Die Spielzeit 2015/2016 ist - zumindest für unseren VfL - beendet. Eine - alles in allem - durchaus gute Saison für alle Bochumer. Nach zuletzt mehreren Jahren im Abstiegskampf der zweiten Liga, war man eigentlich schon froh, in diesem Jahr nicht bis zum Schluss zittern zu müssen. Dennoch stellte sich bei dem einen oder anderen Anhänger der Blau-Weißen eine gewisse Enttäuschung ein. Schließlich schien ja doch noch mehr möglich gewesen zu sein. Dass es am Ende eben "nur" zu Platz 5 reichte, hatte Gründe, die schon von diversen Medien und auch den VfL-Verantwortlichen hinreichend erkannt und analysiert worden sind. Nun könnte man dazu neigen zu sagen, dass nach Platz 5, in der kommenden Saison nur der Aufstieg stehen kann und natürlich muss man als Verein und als Spieler diesen Anspruch auch haben. Realistisch betrachtet gestaltet sich die Mission Aufstieg in der nächsten Spielzeit jedoch als höchst schwierig. Zum Einen verliert der VfL mit Terrazino, Haberer, Cacutalua und - ja, ich bin davon überzeugt, dass es so kommen wird - Terodde gleich vier Spieler, die zum festen Stamm des Teams gehörten. Hinzu kommt die schwere Verletzung von Fabian, mit dem ich frühestens zur Rückrunde wieder rechne. Auch Bulut könnte noch ein Wechselkandidat werden. Damit sind wir also bei sechs Spielern mit Stammplatz-Potenzial, die in der nächsten Saison eventuell oder sicher ersetzt werden müssen. Klar: Sollten Terodde und/oder Bulut gehen, würde eine nicht unbeträchtliche Summe die Kassen des Vereins füllen. Doch mit dem Geld sind die Spieler noch lange nicht gleichwertig ersetzt. Vor allem die Tiefe des Kaders macht da Sorgen. Zum Anderen wird die nächste Zweitliga-Saison nicht leichter. Mit Hannover und Stuttgart sind zwei gestandene Bundesliga-Teams abgestiegen, die sowohl die wirtschaftlichen Mittel, als auch die Kaderstärke haben werden, den direkten Wiederaufstieg zu realisieren. Ob nach der Relegation nun Frankfurt oder Nürnberg Zweitligst sind, ist fast unerheblich. Beide Teams hätten in der nächsten Saison ebenfalls das Ziel und die Mittel, um den Aufstieg anzupeilen. St. Pauli, der Karlsruher SC, Kaiserslautern und vielleicht auch Fürth und Union Berlin sind ebenfalls Teams, die sicher das Ziel haben werden so weit wie möglich oben mitzuspielen. Wir sprechen also - wenn wir den VfL hinzuzählen - von der Hälfte der zweiten Liga, die sich um zweieinhalb Aufstiegsplätze streiten werden. Sind wir ehrlich: Das ist zumindest eine anspruchsvolle Aufgabe. Aber einfach kann ja auch jeder.