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Nach scharfer Hecking-Kritik - so steht es ums Scouting - Herr Bert - 06-04-2025

Die Scouting-Abteilung steht beim VfL Bochum nach öffentlichen Aussagen von Trainer Dieter Hecking stark in der Kritik. Veränderungen nahen. 

Inzwischen hat sich in der Öffentlichkeit etwas der aufgewirbelte Staub gelegt. Doch im Hintergrund haben die Aussagen von Dieter Hecking weiterhin für Diskussionen und Arbeitsaufträge gesorgt. „Was unsere Scouting-Abteilung angeht, bin ich die letzten Wochen nicht ganz glücklich gewesen. Da hätte ich mir mehr Vorarbeit, mehr Input gewünscht“, sagte Hecking auf einer Pressekonferenz Mitte Mai und zählte die Scouting-Abteilung des VfL Bochum heftig an. „Das ist nicht gut genug gewesen und eine deutliche Kritik von mir. Das sind jetzt Dinge, die wir als Trainerstab gerade aufarbeiten.“ Bei den entsprechenden Mitarbeitern waren diese Aussagen nicht gut angekommen. 

Konkret ging es Hecking offenbar darum, dass die vielleicht wichtigste Abteilung für einen Profi-Verein keine guten Vorschläge für Spielertransfers erarbeiten konnte, personell und qualitativ aus seiner Sicht nicht gut genug aufgestellt sei. Eine Abteilung, die für den chronisch klammen Verein elementar wichtig ist, um starke Spieler frühzeitig zu finden, mit fünf Scouts für die Lizenzabteilung aber vergleichsweise klein daherkommt im Profi-Fußball. Die direkten Reviernachbarn FC Schalke 04 und Borussia Dortmund sind zum Beispiel deutlich breiter aufgestellt. Wenngleich es auch mit noch weniger Mitarbeitern geht, wie etwa der 1. FC Heidenheim beweist, bei dem auch in der zweiten Bundesliga-Saison nur ein hauptamtlicher Scout angestellt war. 

Chefscout Schüpmann-Haase war schon fast weg
Die Worte Heckings waren durchaus als Kritik am Leiter der Abteilung, Carsten Schüpmann-Haase, zu verstehen. Mit dem 40-Jährigen arbeitete Hecking bereits beim 1. FC Nürnberg für ein halbes Jahr zusammen, bevor es zur Trennung kam. Dem Vernehmen nach soll der damalige FCN-Sportvorstand seinem Scout damals keine Steine in den Weg gelegt haben, als dieser den Verein gen Bochum verlassen konnte.

Insider wiederum behaupten, dass Schüpmann-Haase auch ohne Angebot vom VfL seine Sachen hätte packen müssen. So wie auch in Bochum zwischenzeitlich fast geschehen. Die Verantwortlichen führten mit ihrem Chefscout sogar bereits ein Freistellungsgespräch. Dann trennte sich Bochum allerdings vom damaligen Sportdirektor Marc Lettau, Schüpmann-Haase blieb. 

Umso mehr hatten die Verantwortlichen fortan erwartet - wurden jedoch enttäuscht. Lange, so heißt es, sei die Abteilung nahezu führungslos gewesen, habe keine konkreten Arbeitsaufträge bekommen. Für die wichtige Winter-Transferphase habe es kaum Spielervorschläge gegeben, die im Kampf gegen den Abstieg geholfen hätten oder realisierbar gewesen seien. 

Allerdings, so heißt es, sei ein Austausch mit der Abteilung nach der Freistellung von Lettau auch nicht mehr gesucht worden. Der VfL Bochum engagierte in Ingo Winter einen externen Berater, der beim Investoren-Konglomerat Core Sports Capital als „Managing Director Football“ angestellt ist. „Es ist richtig, dass Ingo Winter in der zurückliegenden Transferperiode für den VfL als externer Berater tätig war“, sagte Dufner auf Nachfrage dieser Redaktion. „Diese Tätigkeit läuft nun aus.“ 

Daten-Scouting spielt nur untergeordnete Rolle
Die anderen Scouts hätten in den vergangenen Monaten mehr oder weniger nach eigenem Gusto gearbeitet, einzelne Spieler beobachtet oder Spiele live vor Ort angeschaut. Das Datenscouting, das Lettau installierte und ausbauen wollte, wurde hingegen nahezu eingestellt. Auch unter Dirk Dufner, der im April als Sport-Geschäftsführer kam und auf konkrete Nachfrage mit Verweis auf „Interna“ keine Stellung beziehen wollte, soll es eine eher untergeordnete Rolle spielen.

„Man sollte sich im Vorfeld genau einen Eindruck machen, was man von Spielern bekommt. Daher bin ich ein Freund vom Vor-Ort-Scouting. Natürlich ist Daten-Scouting wichtig. Aber man bekommt viel mit, wenn man im Stadion sitzt und alles rund um den Spieler wahrnimmt“, sagte Dirk Dufner nach seinem Antritt im Interview mit dieser Redaktion

Schon damals übte er - noch leisere - Kritik am Scouting beim VfL Bochum. „Ich erwarte, dass Scouts umsetzen, was man ihnen vorgibt. Ich erwarte aber auch Eigenständigkeit. Mir ist wichtig, dass ein Scout auch Entscheidungen trifft und zu seiner Meinung steht. Sie sollen aktiv und kommunikativ sein. Wir müssen klare Kriterien entwickeln“, sagte der Sport-Geschäftsführer. 

