10-08-2025, 07:18 PM
Vier Einheiten hat Uwe Rösler beim VfL Bochum geleitet - und zündet das Training an. Er spricht viel und laut, reißt mit, geht voran. Das fiel auf.
Vier Trainingseinheiten hat Uwe Rösler beim VfL Bochum nun geleitet. Dank zahlreicher Talente waren meist 20 Feldspieler auf dem Platz, um trotz zehn Ausfällen auch elf gegen elf spielen zu können vor dem ersten Testspiel unter Rösler an diesem Donnerstag (14 Uhr, LA-Platz am Stadion). Fans sind nicht zugelassen, wir tickern live.
Diese Redaktion hat einen Großteil der Einheiten beobachtet: Was fiel auf, was ist neu?
Bei seiner Premiere am Montag beobachtete Uwe Rösler das Training ebenso wie sein neuer Co-Trainer Alessandro Riedle (34), Sohn von Weltmeister und Ex-BVB-Stürmer Karl-Heinz Riedle, meist zurückhaltend. Die Kernarbeit machten seine Co-Trainer Anthony Losilla und Marc Andre Kruska. Rösler hatte ein paar Din-A-4-Blätter in der Hand, die wirkten wie ein eiligst selbst gebasteltes Panini-Mini-Album. Darauf: die Namen der Spieler mit Porträt-Bildern.
Einen Philipp Hofmann erkannte der Ex-Stürmer sicher auch mit halbem Auge. Für manche wie mutmaßlich etwa die Talente Tom Meyer oder Darnell Keumo half mitunter ein Blick auf die Zettel. Am Dienstag waren diese wohl bereits im Altpapier gelandet: Rösler hat alle Namen drauf.
So pusht Rösler das Team
Gewiss: Kommt ein neuer Trainer, wird es gefühlt immer etwas lauter auf dem Trainingsplatz. Auch unter den Spielern, die sich alle neu beweisen müssen. Und auch Dieter Hecking und - mit Abstrichen - David Siebers ließen es schonmal krachen.
Aber nicht so oft, nicht so laut, nicht so vehement wie Uwe Rösler an seinen ersten Tagen. Mal tönte er Lob (“Ja, sehr gut!“) und mal Kritik (“mehr Intensität!“) über den Platz. Meist auf Thüringer-Deutsch, mal auf Englisch, mal aus einem Mix aus beidem. Oft erklärte er umgehend einzelnen Spielern Fehler etwa bei den Laufwegen, unterbrach dafür auch länger. „Ich brenne auf die Aufgabe“, das hatte er ja angekündigt. Sein Team soll „das Stadion anzünden“ - zunächst zündet er selbst das Training an.
Rösler packt die Spieler an: „Fordernd und herzlich“
Der Ex-Stürmer kämpfte sich mit viel Leidenschaft in die „Hall of fame“ von Manchester City. Körperkontakt - mal ruppig, mal liebevoll - sucht er auch direkt beim Training, anders als Hecking und Siebers. „Fordernd, aber auch herzlich“ sei er, sagte er selbst.
Zwei Beispiele von vielen: Mats Pannewig, der die Nähe Röslers auffällig oft im Guten wie im Schlechten spüren durfte, spielte einen Pass quer in die Füße des Gegners. „Mats, diagonal!“ schrie Rösler, rannte zum 20-Jährigen, schüttelte leicht dessen Kopf, klopfte ihm auf die Schulter. Am Mittwoch, beim Gang Richtung Kabine, legte er fast väterlich den Arm um ihn, redete auf ihn ein.
Beim Standard-Abwehr-Training erklärte und zeigte Rösler der Gruppe sowie einzelnen Spielern die Laufwege. Dabei packte er sich mehrmals einzelne Spieler wie etwa Maxi Wittek und machte die entscheidenden Schritte mit ihnen gemeinsam.
Rösler lebt letztlich das vor, was man beim VfL in dieser Saison vermisst: das gegenseitige, emotionale Pushen auf dem Platz etwa nach einer gelungenen Grätsche.
