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Die Kader-Baustellen des VfL
#1
Der Kaderumbau des VfL Bochum läuft. Ein Stürmer aus der 3. Liga kommt nicht, ein Torwart geht noch, Sissoko wird zum Trainingsstart erwartet: der Stand bei allen Spielern. 

Nach dem Abstieg aus der Bundesliga läuft beim VfL Bochum der Kaderumbau auf Hochtouren. 13 Abgängen stehen bisher 14 Zugänge gegenüber - inklusive der eigenen Talente (5) und Leihspieler (5). 27 Profis umfasst der Kader damit, zahlreiche Spieler aber haben keine Zweitliga-Perspektive, einige werden den Klub noch verlassen. 

Der VfL ist bereits deutlich jünger geworden, das war ein Ziel vom neuen Sport-Geschäftsführer Dirk Dufner. Er will aber auch noch Erfahrung dazu holen. Es wird noch viel Bewegung geben in beide Richtungen, in allen Mannschaftsteilen, auch bis zum öffentlichen Trainingsauftakt am 25. Juni. Aktuell sucht der VfL vor allem schnelle Flügelstürmer, zumal Dieter Hecking bevorzugt auf ein 4-3-3 setzen will in der 2. Liga. Aber auch ein 3-5-2 bleibt eine Option. Abhängig ist dies vor allem davon, welche Spieler letztlich tatsächlich zur Verfügung stehen. Das ist der Stand. 

Tor: Drewes sucht neue Herausforderung - Horn die Nummer eins
Der VfL plant mit drei Torhütern, zumal in der U21 drei weitere Keeper unter Vertrag stehen. Timo Horn geht als klare Nummer eins in die Saison, Hugo Rölleke rückt von der U21 auf. Niclas Thiede kehrt nach seiner Leihe zum SSV Ulm (17 Einsätze) zurück. Einen Torwart will der VfL noch abgeben. Nach unseren Informationen strebt Patrick Drewes einen Wechsel an, weil er an Horn wohl nicht mehr vorbeikommt. Es gibt Interessenten. 

Abwehr: Neuanfang in der Innenverteidigung
Die Innenverteidigung stellt sich neu auf nach vier Abgängen: Mit den Zugängen Colin Kleine-Bekel (22/Kiel), Philipp Strompf (27/SSV Ulm) sowie Erhan Masovic (26), Leih-Rückkehrer Noah Loosli (28) und dem innen wie auf der rechten Seite einsetzbaren Leandro Morgalla (20) hat der VfL eine gute Mischung aus erfahrenen und jüngeren, kampfstarken und spielstarken Profis beisammen.

Bei einem Wechselwunsch könnte Loosli noch gehen. Bisher gibt es von dem Schweizer, der in der Rückrunde bei Zweitligist Fürth gesetzt war, keine Signale in dieser Richtung. Sollte Loosli wechseln, würde der VfL auf jeden Fall noch einen Ersatz holen. Im Gespräch ist zudem noch die Verpflichtung eines Routiniers wie Kevin Vogt (Union Berlin), was derzeit aber finanziell nicht realisierbar ist. 

Gesucht: Junger Back-Up für Linksverteidiger Wittek
Als Rechtsverteidiger tritt Morgalla in Konkurrenz zu Felix Passlack. Auch Talent Kacper Koscierski (18) traut der VfL viel zu. Der 18-Jährige ist fest im Profitraining eingeplant, könnte aber auch noch Spielpraxis in der U19 (und U21) sammeln. Definitiv kommen soll noch ein jüngerer back-up für den zurzeit konkurrenzlosen Linksverteidiger Maximilian Wittek.

Mittelfeld: Zugänge hängen auch von Bero und Sissoko ab
Mats Pannewig hat seinen Vertrag bis 2028 verlängert, soll den Durchbruch schaffen. Viel hängt davon ab, ob Matus Bero und Ibrahima Sissoko bleiben. Beide sind Verkaufskandidaten, wobei Bero aufgrund seines Alters und seiner nur noch einjährigen Vertragslaufzeit nur eine überschaubare Ablösesumme bringen könnte. Anders Sissoko, dessen Kontrakt noch zwei Jahre gilt ohne Ausstiegsklausel. Der 27-Jährige ist der einzige VfL-Spieler, der Bochum eine höhere Ablöse im mittleren Millionenbereich bescheren könnte. Interessenten soll es geben, dem VfL liegt nach unseren Informationen aber noch keine Anfrage vor - das könnte sich ziehen. 

Sissoko steht übrigens in der laufenden Länderspielphase nicht im Aufgebot der Nationalmannschaft von Mali, wird daher zum Trainingsstart beim VfL erwartet. Bero stößt später hinzu. Er spielte nun für die Slowakei beim 1:4 gegen Griechenland fast über die komplette Distanz. Klar ist: Einen gestandenen Mittelfeldmann mit klarem Stammplatz-Format holt der VfL aus Kostengründen erst, wenn Bero oder Sissoko verkauft werden. Ein Kandidat ist weiterhin Florian Flick (25/1. FC Nürnberg), den Trainer Hecking schätzt. 

