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Macht- und Generationenwechsel
#1
Der VfL Bochum steht vor einem Neuanfang an der Vereinsspitze, auch dank eines taktischen Manövers. Von einer Villis-Show kann nun keine Rede mehr sein.. 

Nach fast vier Stunden in drückender Hitze wollten die meisten nur noch schnell nach Hause. Schon die ersten Worte des Dankes von Hans-Peter Villis und Andreas Luthe hörten längst nicht mehr alle der ohnehin nur knapp 2000 Mitglieder des VfL Bochum, die das neue Präsidium wählten. Sie hatten von den Grabenkämpfen genug, quittierten persönliche Attacken mit Pfiffen - und sorgten für einen klaren Sieger. Andreas Luthe. 

Der Ex-Torwart und Frontmann des erfolgreichen „Team Zukunft“ schaffte es, die scharfen Angriffe insbesondere von Karl-Heinz Bauer abprallen zu lassen. Der langjährige Mannschaftsarzt Bauer kam wie ein gekränkter Mann rüber, der nur ein Ziel hatte: seinen Rivalen Villis aus allen Ämtern zu jagen. Sollte es nicht um das Wohl des Vereins gehen? 

Andreas Luthe lässt Bauer-Kritik abblitzen
Luthe punktete mit Eloquenz, Besonnenheit, Souveränität, diplomatischem Geschick. Eigenschaften, die der höchste Repräsentant des Vereins mitbringen muss. Bauer war als Vorstandsvorsitzender vorgesehen - er polterte sich selbst um die Siegchance.

Neue Doppelspitze: ein kluger Schachzug vom Luthe-Team
Denn auch das war ein schlaues und mitentscheidendes Manöver von Luthe, dem Relegations-Held von Düsseldorf, und Hans-Peter Villis: Der 38-jährige, in der Gremiumsarbeit unbefangene Ex-Torwart wird den Vorstandsposten übernehmen, seine Wahl durch das Gremium wird nur noch eine Formsache sein. Damit kommt es zu einem echten Macht- und Generationenwechsel, den sich viele VfL-Fans wünschten.

Das war zu Beginn des Wahlkampfes noch anders geplant. Villis hat in 13 Jahren an der (Doppel-)Spitze viel erreicht, die Kritik an seinem Führungsstil aber ebbte nie ab. Das Zerwürfnis mit seinen ehemaligen Mitstreitern im Präsidium, weshalb es ja zu vorzeitigen Neuwahlen kam, wird auch ihm angelastet. Einen Neuanfang mit Villis könne es nicht geben, das war der allgemeine Tenor. Und das „Team Zukunft“ reagierte geschickt. 

Die Zeiten einer „One-Man-Show“ sind definitiv vorbei
Luthe und seine Kollegen überzeugten Villis von einer Ämtertrennung: Der 66-Jährige soll den Aufsichtsrat als Vorsitzender anführen, den Posten im Laufe der ersten Jahre dann ebenfalls übergeben. Er bleibt damit an Bord, steht aber nicht mehr allein in der ersten Reihe - Andreas Luthe ist der prägende Kopf des neuen Präsidiums. Von einer angeblichen „One-Man-Show“, einem Lieblingsvorwurf von Bauer und seiner Crew, kann daher zukünftig keine Rede mehr sein.

Das Duo Luthe und Villis demonstrierte in den vergangenen Wochen Geschlossenheit und Einigkeit. Diese gilt es nach einem Jahr des Zoffs im höchsten Gremium nun vorzuleben. Das neue Präsidium muss zuerst den auch nach der Wahl noch in zwei Lager gespalteten Klub auf vielen Ebenen wieder zusammenführen. 

Frischer Wind auf der Führungsebene 
Luthe steht für einen moderneren Kurs mit innovativen Ideen, den auch Till Grönemeyer im finanziellen Bereich anstoßen will. Konkret wurde Grönemeyer allerdings noch nicht, wie überhaupt viele Projekte noch nicht greifbar sind.

Klar ist: Vor allem mit Luthe und Grönemeyer zieht frischer Wind ein beim VfL Bochum. Ihre Ideen sind eine Chance für einen Aufbruch nach dem bitteren Abstieg in die 2. Liga. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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