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Aussage von Hecking gibt Anlass zur Sorge
#1
Der VfL Bochum geht gegen den VfB Stuttgart heftig baden. Vor allem die Einstellung bereitet Sorgen - und Dieter Hecking mahnt. „Sehen Sie, da liegt das Problem“, sagte Dieter Hecking auf der Pressekonferenz und erntete Lacher. Doch zum Lachen war dem Trainer des VfL Bochum nach der bitteren 0:4-Pleite gegen den VfB Stuttgart überhaupt nicht zumute. Schließlich hat sich am Samstagnachmittag im Ruhrstadion deutlich gezeigt, was sich schon unter der Woche seiner Meinung nach angedeutet hatte: Die Schärfe fehlte. Die Mannschaft des VfL Bochum ließ alles vermissen, was sie in den vergangenen Spielen ausgezeichnet hatte - trotz der Niederlagen. 

Anders sahen das hingegen die Spieler. „Alle waren da auf Spannung“, sagte Vize-Kapitän Philipp Hofmann. „Es war Schärfe drin im Training“. Der Auftritt des VfL allerdings lässt keine andere Interpretation zu, als dass Hecking richtig liegt in seiner Einschätzung. Gegen den DFB-Pokalfinalisten zerfiel die Mannschaft in ihre Einzelteile. 

„Schlechtestes Spiel seit Wochen“
„Das war das schlechteste Spiel seit Wochen, vielleicht auch Monaten“, gestand Torhüter Timo Horn, der einem leidtun konnte. Schon nach zehn Minuten musste er nach Treffern von Jeff Chabot und Ermedin Demirovic zweimal hinter sich greifen. „Wir haben nicht mehr zusammen gearbeitet. Jeder war frustriert, hat für sich gespielt“, sagte Hofmann vollkommen konsterniert nach dem Spiel. „Natürlich stellt sich das jeder anders vor.“

Bis zum Schlusspfiff erhöhte Demirovic sogar noch mit seinen Treffern zwei und drei auf 4:0 für Stuttgart. „Jetzt muss man das ganz klar ansprechen. Wir haben uns viel vorgenommen, aber alles vermissen lassen, was uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat“, sagte Horn. „Zweikampfhärte, hohes Pressen, den Gegner unter Druck zu setzen, hinten stabil zu stehen“ - nicht davon hat der VfL Bochum auf den Platz bekommen gegen personell stark dezimierte Schwaben, die dennoch dominierten. 

Von Beginn an war der Auftritt der Bochumer Mannschaft ein einziges Defizit. Lange Bälle kamen nicht an, das Kombinationsspiel von hinten heraus funktionierte nicht. VfB-Trainer Sebastian Hoeneß hatte seine Mannschaft gut eingestellt. Die Schwaben waren deutlich griffiger. Der VfL Bochum kam nie ins eigene Pressing und nicht aus dem Gegenpressing heraus. „Wir haben von der ersten Sekunde an nicht stattgefunden“, bilanzierte Hecking. „Es war kollektiv eine Nicht-Leistung. Da beziehe ich mich mit ein“, sagte er selbstkritisch. 

Hecking nimmt sich selbst in die Verantwortung
Schon nach 20 Minuten hätte er wechseln wollen, gestand er später auf der Pressekonferenz. Tat er nicht - und ließ das Spiel so an den Bochumern gänzlich vorbeirauschen. Erst zur Halbzeit stellte er um, wechselte auf ein 4-3-3-System und mit der ersten Aktion ging auch dies in die Hose. Tim Oermann ließ sich zu weit rauslocken, zwischen linker Seite und Innenverteidigung gab es ein Riesenloch, was Ramon Hendriks zur punktgenauen Vorbereitung für Demirovic nutzte. Spätestens in der 48. Minute war das Spiel für Bochum verloren. „So darf man nicht verteidigen“, sagte Hecking niedergeschlagen. 

Nachdem der VfL Bochum in den Wochen zuvor für gute Leistungen zu Recht gelobt worden war, ging die Partie am Samstagnachmittag vollends in die Hose. Solche Spiele hätte man im Abstiegskampf, sagte der erfahrene Hecking. Eine große Analyse wolle er deshalb erst gar nicht betreiben. Stattdessen gehe es schon am Sonntag im Training wieder um die Basics, die es braucht, um endlich die nötigen Punkte gegen den Abstieg einzufahren. „Der Wecker hat heute geklingelt“, sagte Hecking. 

Boadu mit schwachem Spiel
Auch Vize-Kapitän Philipp Hofmann wollte nicht viele Worte über den Auftritt verlieren. Es gelte, dieses Spiel schnellstmöglich abzuhaken, sagte der Stürmer. Schließlich habe man punktemäßig immerhin nicht viel verloren. Bayer Leverkusen gewann spät beim 1. FC Heidenheim, Holstein Kiel kassierte nach Führung noch den Ausgleich bei Mainz 05. Zwar ist der VfL Bochum weiterhin Vorletzter, doch der Abstand auf den Relegationsplatz ist gleich geblieben.

Dennoch: „Jeder muss sich noch mal an die eigene Nase fassen, ob er alles gegeben hat, alles rausgehauen hat“, sagte Hofmann deutlich. „Dann müssen wir wieder eine Mannschaft sein auf dem Platz sein. So kenne ich die Jungs auch und auch nach so einem Auftritt werden wir auch zurückkommen“, gibt der Stürmer die Richtung vor. Das allerdings muss die Mannschaft in den kommenden Trainingseinheiten erst einmal unter Beweis stellen. Denn das ist klar nach dem Spiel: Trainer Hecking wird eine Reaktion fordern, einige Spieler wie der schwache Myron Boadu dürften es schwer haben, gegen den FC Augsburg nächste Woche wieder zur Startelf zu gehören. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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