Inzwischen soll es diese klaren Arbeitsaufträge wieder geben. Dennoch unterstützen vor allem die Co-Trainer von Hecking derzeit bei der sensiblen Arbeit. „Wir haben eine Liste an Spielern, die ich meinen Co-Trainern vor einer Woche gegeben habe, die sie jeden Tag analysieren sollen“, sagte der Cheftrainer in der besagten Pressekonferenz. „Dazu haben wir ein Schema entwickelt, welche Anforderungen wir an die Position und den Fußball des VfL Bochum haben. Das macht den Jungs auch sehr viel Spaß. Sie kriegen selbst ein Bild von den Spielern. Damit schafft man sofort Identifikation.“ 

Neuer Chefscout soll kommen
Dabei sind es die Scouts, die diese Aufgaben eigentlich übernehmen sollten. Sie halten in der Regel Kontakt zu Vereinen, Scouts anderer Klubs, Spielern und Beratern. Doch das Vertrauen - zumindest in die Führung - ist offenbar erschüttert. Eine Trennung von Schüpmann-Haase ist wohl nur noch eine Frage der Zeit.

Im Hintergrund arbeitet der VfL Bochum derzeit an der Verpflichtung eines neuen Chefscouts. Allerdings steht dieser derzeit noch bei einem Bundesligisten unter Vertrag, die Vereine müssen sich zunächst einigen. Es soll ein Vertrauensmann von Dufner sein, der neben dem Kader der Profi-Mannschaft nun auch das Scoutingteam umbauen muss. Ein Neuanfang in dieser Abteilung soll viele Dinge verbessern 

Quelle: WAZ.de


RE: Nach scharfer Hecking-Kritik - so steht es ums Scouting - Herr Bert - 06-05-2025

Die scharfe Kritik von Dieter Hecking zeigt Wirkung: Beim VfL Bochum tut sich unter Sportchef Dirk Dufner einiges im Scouting-Bereich. 

Inzwischen hat sich in der Öffentlichkeit etwas der aufgewirbelte Staub gelegt. Doch im Hintergrund haben die Aussagen von Dieter Hecking weiterhin für Diskussionen und Arbeitsaufträge gesorgt. „Was unsere Scouting-Abteilung angeht, bin ich die letzten Wochen nicht ganz glücklich gewesen. Da hätte ich mir mehr Vorarbeit, mehr Input gewünscht“, sagte Hecking auf einer Pressekonferenz Mitte Mai und zählte die Scouting-Abteilung des VfL Bochum heftig an. „Das ist nicht gut genug gewesen und eine deutliche Kritik von mir. Das sind jetzt Dinge, die wir als Trainerstab gerade aufarbeiten.“ Bei den entsprechenden Mitarbeitern waren diese Aussagen nicht gut angekommen. 

Konkret ging es Hecking offenbar darum, dass die vielleicht wichtigste Abteilung für einen Profi-Verein keine guten Vorschläge für Spielertransfers erarbeiten konnte, personell und qualitativ aus seiner Sicht nicht gut genug aufgestellt sei. Eine Abteilung, die für den chronisch klammen Verein elementar wichtig ist, um starke Spieler frühzeitig zu finden, mit fünf Scouts für die Lizenzabteilung aber vergleichsweise klein daherkommt im Profi-Fußball. Die direkten Reviernachbarn FC Schalke 04 und Borussia Dortmund sind zum Beispiel deutlich breiter aufgestellt. Wenngleich es auch mit noch weniger Mitarbeitern geht, wie etwa der 1. FC Heidenheim beweist, bei dem auch in der zweiten Bundesliga-Saison nur ein hauptamtlicher Scout angestellt war. 

Chefscout Schüpmann-Haase war schon fast weg
Die Worte Heckings waren durchaus als Kritik am Leiter der Abteilung, Carsten Schüpmann-Haase, zu verstehen. Mit dem 40-Jährigen arbeitete Hecking bereits beim 1. FC Nürnberg für ein halbes Jahr zusammen, bevor es zur Trennung kam. Dem Vernehmen nach soll der damalige FCN-Sportvorstand seinem Scout damals keine Steine in den Weg gelegt haben, als dieser den Verein gen Bochum verlassen konnte.

Insider wiederum behaupten, dass Schüpmann-Haase auch ohne Angebot vom VfL seine Sachen hätte packen müssen. So wie auch in Bochum zwischenzeitlich fast geschehen. Die Verantwortlichen führten mit ihrem Chefscout sogar bereits ein Freistellungsgespräch. Dann trennte sich Bochum allerdings vom damaligen Sportdirektor Marc Lettau, Schüpmann-Haase blieb. 

Umso mehr hatten die Verantwortlichen fortan erwartet - wurden jedoch enttäuscht. Lange, so heißt es, sei die Abteilung nahezu führungslos gewesen, habe keine konkreten Arbeitsaufträge bekommen. Für die wichtige Winter-Transferphase habe es kaum Spielervorschläge gegeben, die im Kampf gegen den Abstieg geholfen hätten oder realisierbar gewesen seien. 

Der Rest des Artikels, ist mit dem oben, identisch.

Quelle und mehr : WAZ.de