Uwe Rösler geht voran
Teamspirit, das ist nicht nur für Rösler ganz wichtig. Der Coach selbst geht dabei voran. Als nach Pass- und Spielformen unter Wettkampfbedingungen - ähnlich wie zuletzt bei Siebers - die Verlierer feststanden, mussten diese ein paar Liegestütze absolvieren. Rösler machte sie mit. Langsamer und betonter als die meisten Profis - lehrbuchreif. Der 56-Jährige ist offenbar topfit. Und weil auch noch der Team-Manager, nennen wir ihn mal so, Simon Zoller (34) stets die Einheiten beobachtet, hatten manche Zuschauer ihren neuen VfL-Traumsturm endlich gefunden.
Intensität, Standards und flexible Ketten
Vor allem am Dienstag ging es in zwei Einheiten sehr intensiv zur Sache. Rösler lobte das Team für sein Engagement, wobei er insgeheim sicherlich den einen mehr, den anderen weniger gemeint haben dürfte. Jedenfalls setzte er viele Passübungen, wo es um Schärfe ging, und viele Spielformen auf kleinem Feld an.
Zudem gab es auch Spiele elf gegen elf über den ganzen Platz. Auffallend etwa am Dienstag: Rösler ließ jeweils ein Team mit Dreier-/Fünferkette und eines mit Viererkette spielen. Dabei verschoben sich die Spieler so, dass aus einer Dreier-/Fünfer- auch mal eine Viererkette wurde. Zudem gab es die Varianten der mann- und der raumorientierten Verteidigung.
Riedle ist „Co Nummer eins“
Alessandro Riedle, Röslers neuer Co-Trainer, coachte am Dienstag die Mannschaft mit roten Leibchen, Rösler die andere. Die defensive Grundordnung wurde zur Pause getauscht. Riedle mischte auch bei den Standards mit. Hier, sagte Rösler ja, muss sich Bochum in beiden Richtungen verbessern. Gerade bei Ecken und Flanken aus dem Halbfeld soll der 34-Jährige „neue Impulse“ setzen.
Eine offizielle Rangfolge gibt es nicht, Rösler steht fürs Teamplay. Trotzdem: Riedle darf man wohl als seine „Nummer eins“ unter den Co-Trainern einstufen.
Quelle: WAZ.de
Vier Trainingseinheiten hat Uwe Rösler beim VfL Bochum nun geleitet. Dank zahlreicher Talente waren meist 20 Feldspieler auf dem Platz, um trotz zehn Ausfällen auch elf gegen elf spielen zu können vor dem ersten Testspiel unter Rösler an diesem Donnerstag (14 Uhr, LA-Platz am Stadion). Fans sind nicht zugelassen, wir tickern live.
Diese Redaktion hat einen Großteil der Einheiten beobachtet: Was fiel auf, was ist neu?
Bei seiner Premiere am Montag beobachtete Uwe Rösler das Training ebenso wie sein neuer Co-Trainer Alessandro Riedle (34), Sohn von Weltmeister und Ex-BVB-Stürmer Karl-Heinz Riedle, meist zurückhaltend. Die Kernarbeit machten seine Co-Trainer Anthony Losilla und Marc Andre Kruska. Rösler hatte ein paar Din-A-4-Blätter in der Hand, die wirkten wie ein eiligst selbst gebasteltes Panini-Mini-Album. Darauf: die Namen der Spieler mit Porträt-Bildern.
Einen Philipp Hofmann erkannte der Ex-Stürmer sicher auch mit halbem Auge. Für manche wie mutmaßlich etwa die Talente Tom Meyer oder Darnell Keumo half mitunter ein Blick auf die Zettel. Am Dienstag waren diese wohl bereits im Altpapier gelandet: Rösler hat alle Namen drauf.
So pusht Rösler das Team
Gewiss: Kommt ein neuer Trainer, wird es gefühlt immer etwas lauter auf dem Trainingsplatz. Auch unter den Spielern, die sich alle neu beweisen müssen. Und auch Dieter Hecking und - mit Abstrichen - David Siebers ließen es schonmal krachen.
