist es bereits der siebte Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte. Nach 22 Jahren Bundesliga stieg die damals sogenannte „Graue Maus“, die nach jahrelang erfolgreichem Abstiegskampf als unabsteigbar galt, 1993 aus der Bundesliga ab. Damals ging es für Bochum unter Trainer Jürgen Gelsdorf als Tabellen-Sechzehnter runter. Nach damals noch 38 Zweitligaspielen pro Saison schaffte der VfL als Meister aber den direkten Wiederaufstieg in das deutsche Oberhaus.
Es folgten ein paar Jahre, die von Auf- und Abstiegen geprägt waren. 1995 ging es für Bochum erneut runter. Unter Trainer Klaus Toppmöller gelang dem VfL der zweite direkte Wiederaufstieg und wieder eine Meisterschaft in Liga zwei.
Überraschung im Uefa-Cup
Trainer Toppmöller und seine Mannschaft wussten nach dem Aufstieg auch in der Bundesliga zu überzeugen. Der VfL erreichte 1997 einen starken fünften Tabellenplatz und damit zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Qualifikation zum Uefa-Cup. Die daraus resultierende Achtelfinal-Teilnahme im Jahr darauf gilt als größter Erfolg der Klubgeschichte des VfL.
Jahre geprägt von Auf- und Abstiegen
Die folgenden Jahre waren erneut von Auf- und Abstiegen geprägt. 1999 stieg der VfL wieder in die 2. Bundesliga ab. 2000 kehrten die Bochumer als Tabellenzweiter wieder zurück. 2001 ging es erneut runter. 2002 führte Trainer Peter Neururer den VfL, nachdem er am 16. Spieltag Bernard Dietz als Trainer abgelöst hatte, zurück in die 1. Bundesliga.
Neururer schwärmt von Aufstiegssaison
„In Bochum durfte ich eine tolle Mannschaft übernehmen, die von meinem Vorgänger Bernard Dietz zusammengestellt worden war“, erklärte der ehemalige Cheftrainer im Juli 2024 in einem Interview auf der offiziellen Website der Bundesliga und fügte angesprochen auf die Erfolgssaison 2002 hinzu. „Die Situation wirkte zu Beginn ausweglos, aber am Ende haben wir durch einen Sieg am letzten Spieltag in Aachen den Aufstieg perfekt gemacht. Das waren pure Emotionen, in Bochum waren 100.000 Menschen auf der Straße, die uns empfangen haben.“
Erneute Uefa-Cup-Teilnahme unter Neururer
Zwei Jahre nach der Rückkehr in die Bundesliga erreichte der VfL Bochum unter Neururer im Jahr 2004 erneut sensationell den fünften Tabellenplatz und damit die Uefa-Cup-Plätze. Sogar die großen lokalen Rivalen Schalke und Dortmund ließ Bochum hinter sich. In der ersten Runde des Uefa-Cups war für den VfL aber unglücklicherweise nach zwei Unentschieden gegen Standard Lüttich, aufgrund der Auswärtstorregel bereits Schluss.
Marcel Koller bringt Bochum zurück
Im Jahr 2005 stieg Bochum erneut aus der Bundesliga ab. Auch Trainer Peter Neururer, dessen Zeit beim VfL zum Ende der Saison vorerst endete, konnte den Abstieg nicht verhindern. Sein Nachfolger Marcel Koller konnte in Bochum erneut Aufstiegsstimmung erzeugen. Ganze elf Partien blieb der VfL zum Saisonbeginn ungeschlagen. Erst am 12. Spieltag riss die Serie in Siegen. Die Meisterschaft und den direkten Wiederaufstieg ließ sich der VfL auch in dieser Saison nicht nehmen.
Marcel Koller blieb noch drei weitere Spielzeiten bei Bochum im Amt, hielt den VfL in der Bundesliga, bis er im September 2009 nach vier Punkten aus sechs Spielen seinen Job verlor. Am Ende der Saison stieg Bochum nach vier Jahren Bundesliga erneut aus der Bundesliga ab.
Lange Jahre der Zweitklassigkeit
Es folgten elf Jahre Zweitklassigkeit für den VfL. 2011 verpasste Bochum den direkten Wiederaufstieg nur knapp in der Relegation gegen Gladbach. Danach folgten Jahre, in denen der VfL dem Abstieg in die zweite Liga näher war als der Rückkehr in die Erste. 2014 übernahm zwischenzeitlich „Feuerwehrmann“ Peter Neururer. Bochum stabilisierte sich aber wieder und 2021 endete die längste Zeit der Vereinsgeschichte in der zweiten Liga mit dem Aufstieg in die Bundesliga unter Trainer Thomas Reis. Nach vier Jahren Bundesliga stand zum Ende der vergangenen Saison erneut der Gang in Liga zwei an.
Bochum ist mal wieder mitten in einem Umbruch. Ein direkter Wiederaufstieg ist alles andere als ein Selbstläufer. Beispiele wie Hertha BSC oder Schalke 04 zeigen, dass sich ehemalige etablierte Bundesligisten nach einem Abstieg in der zweiten Liga häufig schwertun. Doch wenn einem Verein eine direkte Rückkehr in die Bundesliga zuzutrauen ist, dann dem VfL, wie die Historie zeigt.
Quelle: WAZ.de
Es war ein schmerzhafter Abstieg für die Fans und Verantwortlichen des VfL Bochum. Nach vier Jahren Bundesliga-Zugehörigkeit geht es für den VfL zurück in die 2. Bundesliga. Es ist aber nicht der erste Abstieg der Vereinsgeschichte – ein Blick auf die Historie.
