01-09-2016, 02:21 PM
Im Rahmen des Trainingslagers im türkischen Belek trifft der VfL Bochum 1848 am Sonntag beim SunExpress Cup of Belek um 17:35 Uhr Ortszeit (16:35 Uhr MEZ) auf den VfB Stuttgart. Wir haben die Schwaben mal ein wenig genauer unter die Lupe genommen.
Man hatte sich für die neue Saison viel vorgenommen beim VfB Stuttgart. Nach der kräftezehrenden letzten Spielzeit und dem nur knapp geglückten Klassenerhalt, wollten die Schwaben mit neuem Trainer und vielen Neuzugängen durchstarten. Doch wie so oft lief es anders als geplant. Trainer Alexander Zorniger konnte sein Konzept beim VfB nicht erfolgreich durchsetzen und wurde Ende November 2015 durch Jürgen Kramny ersetzt. Kramny, der zuvor die zweite Mannschaft der Stuttgarter trainierte, holte die Schwaben rechtzeitig zur Winterpause, zuletzt mit einem beachtlichen 3:1-Sieg gegen den VfL Wolfsburg, von den Abstiegsplätzen. Das Trainingslager in Belek soll nun neue Energie und Abstimmung bringen.
Anders als der VfL Bochum, der nach einem tollen Saisonstart noch oben angreifen kann, geht es für die Stuttgarter wieder einmal um den Abstiegskampf. Statt um internationale Plätze oder gar die Meisterschaft spielt der VfB um den Klassenerhalt. Trainer Kramny, der erst im November die Mannschaft übernahm, hat alle Hände voll zu tun, seine verunsicherten Spieler aufzubauen. Nachdem zum Saisonbeginn einige wichtige Säulen im Spiel der Stuttgarter weggebrochen waren, sollten diverse Neuzugänge frischen Wind in das Spiel der Schwaben bringen. Führungsspieler wie Antonio Rüdiger (AS Rom) und Sven Ulreich (FC Bayern München) verließen den VfB, die Neulinge wie Robbie Kruse (Bayer 04 Leverkusen) oder Mitchell Langerak (Borussia Dortmund) konnten, unter anderem aufgrund von Verletzungen, noch nicht die erhoffte Wende bringen. Durch die frisch dazu gestoßenen Spieler Kevin Großkreutz (Galatasaray Istanbul) und Artem Kravets, der bis zum Ende der Saison von Dynamo Kiew ausgeliehen wurde, will sich Kramnys Team nun breiter und besser aufstellen.
Nachdem zur Winterpause mit Tabellenplatz 15 (15 Punkten nach 17 Spielen) die Abstiegsplätze erst einmal verlassen wurden, reisten die Schwaben bereits am Dienstag, 5. Januar, ins Trainingslager ins türkische Belek und absolvierten dort am Donnerstag, 7. Januar, ihr erstes Testspiel. Gegen den türkischen Erstligisten Antalyaspor gelang dem VfB Stuttgart ein 2:1-Erfolg durch späte Tore von Jan Kliment und Toni Sujic. Auch die beiden Neuzugänge Kravets und Großkreutz, kamen im Testspiel zu ihren ersten Einsätzen. Zudem stand Mitchell Langerak erstmals seit seiner Verletzung im Tor der Stuttgarter. Gegen den VfL könnte dies allerdings schon wieder anders aussehen: Trainer Kramny verriet, dass alle mitgereisten Torhüter im Trainingslager zu ihren Einsätzen kommen werden. Ein Wechsel auf dieser Position ist also durchaus denkbar. Das Stuttgarter Quartett Daniel Didavi, Christian Gentner, Lukas Rupp und Przemyslav Tyton standen beim Spiel gegen Antalyaspor nicht auf dem Platz, arbeiteten stattdessen individuell. Auch sie könnten gegen Bochum zu einem Einsatz kommen.
Die Bilanz der Bochumer gegen die Schwaben insgesamt ist durchwachsen. Zu Hause haben die Bochumer zwar meist die Nase vorn (13 S, 11 U, 11 N), mussten sich auswärts aber oftmals geschlagen geben (4 S, 5 U, 26 N). Stuttgart und der VfL trafen zuletzt in der ersten Runde des DFB-Pokals 2014/15 aufeinander. Damals konnte der VfL durch zwei Tore von Simon Terodde das Spiel für sich entscheiden und damit eine zuletzt sieglose Serie von zehn Spielen gegen die Schwaben unterbrechen. Beste Voraussetzungen also für die Jungs von der Castroper Straße.
Für die Stuttgarter wird das Testspiel gegen den VfL Bochum 1848 das zweite von insgesamt vier Spielen in der Vorbereitung sein. Am 13. Januar trifft das Team von Kramny auf den Bundesligagegner Hannover 96, am 17. Januar spielen sie gegen die Würzburger Kickers.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."