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In dieser Rolle wird Losilla beim VfL wirken
#1
Anthony Losilla beendet seine Karriere als Spieler beim VfL Bochum, wird aber künftig in einer wichtigen Funktion fungieren. 

Wie sehr Anthony Losilla den VfL Bochum in seinem Herzen trägt, machte er am Dienstagmittag noch einmal deutlich. Als eine Kindergarten-Gruppe vor den Toren des Trainingsplatzes auf dem kleinen Hügel Aufstellung nahm und das VfL-Lied „Wenn die Erde sich mal nicht mehr dreht“ anstimmte, war der Kapitän mittendrin. Er ging durch die Reihen, bedankte sich bei den Kindern und sang lauthals mit, warf sogar den Kurvenklassiker „und für Fiege“ rein, der das Lied erst zu einem echten Ostkurven-Original macht. Der „Capitano“, das wurde auch vier Tage nach dem emotionalen Abschied nach dem Abstieg am Samstag im Ruhrstadion noch einmal klar, wird als Identifikationsfigur künftig fehlen. Das nahende Karriereende nach dem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli am Samstag (15.30 Uhr/Sky) wird aber nicht seinen endgültigen Abschied vom VfL Bochum bedeuten. 

Schon seit Jahren hat der inzwischen 39-Jährige in seinem Vertrag die Klausel stehen, dass er im Anschluss an seine aktive Karriere im Verein weiterbeschäftigt wird. Wie diese Rolle genau aussehen wird, war zwar immer wieder offen gelassen worden, inzwischen zeichnet sich aber ein konkretes Bild ab. „Die Rolle ist näher definiert und wir werden sie noch einmal genauer besprechen. Er wird den jungen Spielern eine Hilfe sein“, sagte Trainer Dieter Hecking, der künftig noch enger als ohnehin schon mit Losilla arbeiten wird, dieser Redaktion. 

Losilla wird Talente-Trainer
Der Franzose, der als einer der weniger VfL-Profis mit seiner Familie in Bochum lebt, wird künftig als einer von drei Co-Trainern neben Marc-André Kruska und Murat Ural als eine Art Talente-Trainer fungieren. So wie es einst etwa Otto Addo bei Borussia Dortmund tat. „Er kommt auf ein neues Gebiet, ist auf der anderen Seite. Das muss er auch lernen. Mit seiner Art und seiner Erfahrung wird er jungen Spielern viel geben können. Es macht Sinn, ihn in dieser Rolle zu haben“, freut sich Hecking auf die Zusammenarbeit. Aber ein Selbstläufer wird es für die lebende Vereinslegende nicht. „Er muss es annehmen und mit Leben füllen“, fordert der Trainer.

Dass Losilla neue Aufgaben annehmen kann, zeigte er schon in dieser Saison. Zwar war er auch im vergangenen Sommer vom damaligen Trainer Peter Zeidler zum Kapitän ernannt worden, war in den ersten Monaten auch Stammspieler. Doch je mehr Zeit ins Land ging, desto häufiger fand er sich nur noch auf der Bank wieder. „Ich wirke derzeit in einer anderen Rolle“, sagte er bereits im Februar im Gespräch mit dieser Redaktion. „Ich spreche mit den Jungs, rede auch viel mit dem Trainer. Ich versuche, meinem Job als Kapitän auch neben dem Platz gerecht zu werden.“ 

Mitspieler schwärmen von Losilla
Eine Art, die bei seinen Mitspielern gut ankam. Georgios Masouras lobte ihn nach seinem Leihwechsel von Olympiacos Piräus an die Castroper Straße als Integrationshelfer und bereits im vergangenen Sommer äußerte sich der französische Neuzugang Ibrahima Sissoko ähnlich. „Außerhalb des Feldes ist auffällig, dass Toto viel mit allen Spielern – vor allem den Neuen – spricht. Die Integration fällt so leicht. Er gibt sich sehr viel Mühe, Dinge zu erklären. Auf dem Platz ist er immer aktiv, geht nach vorn und schätzt das Spiel gut ein“, sagte Sissoko damals im Interview mit dieser Redaktion. 

Doch nicht nur Neuzugängen half Losilla, auch Talenten. Mats Pannewig etwa, der im defensiven Mittelfeld in der kommenden Zweitliga-Saison in die Fußstapfen des Kapitäns treten könnte, sah in dem Franzosen stets einen wichtigen Ansprechpartner. „Ich konnte immer auf ihn zugehen, er war immer für mich da und er hatte immer einen guten Rat für mich“, erzählt das 20 Jahre alte Talent. „Auch fußballerisch hat er mir mit seiner Erfahrung viel mitgegeben. An ihm konnte ich mich orientieren. Er ist ein super Typ, immer klar in der Ansprache und geradeheraus. Er war immer offen und ehrlich zu uns allen. Er wird uns als Mitspieler fehlen, das ist glasklar.“ Auch deshalb sind sie in Bochum froh, dass der Mann mit Haltung und Ausstrahlung künftig als Talente-Trainer fungieren wird. 

In Losilla – und auch Cristian Gamboa – werden dem VfL Bochum zwei wichtige Leitwölfe und Identifikationsfiguren künftig fehlen. „Toto war elf Jahre hier im Verein eine prägende Figur. Als Trainer, der auf den VfL Bochum guckt, wusste ich immer, wer Anthony Losilla ist. Er war einer der prägenden Köpfe des Vereins. Diese Rolle hat er bis zum letzten Tag ausgefüllt“, sagt Hecking und schwärmt von der Regulierungsarbeit der beiden innerhalb der Kabine: „Toto und Gambo haben kleine Brandherde im Keim erstickt. Der Verein verliert zwei absolute Persönlichkeiten. Diese Typen sterben aus und sie vom Charakter und wie sie Fußball sehen zu ersetzen, wirst du so schnell nicht schaffen. Wenn solche Legenden abtreten, trauert man ihnen nach.“ 

Zum Glück für den VfL Bochum bleiben aber beide zumindest dem Verein erhalten. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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#2
Finde ich eine super Rolle
-  Bochum kann Meister werden, wenn auch nicht sofort -
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