Nach diesem Debakel gibt es viele Fragen. Über Bundestrainer Löw und über Aussortierte. Sie müssen zügig beantwortet werden. Ein Kommentar. Das ging viel zu einfach. Das 1:0 per Kopfball durch Morata. Das 2:0 durch Ferran Torres nach einer sehenswerten Ballstafette, das 3:0 durch Rodrigo per Kopfball, das 4:0… Es ist müßig, alle Gegentore dieses Fußballabends Revue passieren zu lassen. Des Abends, der doch der krönende Abschluss der jüngsten Länderspielphase sein sollte, in der sich die deutschen Fußballer zwar nicht immer glanzvoll, aber am Ende doch nicht unerfolgreich geschlagen hatten. Das 3:1 gegen die Ukraine wurde als Zeichen gedeutet, dass die Formkurve nach oben geht, dass es sportlich gar nicht so schlecht steht um die Nationalmannschaft – und dann kam Spanien, ein Gegner mit Format. Und die Deutschen erlebten einen der schwärzesten Abende der Länderspielgeschichte. 0:6. Es war eine Demütigung. Es gibt viele Fragen nach diesem Spiel gegen Spanien, die eine Antwort auf die eine große geben sollen: Wie konnte sich das Team von Joachim Löw ohne jegliche Gegenwehr nur so vorführen lassen? Ruf nach Hummels und Müller wird folgen Wird die Nations League nicht ernst genug genommen und die Partien weiter nur als glorifizierte Testspiele gesehen? Fehlen der DFB-Elf Typen wie die aussortierten Mats Hummels und Thomas Müller, die wahrscheinlich zumindest den Ansatz eines Aufbäumens gegen das Desaster gezeigt hätten? Sollte Joachim Löw über seinen Schatten springen und doch auf die in der Bundesliga derzeit so starken Veteranen zurückgreifen? Wird ihm vom DFB überhaupt die Möglichkeit gegeben werden, über seinen Schatten zu springen? Erreicht Löw sein Team noch? Sicher ist nur eines: Diese Fragen werden in den kommenden Tagen vermehrt gestellt und sie müssen auch beim DFB diskutiert werden. Abhaken und auf die EM warten – das kann nicht die Lösung sein. Quelle: WAZ.de
Der Frage, ob die Re-Aktivierung der Weisheit letzter Schluß ist, kann ich nur sehr skeptisch begegnen. Wenn das komplette Team auseinanderfällt und Persönlichkeiten wie Neuer, Gündogan, Kroos und auch Goretzka nicht in der Lage sind, zu stabilisieren, dann fällt mir einfach schwer zu glauben, dass die besagten 3 das mal eben so hinbekommen hätten. Mir stellt sich eher die Frage, inwieweit es sinnvoll ist, auf einen, gegen Spanien besser 2 lauf- und kampfstarke 6er zu verzichten und lieber mit 3 eher offensiv ausgerichteten 8ern anzutreten, die auch untereinander nicht abgestimmt agierten. Zwischen Abwehr und Angriff klafften riesige Lücken die zum einen den Angriff verhungern ließen, zum anderen die Abwehr von einer Verlegenheit in die nächste stürzte. Hier hat das Trainerteam am deutlichsten versagt, denn hier wurde das Spiel verloren. Ferner verwundert mich, warum Süle aufgeboten wird, der definitiv noch nicht in seiner Normalform geschweige denn Topform ist. Innenverteidiger hätten wir ja genug gehabt. Vielleicht verabschiedet sich der Bundesyogi ja auch mal davon, guten Spielern die Wirkung zu nehmen, indem er sie positionsfremd einsetzt (Ginther). Ein richtiger AV, der sich auf dieser Position auch wohlfühlt, wäre imo die bessere Alternative gewesen. Sicherlich ist man hinterher immer klüger und ich weiss auch nicht, ob meine Vorstellungen zielführend gewesen wären. Aber das sollte jedem klar sein, die Reaktivierung von 3 Altinternationalen wird das Problem nicht dauerhaft lösen.
Für mich ist das eine fußballtypische Diskussion, wie sie fast wöchentlich auch im Ligabetrieb vorkommt. Nach dem Spiel gegen die Ukraine wurde die, fast identische Mannschaft, gefeiert und z.B. Goretzka zum neuen Superhelden erkoren. Löw hatte alles richtig gemacht, und jetzt wird alles, wirklich alles in Frage gestellt. Häufig wird ganz einfach vergessen, dass es in der gegnerischen Mannschaft auch Profis gibt, die mit der Kugel umgehen können. Klar, so eine Klatsche ist schwer verdaubar, es war auch ein katastrophaler Auftritt der Mannschaft. In diesem Zusammanhang erinnere ich aber an die Ergebnisse der WM 2014.
