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Rückkehr zu „dreckig 1:0“ nach vier Pleiten?
#1
Nach der Pleite kämpft der VfL Bochum wohl nur noch um den Relegationsplatz. Ist das „dreckige Spiel“ die Lösung der aktuellen Probleme? 

Zusammenfassung
  • Dieter Hecking kritisiert scharf die Leistung seiner Spieler nach der vierten Niederlage in Serie und sieht den Klassenerhalt nur noch über die Relegation möglich.
  • Trotz ordentlicher Leistungen und Chancenverwertung bleibt der VfL Bochum auf dem 17. Tabellenplatz und kämpft gegen den Abstieg.
  • Spieler wie Bernardo und Maximilian Wittek betonen die Notwendigkeit, in den letzten fünf Spielen alles zu geben, um den Relegationsplatz zu erreichen.

Das Gesicht von Dieter Hecking hatte eine bedenklich rötliche Farbe eingenommen. Der satte Sonnenschein am Samstagnachmittag im Bochumer Ruhrstadion hatte Spuren hinterlassen. Noch ein bisschen intensiver schien die Haut dann im Nachgang der 1:2-Niederlage gegen den FC Augsburg zu glühen, als sie es ohnehin an diesem herrlichen frühsommerlichen Tag getan hätte. Hecking kochte innerlich vor Wut. Ungewöhnlich scharf kritisierte er seinen Stürmer Myron Boadu, den er aufgrund von egomanischen Zügen erst gar nicht für den Spieltagskader nominiert hatte. Aber auch die Spieler, die auf dem Platz standen, bekamen ihr Fett weg. Verteidiger Tim Oermann zum Beispiel, der den entscheidenden Fehler vor dem zweiten Gegentor durch Mert Kömür begangen hatte. Und der zur vierten Niederlage im vierten Spiel in Serie führte.

„Wir laufen in eine Situation rein, in der wir mit sieben Spielern gegen zwei stehen und der Stürmer allein vorm Tor steht“, sagte Hecking über einen Gegentreffer in Überzahl nach dem Platzverweis für Arne Maier (81.). „Das darf nicht passieren. Tim muss einfach nur stehen bleiben, braucht den Raum nicht aufmachen, dann passiert das Tor nicht.“ 

VfL hat neun Punkte Rückstand auf St. Pauli
Es ist aber gefallen – wie schon der erste Gegentreffer durch Samuel Essende, der die Augsburger nach gut 15 Minuten früh in Führung brachte. Auch in dieser Szene stellte sich die Bochumer Defensive dilettantisch an. Wie so häufig in den vergangenen Wochen machten einzelne unerklärliche Aussetzer einen Punktgewinn zunichte. Obwohl der VfL insgesamt erneut eine ordentliche Leistung bot, steht am Ende des 29. Spieltags die bittere Erkenntnis: Der Klassenerhalt ist wohl nur noch über die Relegation zu schaffen. Wie schon in der vergangenen Saison.

Neun Punkte Vorsprung hat der FC St. Pauli sich inzwischen auf den VfL Bochum erarbeitet, der nach dem überraschenden Sieg gegen den FC Bayern alle vier Partien verlor. Dabei zwar nicht einmal schlecht spielte – aber vorn einfach zu wenige Tore erzielte. Das war auch am Samstag erneut ein großes Manko, nur Philipp Hofmann traf zum zwischenzeitlichen Ausgleich (60.). Georgios Masouras, Ibrahima Sissiko und der eingewechselte Mats Pannewig hatten eine Reihe an Großchancen, scheiterten aber wahlweise am Aluminium, am herausragenden Augsburger Torhüter Finn Dahmen oder an sich selbst. 

„Drei Mannschaften, die schlechter als wir sind“
„Wir vergeben viele Chancen und haben auch schlecht verteidigt. Das ist eine Kombination, die so nicht funktionieren kann“, sagte Bernardo, der nach seiner Knieverletzung und mehreren Wochen Pause sein Comeback gefeiert hatte. „Wir müssen in mindestens einer Disziplin so gut sein, dass wir das Spiel gewinnen“, mahnte er. „Es ist nicht die Schuld von unserer Offensive und nicht die Schuld unserer Defensive. Wir müssen jetzt zusammenbleiben und schauen, was wir besser machen können.“

Offenkundig ist das eine Menge, sonst würde der VfL Bochum nach 29 Spieltagen nicht weiterhin auf dem 17. Tabellenplatz mit nur 20 Punkten stehen. Wenngleich Stürmer Philipp Hofmann darauf verwies, dass die Hypothek mit nur einem Zähler aus den ersten neun Spielen sich bis heute auswirkt. Seitdem Hecking als Trainer übernommen hat, ist eine Weiterentwicklung der Mannschaft zu sehen. Das Team hat mehrfach bewiesen, dass es auch Fußball spielen und sich Torchancen erarbeiten kann. Auch die Defensive hatte Hecking zwischenzeitlich stabilisieren können. „Nach meiner Meinung gibt es drei Mannschaften, die schlechter als wir sind. Wir spielen nicht wie ein Absteiger“, sagte Bernardo deshalb optimistisch. 

Doch zur Wahrheit gehört, dass der VfL Bochum vor allem zu Hause zu selten gewinnt. „Wenn du in der Bundesliga bleiben willst, kannst du das so nicht akzeptieren“, sagte Bernardo über die schwache Punktausbeute, während sein Teamkollege Maximilian Wittek den Fokus auf die Grundtugenden legte. „Man sieht eine Entwicklung bei der Mannschaft. Die Entwicklung bringt im Abstiegskampf leider nur nicht so viel“, so der Linksverteidiger. „Mir wäre es lieber, wir spielen nicht gut und punkten. Irgendwie dreckig 1:0.“ 

So wie es Abstiegskandidaten in vielen Jahren vorgemacht haben, die Fußball gearbeitet haben. „Wir dürfen nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern müssen trotzdem weiter alles versuchen, alles rauszuhauen. Jetzt geht es darum, in den letzten fünf Spielen alles reinzuwerfen und die Punkte zu holen“, sagte Wittek. Dann wäre zumindest der Relegationsplatz noch erreichbar – und was das in der Mannschaft auslösen könnte, hat sie im letzten Jahr mit dem Wunder von Düsseldorf eindrucksvoll gezeigt. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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