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Schlägt jetzt die Stunde des Mats Pannewig?
#1
Mats Pannewig soll in der Zweitligasaison beim VfL Bochum vorangehen. Er selbst traut sich eine größere Rolle zu - der Verein ihm auch? 

Auch mit seinen inzwischen 20 Jahren und am Ende seiner ersten richtigen Profi-Saison hat Mats Pannewig die Wasserträger-Rolle noch nicht ablegen können. Den Kasten mit den Wasserflaschen in der Hand, den Sack voller Bälle geschultert, geht er in dieser letzten Trainingswoche als Bundesligist beim VfL Bochum vom Platz. Echte Jungspund-Aufgaben eben. Daran ändert auch nichts, dass er als jüngster im Profi-Kader eines der größten Versprechen des Vereins ist. 

Vier Jahre - seit dem Bundesliga-Aufstieg des VfL Bochum - ist er inzwischen angestellt beim VfL Bochum. In den ersten beiden Jahren noch in der U19 unterwegs, erspielte er sich dort einen Profivertrag. Nach einem halben Jahr ohne Einsätze verlieh ihn der Verein an den SC Wiedenbrück 2024 in die Regionalliga, dort sammelte er erste richtige Erfahrungen im Männerfußball, war Stammspieler. Im vergangenen Sommer empfahl er sich in der Vorbereitung für einen Platz im Bundesliga-Kader. Immerhin 13 Mal stand er seitdem auf dem Feld. 

Pannewig hätte sich mehr Einsatzzeiten gewünscht
„Ich bin zufrieden mit meinem ersten Jahr im Herrenbereich. Ich habe Einsatzzeiten bekommen – natürlich wünscht man sich immer mehr“, sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion. Wohlwissen, dass sich das in der kommenden Spielzeit in der 2. Liga nach dem Abstieg ändern soll. „Im kommenden Jahr wird es für meine Entwicklung sehr wichtig, dass ich Spiele mache. Ich will über einen längeren Zeitraum über 90 Minuten spielen. Das ist klar mein Ziel und ich muss alles dafür tun, damit meine Entwicklung weitergeht. Ich setzte mir höhere Ziele in der neuen Saison.“

Dass es in dieser Saison für ihn eher schleppend lief, hatte wohl auch mit dem Abstiegskampf zu tun. Immer wieder, wenn man dachte, dass nun die Zeit für Pannewig gekommen sei, vertraute zunächst Peter Zeidler, später Dieter Hecking anderem Personal. Vielleicht auch, weil sie das junge Talent nicht überladen wollten als Hoffnungsträger in einer von vorn bis hinten schwierigen Saison. Erst am vergangenen Wochenende bei der 1:4-Pleite gegen Mainz 05 bestritt er seine zweite komplette Halbzeit in dieser Spielzeit, nachdem er in der Hinrunde beim desaströsen Auftritt bei der TSG Hoffenheim sogar starten durfte. 

VfL Bochum wird sich „aufrappeln“
Der Abstieg nun, der trifft auch Pannewig. „Ich habe die vier Bundesliga-Jahre hier im Verein erlebt. Daher ist es hart für mich, dass wir jetzt runtergehen. Dass am Samstag zudem noch die Verabschiedung von Toto und Gambo stattfand, war für mich wie für alle im Stadion extrem emotional“, sagt er und versprüht Optimismus: „Ich glaube, dass wir uns wieder aufrappeln und in der zweiten Liga stärker zurückkommen werden.“

Als großer Hoffnungsmacher taugen aus seiner Sicht die Fans, die beeindruckend auf den Abstieg reagiert hätten. „Es war nicht eine Sekunde Frust zu sehen, es war motivierend. Was dann im Stadion gesehen ist, war unbeschreiblich. Was Toto und Gambo nach dem Spiel zu den Fans und uns gesagt haben, gibt uns einen Push.“ Nach Möglichkeit übrigens schon für die letzte Bundesliga-Partie nach vier Jahren am Samstag beim FC St. Pauli (15.30 Uhr/Sky). Die Mannschaft werde das Spiel ernstnehmen, sagt Pannewig. „Es hat auch etwas mit der Ehre zu tun, dass wir am Samstag gewinnen wollen.“ 

Pannewig ein Leon-Goretzka-light?
Offen ist noch, wie Hecking dieses Spiel angehen wird. Eine Möglichkeit wäre, vor allem auf Spieler zu setzen, die in der kommenden Zweitliga-Saison auch das blau-weiße Trikot überstreifen werden. Pannewig soll einer davon sein - wenn er die nötige Perspektive aufgezeigt bekommt. Sein Vertrag an der Castroper Straße läuft im Sommer 2026 aus, er will Klarheit, wie es für ihn weitergeht. Und der VfL Bochum kann sich nicht leisten, wie bei Tim Oermann die Zeit aus den Augen zu verlieren. Der Verteidiger, der neben Pannewig das aktuell größte Talent im Profikader ist, wird den Verein in diesem Sommer verlassen. 

Bei Pannewig soll es anders laufen. Bei einer Vertragsverlängerung soll das vergleichsweise geringe Gehalt angepasst werden, der Spieler ein langfristiges Arbeitspapier unterschreiben und künftig eine größere Rolle im Verein einnehmen. Experten sehen in ihm ein Leon-Goretzka-light. Auch Pannewig ist ein zentraler Mittelfeldspieler, der immer wieder den Weg nach vorn sucht und sich in gute Abschlusssituationen bringt. Auf Dauer hoffen sie in Bochum, in ihm einen spielerischen Nachfolger für Kapitän Anthony Losilla in den eigenen Reihen zu haben. 

Diese Bürde will sich Pannewig aber nicht aufhalsen lassen. „In Totos Fußstapfen zu treten ist sehr schwer, erst recht in diesem Verein. Da werde ich schwer rankommen“, sagt er lachend. „Es wird vielleicht lange keinen Spieler mehr geben, der so in diesem Verein wirkt, wie es Toto getan hat. Schon jetzt ist klar, dass in der nächsten Saison andere die Führungsrolle einnehmen werden.“ Er selbst traut sich zu, seinen Teil dazu beizutragen - und nicht mehr nur noch die Bälle zu schultern und die Wasserkisten zu tragen. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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Schlägt jetzt die Stunde des Mats Pannewig? - von Herr Bert - Gestern, 09:00 AM

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