Naja. Und erst schreit man, die "Alten" gehören endlich aussortiert, dann heisst es - zumeist von den gleichen Leuten - "warum holt man XYZ nicht zurück ?"
Leon hat gegen die Ukraine ein phantastisches Spiel abgeliefert. Gegen Spanien nicht. Ich denke, das lag im wesentlichen an der Grundordnung und taktischen Ausrichtung im MF und an der Zusammenstellung. Sicherlich auch daran, dass sein komplettes Umfeld gar nicht zurecht kam. Auch so was gibt es.
So ist nun mal das "wahre Leben". Nur wer am lautesten kräht hat anscheinend Recht. Egal ob er was davon versteht oder nicht. So etwas kannst Du auch anne Castroper erleben. Innerhalb eines Spieles und von den selben Leuten. Und das gilt auch außerhalb des Sports.
Mein Fazit zu diversen Themen drum herum: 1.- Bezogen auf diesen Wettbewerb kann man unterschiedlicher Meinung sein , andererseits muss eine Nationalmannschaft auch irgendwie Spielpraxis bekommen und die bekommt man schon etwas eher bei einem derartigen Turnier, wo es schon um Prestige und Ergebnisse geht, als bei einem völlig uninteressanten Freundschaftsspiel. 2.- Coach Löw hätte nach dem letzten Turnier aufhören sollen ( müssen), man hat sich entschieden bis zum nächsten großen Turnier mit ihm zu arbeiten, dann muss man es jetzt auch so tun. Er wiederum sollte dennoch lernen, nicht immer wieder Spieler zu holen, die nie oder selten überhaupt mal in Deutschland gespielt haben. Und er war schon immer zu ruhig für kritische Situationen und Ansprachen, einige hochbezahlte Profis würden sich manche Sachen im Verein nicht erlauben. 3.- Gegen die Ukraine hat eine fast komplett andere Mannschaft gespielt. In diesem Spiel war doch bezeichnend, dass die Techniker und Schönspieler ( meine ich hier nicht negativ!!!) in Summe überhaupt nicht pressen, nachlaufen, eingreifen und notfalls auch mal ernsthaft grätschen konnten und wollten. Im Verein haben sie neben sich die Malocher und können in der Regel glänzen. Gegen Spanien hätte man mal fighten müssen. Der einzige, der dies sonst auch drauf hat ist Goretzka, ja in diesem Spiel halt auch nicht. Aber hat man mal die Herren Sane, Gnabry, Kroos, Gündogan oder Werner im Verein ackern sehen, nein, denn da müssen sie es nicht, da können sie ihre Spielklasse offensiv leben. Hinzu kommt die Abwehr, mal ehrlich, diese wäre selbst in Bochum keine 1. Wahl. Hier hat das Trainerteam völlig falsch ausgewählt. ( und da gibt es in der Liga andere Recken, die wöchentlich positiv auffallen, nur vielleicht in "falschen" Mannschaften spielen. ( und nein, man muss nicht deshalb Boateng zurückholen!)
Verstehe ich nicht. Sollte man nicht die vermeintlich besten Spieler nominieren, unabhängig davon, wo sie spielen ?
2014 schon. Vier Jahre später hat er allerdings Spieler mit zur WM genommen, die mit ihren Gedanken ganz woanders und zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren. Ich sage nur 'Trikot Affäre'. Er hätte lieber auf die setzen sollen, die den Confed Cup gewonnen haben. Seit dem ist der Wurm drin.
2014 hatte man einen solchen Pool an Spielern, da hätte man 40 Spieler nominieren können, ohne einen Qualitätsverlust zu spüren. Dennoch waren aber auch damals Spieler wie Durm oder Großkreutz dabei, die jetzt nicht zwingend als Spieler internationaler Klasse durchgehen. Zudem gebe ich zu bedenken, dass 2014 noch ein gewisser Herr Flick zum Trainerteam gehörte. Dass dieser vielleicht auch einen gewissen Einfluss auf den Erfolg gehabt haben könnte, stelle ich jetzt einfach mal in den Raum. Heutzutage werden Spieler wie Tah, Schulz und so weiter nominiert, die in ihren Vereinen nicht mal Stammspieler sind, geschweige denn Leistungsträger. Aber zu den Nominierungskriterien eines Herrn Löw könnte ich mich sowieso seitenweise auslassen.
Ich glaube es gibt kaum einen Job der so diskutiert wird wie der Beruf des Fußballtrainers. Gefühlte 40 Millionen Vereinstrainer und ebenso viele Bundestrainer. Jeder Trainer "verbraucht" sich irgendwann, unter Löw hat die Nationalmannschaft rund 190 Länderspiele absolviert und nur 31 verloren, was sicher keine soo schlechte Bilanz ist.