Bochum blieb lange in der Bundesliga
Für den VfL Bochum ist es bereits der siebte Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte. Nach 22 Jahren Bundesliga stieg die damals sogenannte „Graue Maus“, die nach jahrelang erfolgreichem Abstiegskampf als unabsteigbar galt, 1993 aus der Bundesliga ab. Damals ging es für Bochum unter Trainer Jürgen Gelsdorf als Tabellen-Sechzehnter runter. Nach damals noch 38 Zweitligaspielen pro Saison schaffte der VfL als Meister aber den direkten Wiederaufstieg in das deutsche Oberhaus.
Es folgten ein paar Jahre, die von Auf- und Abstiegen geprägt waren. 1995 ging es für Bochum erneut runter. Unter Trainer Klaus Toppmöller gelang dem VfL der zweite direkte Wiederaufstieg und wieder eine Meisterschaft in Liga zwei.
Überraschung im Uefa-Cup
Trainer Toppmöller und seine Mannschaft wussten nach dem Aufstieg auch in der Bundesliga zu überzeugen. Der VfL erreichte 1997 einen starken fünften Tabellenplatz und damit zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Qualifikation zum Uefa-Cup. Die daraus resultierende Achtelfinal-Teilnahme im Jahr darauf gilt als größter Erfolg der Klubgeschichte des VfL.
Jahre geprägt von Auf- und Abstiegen
Die folgenden Jahre waren erneut von Auf- und Abstiegen geprägt. 1999 stieg der VfL wieder in die 2. Bundesliga ab. 2000 kehrten die Bochumer als Tabellenzweiter wieder zurück. 2001 ging es erneut runter. 2002 führte Trainer Peter Neururer den VfL, nachdem er am 16. Spieltag Bernard Dietz als Trainer abgelöst hatte, zurück in die 1. Bundesliga.
Neururer schwärmt von Aufstiegssaison
„In Bochum durfte ich eine tolle Mannschaft übernehmen, die von meinem Vorgänger Bernard Dietz zusammengestellt worden war“, erklärte der ehemalige Cheftrainer im Juli 2024 in einem Interview auf der offiziellen Website der Bundesliga und fügte angesprochen auf die Erfolgssaison 2002 hinzu. „Die Situation wirkte zu Beginn ausweglos, aber am Ende haben wir durch einen Sieg am letzten Spieltag in Aachen den Aufstieg perfekt gemacht. Das waren pure Emotionen, in Bochum waren 100.000 Menschen auf der Straße, die uns empfangen haben.“
Erneute Uefa-Cup-Teilnahme unter Neururer
Zwei Jahre nach der Rückkehr in die Bundesliga erreichte der VfL Bochum unter Neururer im Jahr 2004 erneut sensationell den fünften Tabellenplatz und damit die Uefa-Cup-Plätze. Sogar die großen lokalen Rivalen Schalke und Dortmund ließ Bochum hinter sich. In der ersten Runde des Uefa-Cups war für den VfL aber unglücklicherweise nach zwei Unentschieden gegen Standard Lüttich, aufgrund der Auswärtstorregel bereits Schluss.
Marcel Koller bringt Bochum zurück
Im Jahr 2005 stieg Bochum erneut aus der Bundesliga ab. Auch Trainer Peter Neururer, dessen Zeit beim VfL zum Ende der Saison vorerst endete, konnte den Abstieg nicht verhindern. Sein Nachfolger Marcel Koller konnte in Bochum erneut Aufstiegsstimmung erzeugen. Ganze elf Partien blieb der VfL zum Saisonbeginn ungeschlagen. Erst am 12. Spieltag riss die Serie in Siegen. Die Meisterschaft und den direkten Wiederaufstieg ließ sich der VfL auch in dieser Saison nicht nehmen.
Marcel Koller blieb noch drei weitere Spielzeiten bei Bochum im Amt, hielt den VfL in der Bundesliga, bis er im September 2009 nach vier Punkten aus sechs Spielen seinen Job verlor. Am Ende der Saison stieg Bochum nach vier Jahren Bundesliga erneut aus der Bundesliga ab.
Lange Jahre der Zweitklassigkeit
Es folgten elf Jahre Zweitklassigkeit für den VfL. 2011 verpasste Bochum den direkten Wiederaufstieg nur knapp in der Relegation gegen Gladbach. Danach folgten Jahre, in denen der VfL dem Abstieg in die zweite Liga näher war als der Rückkehr in die Erste. 2014 übernahm zwischenzeitlich „Feuerwehrmann“ Peter Neururer. Bochum stabilisierte sich aber wieder und 2021 endete die längste Zeit der Vereinsgeschichte in der zweiten Liga mit dem Aufstieg in die Bundesliga unter Trainer Thomas Reis. Nach vier Jahren Bundesliga stand zum Ende der vergangenen Saison erneut der Gang in Liga zwei an.
Bochum ist mal wieder mitten in einem Umbruch. Ein direkter Wiederaufstieg ist alles andere als ein Selbstläufer. Beispiele wie Hertha BSC oder Schalke 04 zeigen, dass sich ehemalige etablierte Bundesligisten nach einem Abstieg in der zweiten Liga häufig schwertun. Doch wenn einem Verein eine direkte Rückkehr in die Bundesliga zuzutrauen ist, dann dem VfL, wie die Historie zeigt.
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."