Wird Onyeka der neue Spielmacher? St. Gallen zieht Kaufoption für Daschner nicht
Mit dem offensiven Francis Onyeka (18) hat der VfL ein Toptalent von Bayer Leverkusen ausgeliehen, ohne Kaufoption. Ebenso wie Leih-Rückkehrer Moritz-Broni Kwarteng, der zunächst fest eingeplant ist, und Koji Miyoshi könnte er in die Spielmacher-Rolle schlüpfen, aber auch in den Halbräumen agieren. Klassische Außenangreifer sind alle drei nicht.

Lukas Daschner will den Klub verlassen, Hecking legt keinen Wert darauf, ihn zu halten. Sein Vertrag läuft noch ein Jahr. St. Gallen, sein jüngster Leihklub, hat Interesse, die Ende Mai ausgelaufene Kaufoption (rund 1 Millionen Euro) aber nicht gezogen, will den Preis drücken. Daschner kann sich einen Verbleib beim Schweizer Erstligisten vorstellen, es gibt aber auch Interessenten aus der 2. Liga. Viel spricht für eine Trennung mit einer Ablösesumme im mittleren sechsstelligen Bereich. 

BVB-Talent Kjell Wätjen ist ein Wunschspieler 
Ein heißer Kandidat fürs Zentrum ist Kjell Wätjen. Der BVB will den hochbegabten 19-Jährigen, der als A-Jugendlicher in der Vorsaison bereits zwei Bundesliga- und 20 Drittliga-Einsätze vorzuweisen hat, ausleihen, dies aber ohne Kaufoption. Bochum wäre - wie bei Onyeka - dazu bereit, sieht den offensiven zentralen Mittelfeldmann als Soforthilfe. Es gibt aber noch weitere Interessenten, zudem absolviert Wätjen nun mit Deutschland die U19-Europameisterschaft. Dagegen ist Berkan Taz vom Drittligisten SC Verl, der auch auf dem Zettel stand, kein Thema mehr beim VfL.

Aus dem eigenen Talentwerk wollen sich Cajetan Lenz und Lirim Jashari, der auch den Flügel besetzen könnte, beweisen. Es ist gut möglich, dass Lenz und Jashari eher in der Regionalliga zum Zug kommen. So wie zuletzt Lennardt Koerdt und Niklas Jahn. Beide spielen in den Profiplanungen weiterhin keine Rolle, eine Leihe oder ein fixer Wechsel sind wahrscheinlich. Auch Leih-Rückkehrer Agon Elezi hat keine Zweitliga-Perspektive. Der 24-jährige Nordmazedonier dürfte erneut an einen osteuropäischen Klub verliehen werden. 

Angriff: Schnelle Flügelstürmer und zweiter Stoßstürmer fehlen
Der Angriff ist die größte Baustelle des VfL. Philipp Hofmann ist gesetzt, befindet sich nach seiner Verletzung in Heidenheim (Rippenbruch/Lungenverletzung) auf gutem Weg, wird zum Trainingsstart erwartet. Unklar ist, ob Samuel Bamba und Moritz Broschinski bleiben, der VfL ist für eine Leihe (Bamba) oder einen Verkauf offen. 

Außenangreifer Alessandro Crimaldi absolviert die Vorbereitung bei den Profis, der Schritt in die 2. Liga scheint derzeit aber noch zu groß zu sein. Der 17-Jährige kann auch noch in der U19 spielen. Insbesondere beim angestrebten 4-3-3 fehlt es dem VfL an schnellen Flügelstürmern, darauf liegt aktuell ein klarer Fokus. Nach unseren Informationen sind die Gespräche mit einem Kandidaten weit fortgeschritten. 

Wiesbadens Kaya ist beim VfL Bochum kein Thema mehr
Die vielleicht kniffligste Aufgabe ist die Verpflichtung eines zweiten Stoßstürmers mit einer gewissen Torgarantie, der entsprechend teuer ist. Denn dieser Transfer muss definitiv sitzen. „Wir brauchen einen Stürmer, auf den du dich verlassen kannst. Man sieht es in der zweiten Liga: Für Mannschaften mit Topstürmern erhöht sich die Chance des Aufstiegs. So einen Stürmer brauchen wir neben Philipp Hofmann. Das wird schwer, aber das ist das Ziel“, hatte Dirk Dufner im Interview mit dieser Redaktion bereits Mitte April gesagt.

Intensiv beschäftigt hat sich der Klub mit Drittliga-Torjäger Fatih Kaya (20 Tore) vom SV Wehen Wiesbaden, von einer Verpflichtung aus sportlichen Gründen aber mittlerweile Abstand genommen. Der VfL setzt speziell im Angriff auch auf Geduld, das Transferfenster ist bis zum 1. September geöffnet. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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