Aber nicht so oft, nicht so laut, nicht so vehement wie Uwe Rösler an seinen ersten Tagen. Mal tönte er Lob (“Ja, sehr gut!“) und mal Kritik (“mehr Intensität!“) über den Platz. Meist auf Thüringer-Deutsch, mal auf Englisch, mal aus einem Mix aus beidem. Oft erklärte er umgehend einzelnen Spielern Fehler etwa bei den Laufwegen, unterbrach dafür auch länger. „Ich brenne auf die Aufgabe“, das hatte er ja angekündigt. Sein Team soll „das Stadion anzünden“ - zunächst zündet er selbst das Training an.
Rösler packt die Spieler an: „Fordernd und herzlich“
Der Ex-Stürmer kämpfte sich mit viel Leidenschaft in die „Hall of fame“ von Manchester City. Körperkontakt - mal ruppig, mal liebevoll - sucht er auch direkt beim Training, anders als Hecking und Siebers. „Fordernd, aber auch herzlich“ sei er, sagte er selbst.
Zwei Beispiele von vielen: Mats Pannewig, der die Nähe Röslers auffällig oft im Guten wie im Schlechten spüren durfte, spielte einen Pass quer in die Füße des Gegners. „Mats, diagonal!“ schrie Rösler, rannte zum 20-Jährigen, schüttelte leicht dessen Kopf, klopfte ihm auf die Schulter. Am Mittwoch, beim Gang Richtung Kabine, legte er fast väterlich den Arm um ihn, redete auf ihn ein.
Beim Standard-Abwehr-Training erklärte und zeigte Rösler der Gruppe sowie einzelnen Spielern die Laufwege. Dabei packte er sich mehrmals einzelne Spieler wie etwa Maxi Wittek und machte die entscheidenden Schritte mit ihnen gemeinsam.
Rösler lebt letztlich das vor, was man beim VfL in dieser Saison vermisst: das gegenseitige, emotionale Pushen auf dem Platz etwa nach einer gelungenen Grätsche.
Uwe Rösler geht voran
Teamspirit, das ist nicht nur für Rösler ganz wichtig. Der Coach selbst geht dabei voran. Als nach Pass- und Spielformen unter Wettkampfbedingungen - ähnlich wie zuletzt bei Siebers - die Verlierer feststanden, mussten diese ein paar Liegestütze absolvieren. Rösler machte sie mit. Langsamer und betonter als die meisten Profis - lehrbuchreif. Der 56-Jährige ist offenbar topfit. Und weil auch noch der Team-Manager, nennen wir ihn mal so, Simon Zoller (34) stets die Einheiten beobachtet, hatten manche Zuschauer ihren neuen VfL-Traumsturm endlich gefunden.
Intensität, Standards und flexible Ketten
Vor allem am Dienstag ging es in zwei Einheiten sehr intensiv zur Sache. Rösler lobte das Team für sein Engagement, wobei er insgeheim sicherlich den einen mehr, den anderen weniger gemeint haben dürfte. Jedenfalls setzte er viele Passübungen, wo es um Schärfe ging, und viele Spielformen auf kleinem Feld an.
Zudem gab es auch Spiele elf gegen elf über den ganzen Platz. Auffallend etwa am Dienstag: Rösler ließ jeweils ein Team mit Dreier-/Fünferkette und eines mit Viererkette spielen. Dabei verschoben sich die Spieler so, dass aus einer Dreier-/Fünfer- auch mal eine Viererkette wurde. Zudem gab es die Varianten der mann- und der raumorientierten Verteidigung.
Riedle ist „Co Nummer eins“
Alessandro Riedle, Röslers neuer Co-Trainer, coachte am Dienstag die Mannschaft mit roten Leibchen, Rösler die andere. Die defensive Grundordnung wurde zur Pause getauscht. Riedle mischte auch bei den Standards mit. Hier, sagte Rösler ja, muss sich Bochum in beiden Richtungen verbessern. Gerade bei Ecken und Flanken aus dem Halbfeld soll der 34-Jährige „neue Impulse“ setzen.
Eine offizielle Rangfolge gibt es nicht, Rösler steht fürs Teamplay. Trotzdem: Riedle darf man wohl als seine „Nummer eins“ unter den Co-Trainern einstufen.
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."